Drei Jahre Bayern und zurück ins gemacht Bett? Nein, so sei das nicht, sagt Hans-Joachim Watzke. Die Entscheidung sei mutig gewesen, Mario Götze habe sich den harten Weg ausgesucht.

Der Dortmund-Boss ist guter Dinge, dass Götze in seiner Heimat wieder zur alten Leistungsstärke zurückfindet. Unter Thomas Tuchel werde der Mittelfeldmann wieder der Alte sein: "Wir sind davon überzeugt, dass ihn unser Trainer wieder auf das Level bringen wird, auf dem Mario schon einmal gewesen ist." 

Warum es bei den Bayern nicht geklappt hat, steht für Watzke außer Frage: Das Ganze ist reine Kopfsache gewesen. "In München hat Mario angefangen, beim Fußballspielen zu viel nachzudenken. Dadurch ist ihm sicherlich ein wenig die Selbstverständlichkeit und Lockerheit abhanden gekommen." In Dortmund kann der 24-Jährige nun endlich wieder nach Gefühl und Instinkt spielen.

Der Kontakt riss nie ab

Dass Didi Hamann behauptete, Götze sei den Weg des geringsten Widerstandes gegangen, bringt Watzke auf die Palme: "Wenn das ein sogenannter Experte behauptet, frage ich mich schon, wie weit er inzwischen vom aktuellen Fußball-Geschehen entfernt ist?" Das Gegenteil sei der Fall: "Seine Entscheidung, zurückzukommen, ist mutig. Der Weg des geringeren Widerstands wäre ein Wechsel nach England gewesen."

Rückkehrer und BVB-Boss hatten auch während der Bayern-"Aus"zeit immer wieder Kontakt. "Egal, ob nach seinem Siegtor in Brasilien oder Champions-League-Spielen", per Kurznachricht ging es hin und her. "Aber das auch normal, wenn einer bei uns 10 Jahre gespielt hat und ausgebildet wurde", sagt Watzke und schiebt das typische Credo nach: "Dortmund ist für verdiente Spieler immer eine Familie." 

Dass nicht alle Zuschauer mit Wohlwollen reagieren werden, wenn der 24-Jährige ins Stadion einläuft, macht dem Geschäftsführer keine Sorgen: "Natürlich haben wir auch mitbekommen, dass es einige Fans gibt, die über seine Rückkehr nicht glücklich sind. Aber die Mehrheit freut sich." Zumal er sich sicher ist, dass Götze schnell allen Nörglern mit guten Eindrücken den Wind aus den Segeln nehmen wird: "Mario hat selbst den Anspruch, es insbesondere seinen Kritikern mit Leistung zu zeigen."