01.12.2016 10:30 Uhr

Bald mehr VIPs als Zuschauer in St. Pölten

Ein symbolträchtiges - gestelltes - Bild: Alfred Neuhauser macht als VIP-Caterer vermutlich einen guten Job und muss auch für Fan-Pics herhalten
Ein symbolträchtiges - gestelltes - Bild: Alfred Neuhauser macht als VIP-Caterer vermutlich einen guten Job und muss auch für Fan-Pics herhalten

Der Bundesliga-Partie SKN St. Pölten gegen Wolfsberger AC wohnten nur 1.258 Zuschauer bei. Beliebt ist der Aufsteiger scheinbar nur mehr bei den hiesigen VIPs.

"Der SKN hat keine Fans nur Zuschauer", hat Sportdirektor Frenkie Schinkels schon letzte Saison enttäuscht festgestellt. Bei der 0:4-Heimniederlage gegen den Wolfsberger AC waren es fast schon mehr VIPs als Zuschauer. 1.346 Besucher wurden zunächst offiziell angegeben, später wurde der Wert sogar auf 1.258 nach unten korrigiert. 800 Gästen bietet der Business Bereich der NV Arena Platz und der war relativ gut gefüllt.

In der Ersten Liga hatte der SKN im Meisterjahr unter Karl Daxbacher - dessen Rauswurf sicher auch einige Anhänger vergrault hat - im Schnitt 2.763 Zuschauer. Minusrekord gab's beim Heimspiel gegen den Kapfenberger SV mit nur 1.152 Augenzeugen am 19. Oktober 2015, ein Montagsspiel um 18:30 Uhr.

Der Mittwochabend mit einer Beginnzeit um 20:30 Uhr war nun prädestiniert für VIPs, gut zum Geschäftemachen und Netzwerken in der Lounge, während es draussen mit drei Grad klirrend kalt war. Erschwerend kommt in St. Pölten hinzu, dass in der NV Arena der Wind reinpfeift, da das Stadion oberhalb des ersten Ranges hinten offen ist. Der Plan war ja, vielleicht bald einen zweiten Rang aufzusetzen, um das Fassungsvermögen auf 13.000 Zuschauer zu erweitern - aus heutiger Sicht klingt das wie blanker Hohn!

Die Heimtabelle verrät am meisten

Erwärmend war die Darbietung des SKN nicht. Trotz 65 Prozent gewonnener Zweikämpfe und 57 Prozent Ballbesitz sprang für Lukas Thürauer und Co. kaum eine zwingende Torchance heraus, während der WAC clever konterte und seine beiden langen Stürmer Philipp Prosenik und Mihret Topčagić oft mit langen Bällen gut bediente. "Ein fitter 'Topo' ist eine enorme Hilfe", hielt WAC-Coach Heimo Pfeifenberger erfreut fest, "er kann den Ball vorne gut abschirmen und alle anderen nachrücken." Für ihn geht der Sieg auch in dieser Höhe voll in Ordnung.

SKN-Trainer Jochen Fallmann vermisste "alle Grundtugenden, die uns in den letzten Spielen stark gemacht haben. Es hat den Anschein gehabt, als wäre eine gewisse Zufriedenheit da." Zuvor hatten seine Wölfe drei Pflichtspiele in Folge nicht verloren. In der NV Arena haben sie allerdings seit dem 2:1-Sieg gegen Admira im Juli nicht mehr gewonnen. Das meiste über den Zuschauerrückgang verrät die Heimtabelle.

Am Samstag dürfen die SKN-Kicker dafür wieder einmal erleben, wie es sich vor tausenden Zuschauern und Fans spielt. Dann geht's nämlich zu Rapid (ab 16:00 Uhr im weltfussball-Liveticker). Danach werden sie zumindest nicht mehr Schlusslicht in der Zuschauer-Tabelle auswärts sein.

Mehr dazu:
>> Ergebnisse und Tabelle Bundesliga

ts

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten