16.12.2016 15:34 Uhr

Damir Canadi bleibt gegen Altach gelassen

Canadi kehrt an seine frühere Wirkungsstätte zurück
Canadi kehrt an seine frühere Wirkungsstätte zurück

Vor der Rückkehr in seine alte Wahlheimat hat sich Rapid-Trainer Damir Canadi betont gelassen gezeigt. Nicht seine Person oder die Vergangenheit stehen im Mittelpunkt, sondern der Kampf um drei wichtige Punkte, betonte der 46-Jährige mit Blick auf das letzte Fußball-Bundesliga-Spiel des Jahres am Sonntag beim Überraschungs-Tabellenführer SCR Altach.

"Es war dort eine schöne Zeit, doch derzeit ist es für mich ein Spiel wie jedes andere", erklärte Canadi. Wie seine Gefühlslage unmittelbar vor dem Anpfiff ausschauen werde, wisse er aber nicht, ergänzte der Coach, der den überwiegenden Teil der dreiwöchigen Winterpause bei seiner Familie in Vorarlberg verbringen wird.

In den Tagen vor Weihnachten werde er auch die Zeit finden, sich noch einmal von seinen ehemaligen Mitarbeitern in Altach und vor allem von seinen Ex-Spielern bei einem Mannschaftsessen zu verabschieden. Zu einem Wiedersehen kommt es auch mit den Altach-Anhängern. "Ich glaube nicht, dass es von irgendwelchen Parolen geprägt sein wird. Die Altacher Fan-Szene ist sehr in Ordnung."

Canadi wurde im Jänner 2013 Altach-Trainer und führte die Vorarlberger eineinhalb Jahre später von der Ersten Liga ins Oberhaus, wo man sich als Aufsteiger auf Anhieb für den Europacup qualifizierte. Im vergangenen November verließ der Wiener den damals zweitplatzierten Club in Richtung Rekordmeister.

Mit dem Tabellenfünften Rapid gelangen Canadi zuletzt zwei Heimsiege in Folge, nun geht es darum, den Zwölf-Punkte-Rückstand auf die Altacher noch vor der Winterpause zu reduzieren. "Jeder brennt auf dieses Spiel. Wir wollen etwas mitnehmen, wenn es geht, drei Punkte", sagte der Coach und bezeichnete die Vorarlberger als Favorit. "Es ist eine große Herausforderung, die wir annehmen wollen."

Die Hütteldorfer haben gegen den - in dieser Zeit von Canadi betreuten - SCR Altach die jüngsten vier Auswärtsspiele nicht gewonnen und dabei in den vergangenen drei Gastspielen im Ländle kein einziges Tor erzielt. Um diese Negativserie zu beenden, sei eine starke Leistung nötig. "Die Altacher agieren kompakt, verteidigen gemeinsam und greifen gemeinsam an. Wir müssen auch als Mannschaft auftreten und in den Zweikämpfen besser als der Gegner bestehen", forderte Canadi.

Seinen früheren Verein sieht der Wiener sogar "auf bestem Weg, ein Leicester City (Anm.: englischer Sensationsmeister 2016) zu werden. "Es ist sehr schön, wenn man eine Mannschaft übergibt, und sie funktioniert weiterhin."

Canadi hat eine hohe Meinung von seinen Ex-Kickern - wodurch nicht ausgeschlossen ist, dass etwa Andreas Lukse im Winter nach Wien-Hütteldorf gelotst werden könnte. In diesem Zusammenhang betonte Canadi, es gebe zwar interessante Altach-Profis für Rapid, es hätten aber keine Gespräche stattgefunden und existiere auch keine Wunschliste von ihm.

Altach ist einen Schritt voraus

Wünsche äußerte Canadi nur, was Rapids Balance zwischen Offensiv- und Defensiv-Verhalten betrifft. "Hier ist uns Altach einen Schritt voraus." Den Aufholprozess hat der Coach aber schon eingeleitet. "Es macht einen Riesenspaß, diese Mannschaft zu tunen", meinte Canadi, der möglicherweise wieder den zuletzt an einer Muskelverletzung laborierenden Kapitän Steffen Hofmann in den Kader holen könnte.

Erstmals in seiner Amtszeit hatte Rapid zwischen zwei Spielen eine einwöchige Pause, was sich laut Canadi für Sonntag nicht nachteilig auswirken sollte. "Es wird ein enges Spiel mit einem engen Ergebnis. Es wird an Kleinigkeiten liegen", prophezeite der Trainer der Hütteldorfer.

Dreierkette soll den Sieg bringen

Da sowohl Canadi als auch Werner Grabherr auf eine Dreierkette setzen, könnte es laut dem Altach-Coach zu einer gewissen Pattsituation kommen. "Es wird so eine Art Schachpartie werden, mit ein bisschen mehr Feuer als gegen Sturm." Die Grazer waren vor vier Wochen beim 1:1 in der Cashpoint-Arena ebenfalls mit einer Dreierkette aufgekreuzt.

Aufgrund der fehlenden Pro-Lizenz steht Grabherr vor seiner letzten Partie als Cheftrainer - und das ausgerechnet gegen seinen ehemaligen Vorgesetzten. "Die gemeinsame Zeit war für mich sehr lehrreich, ich habe daraus viel mitgenommen. Aber es geht nicht um Grabherr gegen Canadi, sondern um Altach gegen Rapid", betonte der 31-Jährige.

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apa

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