Vier Mal war ÖFB-Teamspieler Andi Weimann mit Aston Villa schon als Underdog an der Anfield Road. Nie hat er den Platz als Verlierer verlassen, zwei Mal sogar gewonnen und zwei Mal getroffen. Gelingt dem ÖFB-Legionär nun mit Wolverhampton im FA Cup bei Liverpool der nächste Streich?

Wolves-Manager Paul Lambert erinnerte sich bei der Präsentation von Derby-Leihgabe Weimann gleich an die schönsten gemeinsamen Momente bei Aston Villa: "Andi hat dort für uns sehr wichtige Tore geschossen, gegen Mannschaften wie Liverpool und Manchester United." Vier Stück hat der Wiener den beiden meistdekorierten englischen Vereinen schon reingedrückt. Vor allem die Reds scheinen dem 25-Jährigen zu liegen.

Mit den Villans hat Weimann in Anfield jedenfalls eine Traumbilanz: In vier Spielen holte er zwei Siege und zwei Unentschieden - allesamt in der Premier League. 2012 schloss er einen Doppelpass mit Christian Benteke perfekt ab und legte Pepe Reina den zweiten Treffer beim 3:1-Auswärtssieg rein. 2014 drückte er Reds-Kapitän Steven Gerrard kurz zur Seite und grätschte aus kurzer Distanz einen Querpass von Gabriel Agbonlahor zur 1:0-Führung über die Linie. Die Partie endete mit einem 2:2-Remis.

Am Samstag um 13:30 Uhr tritt Weimann in der vierten Runde des FA Cups das erste Mal mit Wolverhampton an der Anfield Road an. Nach seinem Debüt für die Wolves im Championship bei Norwich City (1:3) erhielt er gute Kritiken. "Er ließ seine Klasse immer wieder aufblitzen, brachte den Ball stets schnell weiter und half zur richtigen Zeit auch hinten aus", urteilte beispielsweise der "Express & Star".

8.300 Wölfe heulen in Anfield

Die Wolves haben wenig schöne Erinnerungen an Anfield. Von den letzten 26 Aufeinandertreffen seit 1950 konnten sie dort nur zwei gewinnen. Im Dezember 2010 siegten sie in der Premier League durch ein Tor von Stephen Ward mit 1:0. Stefan Maierhofer hatte Wolverhampton damals schon an Zweitligist MSV Duisburg verliehen. Liverpool-Manager Roy Hodgson hielt sich nach der Niederlage nur mehr zwei Spiele im Sattel.

Im Jänner 1984 besiegten die Wolves als Schlusslicht der damaligen "First Division" Tabellenführer Liverpool in Anfield dank eines Kopfballtors von Stephen Mardenborough 1:0. Es sollte Mardenboroughs einziges Tor in Englands höchster Spielklasse bleiben in seiner über zwei Jahrzehnte dauernden Profi-Karriere.

Lambert sieht die Ausgangssituation des abstiegsgefährdeten Zweitligisten pragmatisch: "Wir haben nichts zu verlieren und können alles gewinnen." Dass Liverpool im League Cup gegen Southampton ausgeschieden ist, ändere nichts. "Jürgen Klopp wird sie bis dahin schon wieder aufgebaut haben." Die beiden absolvierten 2004 in Deutschland gemeinsam den Kurs für die UEFA Pro-Lizenz.
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Die Fans der Wolves dürften richtig zuversichtlich sein. Die 8.300 Auswärtstickets waren bereits Montag vergriffen. Seit März 2014 hatten sie in der Fremde nicht mehr soviele Daumendrücker. Damals landeten sie bei den Milton Keynes Dons vor 8.800 mitgereisten Fans mit einem 1:0-Auswärtssieg den vorentscheidenden "Dreier" für den Wiederaufstieg in die Championship, um danach im Molineux mit einem 2:0-Sieg gegen Peterborough United (mit Robert Olejnik im Tor) den Sack endgültig zuzumachen.

Sechs weitere Österreicher mit Einsatzchancen

Bereits am Freitag (ab 20:55 Uhr im weltfussball-Liveticker) muss Ex-ÖFB-Teamkapitän Christian Fuchs mit Leicester City bei Derby County antreten.

Am Samstag empfängt Kevin Wimmer mit Tottenham Viertligist Wycombe Wanderers. Konstantin Kerschbaumer muss mit Zweitligist Brentford FC an die Stamford Bridge zu Chelsea, Ivan Lučić mit Bristol City zu Burnley. Kerschbaumer steht aber auf dem Abstellgleis und soll zumindest verliehen werden.

Für Lučić wäre es der erste Einsatz im FA Cup. Noch dazu haben sich die Robbins gerade Fabian Giefer von Schalke ausgeliehen. Im League Cup glänzte der junge Österreicher schon.

Sebastian Prödl tritt am Sonntag mit Watford bei Millwall an, Michael Madl hat mit Fulham die Tigers von Hull City zu Gast und mit Thanos Petsos einen Ex-Rapidler als neuen Kollegen. Die vierte Runde beschließt danach Manchester United gegen Wigan Athletic (ab 17:00 Uhr im weltfussball-Liveticker).

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red