12.02.2017 18:50 Uhr

1:1-Remis im 320. Wiener Derby

Im Wiener Derby zwischen Austria und Rapid gab es am Ende ein 1:1-Remis
Im Wiener Derby zwischen Austria und Rapid gab es am Ende ein 1:1-Remis

Das 320. Wiener Derby zwischen Austria und der Rapid endete am Sonntagnachmittag mit einem 1:1-Remis. Nach der grün-weißen Führung gelang den Violetten dabei in numerischer Überlegenheit in der Nachspielzeit noch der Ausgleich.

Rapid war vor 15.577 Zuschauern im Ernst-Happel-Stadion durch Giorgi Kvilitaia nach 55. Minuten in Front gegangen, aber in der 67. Minute sah Joelinton beim Rekordmeister die Gelb-Rote Karte. Mit einem Mann mehr glückte der Austria in der 94. Minute durch den aufgerückten Lukas Rotpuller noch das 1:1.

Nach Abschluss der 21. Bundesliga-Runde liegt damit nun Titelverteidiger RB Salzburg vor dem punktegleichen Winterkönig SCR Altach (je 43 Punkte) an der Spitze. Dahinter folgen Sturm Graz mit 39 Zählern und die Austria mit 38 Punkten. Rapid hat als Fünfter mit 28 Zählern weiter einen gehörigen Rückstand aufzuweisen.

Überraschende Rapid-Aufstellung

Rapid-Coach Damir Canadi überraschte mit seiner Anfangsformation. Tobias Knoflach drängte sich in der Vorbereitung auf und ist daher ab sofort die Nummer eins der Hütteldorfer. Auf der Bank nahm erstmals Christoph Haas Platz, da Richard Strebinger wegen Rückenproblemen passen musste.

In der Defensive kam Stephan Auer zum Zug, links im Mittelfeld wurde der vom FAC zurückgeholte und in der Vergangenheit immer wieder verletzungsgeplagte Andreas Kuen aufgeboten und im Zentrum gab Kapitän Stefan Schwab sein Comeback. Für ihn schloss sich damit der Kreis, er hatte sich am 23. Oktober im Heim-Derby ohne Fremdeinwirkung einen Knöchelbruch zugezogen.

Holzhauser völlig aus dem Spiel genommen

Die Rapidler wirkten bis in die Haarspitzen motiviert und starteten sehr aggressiv. Die Austrianer wurden früh gestört und konnten ihr Spiel vorerst überhaupt nicht aufziehen, auch da Spielgestalter Raphael Holzhauser zumeist von Kvilitaia zugedeckt wurde und daher die Bälle nicht wie gewohnt verteilen konnte.

Die erste Chance fanden deshalb wenig überraschend die Gäste vor, Louis Schaub richtete sich den Ball im Strafraum schön her, setzte ihn aber knapp daneben (5.). In der 17. Minute ging ein Schupfer von Christopher Dibon drüber, nachdem Austria-Keeper Osman Hadžikić einen harmlosen Ball ausgelassen hatte.

Ansonsten spielte Rapid die Offensivaktionen aber meist nicht gut zu Ende, ein Torerfolg lag deshalb in der Folge bis zur Pause nicht in der Luft. Dafür aber auf der anderen Seite. Bei einem Kopfball von Petar Filipović nach Holzhauser-Freistoß fehlten nur Zentimeter (19.). Es war so etwas wie ein Weckruf für die Violetten, die fortan etwas besser in der Partie drinnen waren.

Olarenwaju Kayode konnte seinen Torriecher aber nicht unter Beweis stellen. Der Nigerianer versuchte es selber, anstatt auf den völlig freien Lucas Venuto querzuspielen, und blieb dabei an Dibon hängen (27.). Zudem fiel sein Abschluss nach Zuspiel von Jens Stryger Larsen viel zu schwach aus (40.).

Kvilitaia bringt Rapid in Führung, Joelinton sieht Gelb-Rot

Topchancen blieben auch nach der Pause Mangelware, die erste führte aber gleich zur Führung der Hütteldorfer. Nach Kuen-Idealflanke passte die Abstimmung in der Austria-Innenverteidigung nicht und Rapid-Sturmtank Kvilitaia hatte keine große Mühe per Kopf zu treffen (55.).

Die Vorentscheidung zugunsten Rapids blieb aber aus, da Rotpuller in höchster Not einen Joelinton-Abschluss blocken konnte (65.). Es war die letzte gute Aktion des im Mittelfeld aufgebotenen Brasilianers, wenig später sah er wegen wiederholten Foulspiels die Ampelkarte.

Austria-Ausgleich in der 94. Minute

Das wirkte sich natürlich auf das Spielgeschehen aus, Rapid versuchte, vor allem das Ergebnis zu verwalten, stand tief, die Austria drängte auf den Ausgleich, tat sich aber nach wie vor schwer, Topchancen herauszuarbeiten. Zwei Kopfbälle von "Joker" Kevin Friesenbichler (83., 84.) brachten nicht den gewünschten Erfolg.

Deshalb musste Abwehrchef Rotpuller quasi mit der letzten Aktion des Spiels seine Truppe noch vor einer Niederlage bewahren. Er vollendete nach Grünwald-Vorlage in Goalgetter-Manier am Fünfer.

Die Austria hat damit weiter als einziges Bundesliga-Team in jedem Spiel getroffen. Zudem gab es nach neun Derby-Duellen ohne Remis wieder einmal eine Punkteteilung.

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apa/red

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