24.02.2017 08:09 Uhr

Harsche Kritik an Leicester nach Ranieri-Aus

Gary Lineker lässt kein gutes Haar an der Entlassung von Ranieri
Gary Lineker lässt kein gutes Haar an der Entlassung von Ranieri

Club-Ikone Gary Lineker hat den überraschenden Rauswurf von Trainer Claudio Ranieri beim englischen Fußballmeister Leicester City heftig kritisiert. "Nach allem, was Claudio Ranieri für Leicester City getan hat, ist es unerklärlich, unverzeihlich und herzzerreißend, ihn jetzt zu entlassen", schrieb der Ex-Nationalspieler über die Vorgänge beim Verein von Ex-ÖFB-Teamkapitän Christian Fuchs.

Der Italiener Ranieri hatte den Verein in der Vorsaison sensationell zum Titel in England geführt und war von der FIFA zum Welttrainer des Jahres gekürt worden. Derzeit allerdings rangiert Leicester als Tabellen-17. der Premier League nur noch einen Punkt vor einem Abstiegsplatz. Die Foxes laufen Gefahr, sich als erster regierender Champion seit Manchester City 1938 aus dem Oberhaus zu verabschieden.

"Wir sind verpflichtet, die langfristigen Interessen des Clubs vor allen persönlichen Gefühlen zu setzen, egal wie stark sie auch sein mögen", sagte Vizepräsident Aiyawatt Srivaddhanaprabha in einem Statement am Donnerstagabend. Englische Medien spekulierten am Freitag, die Mannschaft habe sich nach dem Absturz der vergangenen Monate gegen Ranieri gestellt. Auch das Erreichen des Achtelfinals in der Champions League bewahrte den Coach nicht mehr vor dem Aus.

Ein Nachfolger für Ranieri steht noch nicht fest. Auf das Premier-League-Spiel am Montag gegen Liverpool sollen Craig Shakespeare und Mike Stowell die Mannschaft vorbereiten. "Sein Status als erfolgreichster Trainer von Leicester City aller Zeiten bleibt ohne Frage", hieß es in der Club-Mitteilung zu Ranieri.

"Der neue Fußball"

Zu Wort meldete sich auch José Mourinho. Der nunmehrige Manchester-United-Trainer war im Dezember 2015 bei Chelsea rausgeschmissen worden, obwohl in der Vorsaison seinen insgesamt dritten Meistertitel mit den Blues eingefahren hatte. "Meister von England und FIFA Trainer des Jahres. Entlassen. Das ist der neue Fußball, Claudio. Bleib fröhlich, mein Freund. Niemand kann die Geschichte, die du geschrieben hast, auslöschen", schrieb Mourinho auf Instagram.

Harsche Kritik gab es auch aus Italien. Die renommierte Sporttageszeitung "Gazetta dello Sport" titelte am Freitag ihre Ausgabe mit "Inglesi ingrati" (Undankbare Engländer). Weiters hieß es zum Ende des Leicester-Märchens im Editorial: "Leicester, der Klub, der mit Ranieri zum von den Medien der Welt umschwärmten Prinzen wurde, ist nun wieder ein normaler Frosch" und "Jeder, der dachte, dass Leicester ein Gegengift zum Fußball als Geschäft und den von den Fans kritisierten Dingen sei, wurde enttäuscht."

Mehr dazu:
>> Leicester feuert Claudio Ranieri  

apa/red

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten