06.03.2017 21:58 Uhr

1860 über Rettig-Kritik "höchst erstaunt"

Fragen an Vítor Pereira waren zuletzt verboten
Fragen an Vítor Pereira waren zuletzt verboten

Die Posse um die "restriktive Medienpolitik" beim TSV 1860 München nimmt kein Ende. Nachdem sich St. Pauli-Geschäftsführer Andreas Rettig kritisch zu den umstrittenen Maßnahmen der Giesinger geäußert hatte, folgte am Montagabend die Retourkutsche aus der bayrischen Landeshauptstadt.

In einem auf der offiziellen Klub-Homepage veröffentlichten Statement heißt es: "Die Löwen sind über den Stil des FC St. Pauli höchst erstaunt. Solch ein Interview auf den vereinseigenen Medien zu veröffentlichen, zeugt weder von kollegialem Umgang noch von gegenseitigem Respekt. Die unterschiedlichen Auffassungen der beiden Klubs sind kein Thema für die Medien, sondern sollten auf direktem Weg besprochen werden und intern bleiben".

Eine Watschn für Rettig, der das Verhalten der Münchner während des Duells in der Allianz Arena zwischen 1860 und St. Pauli heftig kritisiert hatte. In der Mitteilung vom Montag schreiben die Sechziger weiter, dass sie sich "trotz der Wiedergabe von falschen Informationen über die Vorkommnisse beim Hin- und beim Rückspiel nicht zu einer Gegendarstellung entschlossen" hätten.

"Schränken weder die Pressefreiheit noch die Meinungsfreiheit ein"

Derweil hält der Verein trotz massiver Kritik an seiner "restriktiven Medienpolitik" fest. Das kündigte der Klub ebenfalls am Montagabend an. "Damit beziehen wir uns explizit nicht auf kritische Berichterstattung im Allgemeinen, sondern auf falsche und tendenziöse Wiedergabe von Sachverhalten", hieß es in einer Stellungnahme: "Dabei schränken wir weder die Pressefreiheit noch die Meinungsfreiheit ein."

Die Deutsche Fußball Liga hatte angemahnt, dass ein "professionelles Miteinander" von Klubs und Medien "nicht infrage gestellt werden" solle. Der Verein Münchner Sportjournalisten verurteilte das Vorgehen des Vereins "auf das Schärfste". Die Löwen hatten vor dem Duell mit dem Kiezklub Medienvertretern das Wort verboten, Fragen an Coach Vítor Pereira wurden nicht beantwortet.

Bereits Anfang Februar war es zum Streit gekommen, weil der Zweitligist drei Tageszeitungen die Dauerakkreditierung entzogen hatte - offiziell wegen der "Berichterstattung in den letzten Wochen und Monaten". Ein von der DFL angesetzter Schlichtungstermin unter der Leitung des Verbandes Deutscher Sportjournalisten zeigte kaum Wirkung.

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