06.04.2017 12:20 Uhr

Bullen auf Kurs - Admira mit Déjà-vu

Christoph Monschein und Co. blühen im Happel Stadion so richtig auf
Christoph Monschein und Co. blühen im Happel Stadion so richtig auf

Salzburgs Double-Spezialisten haben im ÖFB-Cup am Mittwoch den Kurs gehalten. Beim mühevollen 2:1-Sieg nach Verlängerung im Viertelfinale gegen Kapfenberg musste der mit einer B-Elf angetretene Titelverteidiger aber Überstunden einlegen. Von der Wiederholung ihres Final-Einzugs des Vorjahres träumen darf auch Admira Wacker.

Die Südstädter erwiesen sich im Happel-Stadion bei der Austria als Wiederholungstäter, sie siegten nach einem 2:0 in der Liga auch im Cup mit 2:1. Für die Violetten setzte es damit binnen fünf Tagen zwei schmerzhafte Niederlagen. Statt Platz zwei in der Liga und Cup-Halbfinale müssen die Wiener plötzlich um ihr Riesenziel Europacup-Teilnahme bangen.

In Salzburg sorgte Debütant Amadou Haidara für den Arbeitssieg der "Bullen". Der 19-Jährige Mittelfeldspieler aus Mali traf in der Verlängerung aus kurzer Distanz, nachdem die Hausherren Kapfenbergs Tor in Dauerbeschuss genommen hatten. Stefan Lainer fasste die Partie treffend zusammen. "Wichtig ist, dass wir in diesem Cupfight drübergekommen sind. Morgen fragt keiner mehr danach wie", sagte Österreichs Internationaler.

Insgesamt ließ der Favorit wieder einmal viele Möglichkeiten ungenutzt. Zudem gab es einige Umstellungen, die blieben am Ende jedoch ohne negative Folgen. So wurden die Stammkräfte Valon Berisha, Andreas Ulmer, Paolo Miranda und Konrad Laimer geschont. Im Tor stand wie immer im Cup Cican Stankovic.

Nach Verfassung aufgestellt

"Man sollte Respekt vor allen Spielern haben. Ich habe die aufgestellt, die physisch in guter Verfassung waren", betonte Salzburg-Coach Óscar García. Der als Kapitän eingelaufene Christian Schwegler meinte: "Unser Trainer ist nun einmal sehr flexibel. Aber letztendlich trifft er immer die richtigen Entscheidungen." Es darf erwartet werden, dass im Bundesliga-Heimspiel gegen Sturm Graz am Sonntag wieder alle Mann dabei sind.

Nach dem frühen Führungstreffer von João Victor (8.) fand Salzburg eine rasche Antwort, Josip Radošević (20.) traf keine Viertelstunde später. Mit dem 22. Cup-Sieg in Folge bauten die Salzburger ihre Rekordserie aus, die Mozartstädter hielten Kurs zum vierten Double in Folge. "Jetzt wollen wir auf jeden Fall die 24", meinte Schwegler.
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Die Auslosung für das am 25./26. April ausgespielte Halbfinale erfolgt am Sonntag. Mögliche Gegner sind der SK Rapid, der in der Ersten Liga auf Aufstiegskurs liegende LASK und Admira Wacker. Die Niederösterreicher - im Vorjahr im Endspiel 0:5-Verlierer gegen Salzburg - fügten der Austria den nächsten Rückschlag zu. Anders als am vergangenen Samstag bangten die Gäste aber diesmal bis zum Schlusspfiff um den Erfolg.

Admira Wacker unter Burić acht Spiele unbesiegt

Frühe Treffer durch die seit Wochen in Hochform agierenden Christoph Knasmüllner (6.) und Christoph Monschein (14.) reichten gegen danach anstürmende Wiener. In der zweiten Spielhälfte kamen die Südstädter kaum noch nach vorne. "Die Austria hat enorm Druck ausgeübt, da musst du erst einmal standhalten", sagte Trainer Damir Burić. Der Kroate darf sich weiter freuen: Auch im achten Pflichtspiel seiner Regentschaft blieb Admira Wacker unbesiegt.

Beim Rekordcupsieger waren die Gesichter lang. "Wir haben viel investiert, es hat nichts rausgeschaut", sagte Verteidiger Petar Filipović, der wie seine Nebenleute bei den Gegentoren nicht die beste Figur machte. Der Abwehrspieler meinte mit Blick auf die drückende, aber ergebnislose Überlegenheit seiner Elf auch: "Wir müssen uns angewöhnen, mehr daraus zu machen. Wir müssen vorne konsequenter sein."

Vor zweieinhalb Wochen noch vom Angriff auf Platz eins träumend, setzte es für die Austria wiederholt einen Dämpfer. 0:5-Debakel in Salzburg, nun zwei Heimpleiten gegen Admira Wacker - laut aktuellem Stand liegt die Austria außerhalb der Europacup-Startplätze. Als Liga-Vierter gelingt der Sprung in die Europa League nur, wenn Salzburg auch den Cup holt.

Fink: "Es ist nicht aussichtslos"

Austria-Trainer Thorsten Fink war ob der Vorstellung seiner Elf in den ersten 20 Minuten unzufrieden. Im selben Atemzug richtete der Deutsche den Blick aber nur nach vorne. Samstag wartet erneut im Prater-Oval das Spiel gegen St. Pölten. "Die Meisterschaft sagt die Wahrheit. Wenn wir das Heimspiel gewinnen, sind wir wieder drin und können unsere Ziele angehen", sagte Fink demonstrativ.

"Im Fußball geht alles so schnell, dass wir Samstag auf einmal wieder an zweiter oder dritter Stelle stehen und die Sonne wieder scheint. Man muss Ruhe bewahren. Es ist noch nicht aussichtslos." Fink sah mangelndes Spielglück als Grund für die jüngste Niederlage.

Fakt ist aber, dass der Austria aus dem Spiel heraus zum dritten Mal in Folge kein Treffer gelang. Das 1:2 durch Kevin Friesenbichler (34.) fiel nach einem Freistoß. Admira Wacker kassierte im Frühjahr weiterhin nicht mehr als ein Gegentor pro Partie. Dass Fink die Gäste als extrem defensiv eingestellte Mannschaft bezeichnete, ließ indes Burić nicht kalt.
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"Die Austria ist top, aber man muss sagen, wir sind die Mannschaft mit dem kleinstem Etat, wir kommen aus einer anderen Region. Die Art und Weise, wie die Mannschaft spielt, zusammenarbeitet und Teamgeist zeigt, verdient Respekt", monierte der ehemalige Freiburg-Profi. Unmissverständlich hielt Burić fest: "Wir haben auch Fußball gespielt und Tore gemacht. Das passiert nicht, wenn du nur hinten stehst."

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apa/red

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