29.04.2017 16:10 Uhr

KSC-Abstieg: "Ein tiefer und brutaler Schmerz"

Der KSC ist in die 3. Liga abgestiegen
Der KSC ist in die 3. Liga abgestiegen

Der Karlsruher ist zum zweiten Mal innerhalb von fünf Jahren aus der 2. Bundesliga abgestiegen. Die Planungen für den Neuanfang laufen bereits.

Als den Absteigern auf dem Weg zu den Fans der blanke Hass entgegenschlug, entschieden sich die Profis des Karlsruher SC auf halbem Weg zur Umkehr. Wie tief die Wunden sind, die der zweite Gang in die 3. Liga innerhalb von fünf Jahren beim badischen Traditionsklub hinterlässt, war auch im Gesicht des schwer gezeichneten neuen Trainers Marc-Patrick Meister zu erkennen.

"Alle in der KSC-Familie empfinden einen großen, sehr tiefen und brutalen Schmerz", sagte der Coach nach dem 1:3 (1:1) im Südwest-Derby am 31. Spieltag der 2. Bundesliga gegen den 1. FC Kaiserslautern: "Ich habe keine Kapazitäten frei, um mich mit dem Spiel auseinanderzusetzen. Es drückt mich gerade zu Boden."

Fans protestieren

Die Depression hatte die Karlsruher Anhänger schon vor dem Spiel erfasst, sie distanzierten sich von ihrer Mannschaft. "Der größte Imageschaden für den Verein steht auf dem Rasen" und "Für uns war aufgeben nie eine Option - für Euch scheinbar schon" stand auf Transparenten im Fanblock. Zudem wurde das Heimteam nicht angefeuert. "Ich kann das verstehen. Wir als Mannschaft sind dafür verantwortlich, Unterstützung zu bekommen", äußerte Meister.

Mut macht dem KSC eigentlich nur der Blick zurück. Als der Meister von 1909 und zweimalige DFB-Pokalsieger (1955 und 1956) im Jahr 2012 in die 3. Liga abstürzte, gelang anschließend der sofortige Wiederaufstieg. Das soll nun wieder gelingen. Die Planungen für die 3. Liga - die trotz der Etat-Halbierung von 10,5 auf rund 5 Millionen Euro nur Durchgangsstation sein soll - haben längst begonnen.

"Wir hatten vier Trainer - und keinen Erfolg"

Damit der Trainer Meister zukünftig Erfolg hat, muss sich im Team allerdings viel ändern. Das ließ Kapitän Dirk Orlishausen bei seiner Generalabrechnung erkennen. "Ich habe ein paar Erklärungen für den Abstieg im Kopf - aber das ist nichts für die Öffentlichkeit", sagte der Torwart: "Wir hatten vier Trainer - und keinen Erfolg. Da muss sich jeder hinterfragen. Jetzt muss es ein Reinemachen geben, um unbelastet in die neue Saison zu gehen."

Zuvor hatten Kacper Przybyłko (4.), Sebastian Kerk (68.) und Jacques Zoua (87.) mit ihren Toren den KSC-Abstieg vor 18.037 Zuschauer besiegelt. Der Treffer von David Kinsombi (35.) änderte nichts daran, dass das Schlusslicht aus den zurückliegenden acht Partien lediglich einen Punkt geholt hat.

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