09.06.2017 13:04 Uhr

Tedesco: Jung, kommunikativ, extrem versiert

Domenico Tedesco gilt in der Branche als Riesen-Talent
Domenico Tedesco gilt in der Branche als Riesen-Talent

Jung, kommunikativ, taktisch extrem versiert: Schalkes Trainer-Kandidat Domenico Tedesco gilt in der Branche als Riesentalent. Der 31-Jährige hat 2016 die Trainer-Ausbildung mit der Note 1,0 bestanden und ließ dabei auch Shooting-Star Julian Nagelsmann von 1899 Hoffenheim hinter sich.

Erst seit März arbeitet Tedesco, bis dahin Jugendtrainer beim VfB Stuttgart und der TSG Hoffenheim, im Profifußball. Der Deutsch-Italiener unterschrieb beim Zweitligisten Erzgebirge Aue einen Vertrag bis 2018 und rettete die "Veilchen" mit einem Punkteschnitt von 1,82 pro Spiel sensationell vor dem Abstieg.

Längst waren die Bundesliga-Klubs auf den sprachbegabten Coach aufmerksam geworden, der neben deutsch und italienisch auch spanisch und englisch spricht. Schalkes Liga-Rivale Bayer Leverkusen hatte laut "Bild" ebenfalls seine Fühler ausgestreckt, doch offenbar entschied sich Tedesco für einen Wechsel von Kumpelklub zu Kumpelklub.

Technisch und taktisch auf Nagelsmanns Spuren

Aues Präsident Helge Leonhardt ahnte bereits, dass er seinen Ausnahmekönner nicht lange im Erzgebirge halten wird. "Tedesco gehört ohnehin irgendwann als Trainer in die Bundesliga", sagte Leonhard noch am Donnerstag dem Fußballportal "Sportbuzzer".

Auch menschlich fand sich der in Rossano/Italien geborene Tedesco in Aue gut zurecht. "Wir haben fast ein Vater-Sohn-Verhältnis, ein blindes Vertrauen", sagte Leonhardt. Bei den Spielern kam seine Art gut an. "Er ist dabei aber kein Professor. Er zeigt Spielern ihre Schwächen im Video auf und gibt ihnen sofort Lösungen mit", so Leonhardt.

Technisch und taktisch erinnert Tedesco stark an Nagelsmann und kann wie der Hoffenheim-Coach während eines Spiels auch dreimal das System ändern. In dem Punkt überzeugte Schalkes bisheriger Coach Markus Weinzierl nur selten, zu oft und zu lange hielt der Bayer an einer taktischen Ausrichtung fest.

"Die beste Note ist nicht immer der beste Trainer"

Schon bei seiner Trainerausbildung 2015/16 beim Deutschen Fußball-Bund ließ der schmächtige Tedesco in der Hennes-Weisweiler-Akademie aufhorchen. Er bestand die Abschlussprüfung als Jahrgangsbester und ließ auch den um einen Kopf größeren Nagelsmann hinter sich. Auf die Stimmung drückte das nicht, beide bildeten während der Schulungen eine Fahrgemeinschaft. "Ich weiß diesen Titel sicherlich einzuschätzen. Die beste Note ist nicht immer der beste Trainer", sagte Tedesco.

Ähnlich wie Nagelsmann trat Tedesco, der beim VfB Stuttgart in der Jugend als Assistent des heutigen Bundestrainer-Assistenten Thomas Schneider arbeitete, als Spieler nicht sonderlich in Erscheinung. Für den ASV Aichwald kickte der begabte Coach vor den Toren Stuttgarts gerade mal in der Kreisliga A.

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