11.07.2017 16:30 Uhr

Modeste will 1. FC Köln klagen

Modeste geht auf Konfrontationskurs
Modeste geht auf Konfrontationskurs

Die schier endlose Transferposse um Anthony Modeste landet jetzt sogar vor Gericht: Der derzeit freigestellte Stürmer, über dessen Wechsel seit Wochen spekuliert wird, will mit einer einstweiligen Verfügung seine Teilnahme am Training des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln erzwingen.

Wie das Arbeitsgericht Köln am Dienstagnachmittag mitteilte, wurde für Donnerstag um 11:00 Uhr ein Kammertermin angesetzt. Der wochenlange Hickhack um einen möglichen Wechsel des 29 Jahre alten Franzosen erreicht damit seinen vorläufigen Höhepunkt.

"Es ist das gute Recht des Spielers, das zu machen, sagte Geschäftsführer Jörg Schmadtke dem "SID". Die Kölner befinden sich derzeit im Trainingslager in Bad Radkersburg. Dorthin war Modeste nicht mitgefahren, nachdem er vom Verein am Sonntag vom Trainingsbetrieb freigestellt worden war.

Er solle sich "mit seiner Zukunftsplanung beschäftigen und über seine Karriere nachdenken", hatten die Kölner mitgeteilt. Damals schien der Wechsel des mit 25 Toren treffsichersten FC-Stürmers in der abgelaufenen Saison nur eine Frage von Stunden. Nun scheint zumindest ein Wechsel nach China immer unwahrscheinlicher zu werden. Am Freitag schließt in China das Transfer-Fenster. Ein Wechsel in ein anderes Land wäre danach allerdings weiterhin möglich.

Modeste muss persönlich anwesend sein

Lange war Tianjin Quanjian offenbar bereit, mehr als 35 Millionen Euro für den Franzosen zu bezahlen. Allerdings soll sich Modeste zuletzt geweigert haben, den vorgelegten Auflösungsvertrag zu unterschreiben. Angeblich verlangte er, dass der FC mögliche Steuer-Risiken infolge seines Wechsels nach China übernehmen sollte.

Nun endet die Rolle rückwärts von Modeste vor dem Arbeitsgericht. Dort wird der Franzose wohl persönlich vor Gericht erscheinen müssen, das bestätigte Gerichtssprecher Frederik Brand dem "SID". Auch eine Entscheidung soll am Donnerstag fallen. "Wir werden jetzt aber kein weiteres Öl ins Feuer gießen", sagte Schmadtke. Der Vertrag von Modeste in Köln läuft noch bis 2021, eine Ausstiegsklausel gibt es nicht.

Doch schon vor der neuen Wendung am Dienstag hatte das Wechsel-Theater um den Publikumsliebling nicht nur die FC-Fans wochenlang in Atem gehalten. Fast jeden Tag gab es neue Wasserstandsmeldungen, Modeste flog sogar bereits nach China, angeblich um dort den Medizin-Check zu absolvieren.

Für viel Wirbel sorgte auch ein Interview von Modeste unmittelbar vor Trainingsstart des FC am Montag vor einer Woche. Dort hatte er zwar einen Verbleib in Köln in Aussicht gestellt, die Verantwortlichen aber kritisiert. Er habe "zu keinem Zeitpunkt gebeten, gehen zu können. Hat irgendjemand gehört, dass ich gesagt habe, dass ich weg will? Niemals!", sagte er in der Bild am Sonntag.

Beim Trainingsstart der Kölner war Modeste trotz des Wirrwarrs von den Fans gefeiert worden. Ob dies bei einer erneuten Rückkehr ins Kölner Training noch einmal der Fall sein wird, erscheint nach der Klage gegen den eigenen Verein aber mehr als ungewiss.

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