Sportdirektor Max Eberl von Borussia Mönchengladbach hat seine Kritik an der Preisentwicklung auf dem Transfermarkt erneuert. Kein Verständnis zeigte Eberl für die Dimensionen des Transfer vom Kölner Stürmer Anthony Modeste nach China.

"Bei 30, 40 oder 80 Millionen Euro für einen fast 30-jährigen Spieler ohne Wiederverkaufswert frage ich mich, wie sich das rechnen soll", sagte der ehemalige Bundesligaprofi in einem "t-online"-Interview.

Die 35 Millionen Euro für den 29 Jahre alten Modeste bezeichnete Eberl als "eigentlich nicht marktgerechte Wahnsinns-Ablösesumme". Es gebe einen "Hype um normale Bundesliga-Spieler, den es so früher nicht gegeben hat."

Den 17-Millionen-Transfer von BVB-Abwehrspieler Matthias Ginter nach Gladbach verteidigte Eberl hingegen. "Er ist erst 23 Jahre alt, hat schon einige Länderspiele gemacht und auch in der Champions League gespielt", erläuterte der Manager. "Trotzdem hat er einen ganz anderen Marktwert als Modeste. Man kann heute einfach nicht mehr sagen 'A hat so viel gekostet, deshalb muss B so und so viel kosten.'"

Reus-Verpflichtung Eberls wichtigster Transfer

Als wichtigste Spieler-Verpflichtung in seinen fast neun Jahren bei der Borussia bezeichnete Eberl die von Marco Reus, der 2009 für eine Million Euro von Rot Weiss Ahlen kam. Der Transfer des heutigen BVB-Stars habe Gladbach "als Verein sehr geholfen".

Bezogen auf kuriose Transferverhandlungen plauderte Eberl aus dem Nähkästchen. "Es gibt nichts, was es im Fußball nicht gibt. Das klingt plump, ist aber so", sagte der frühere Abwehrspieler. "Ich habe es schon erlebt, dass Transfers an banalen Dingen scheitern könnten, die man in der Größenordnung gar nicht für möglich hält. Da geht es beispielsweise um Schuhe, bei denen geklärt werden muss, ob der Ausrüstervertrag des Spielers über dem des Vereins steht."