24.07.2017 12:00 Uhr

Heiko Westermann bald Buch-Autor?

Heiko Westermann sieht im Rückblick seine Jahre beim HSV kritisch
Heiko Westermann sieht im Rückblick seine Jahre beim HSV kritisch

Heiko Westermann ist unter vielen Fußball-Fans längst Kult. Bei Austria-Anhängern seit der 0:3-Pleite am Sonntag in Altach weniger. Vielleicht wird der Routinier aber schon bald Buch-Autor.

Dabei war ihm der ganze Hype um die Marke "HW4" anfangs alles andere als recht. Jetzt hat der Innenverteidiger auf seine Zeit in der deutschen Bundesliga zurückgeschaut und sich kritisch über seinen Ex-Verein HSV geäußert. Zwischen 2010 und 2015 spielte Westermann beim Hamburger Sportverein. In dieser Zeit sei bei den Rothosen einiges schief gelaufen, berichtete der 33-Jährige im Interview mit "t-online.de". "Darüber könnte man ein ganzes Buch schreiben. Ich hatte elf Trainer in fünf Jahren. Das sagt alles. Außerdem sollten sich die Spieler auf den Fußball konzentrieren und nicht auf andere Sachen", so Westermann. 

Dass der 27-fache deutsche Nationalspieler heute als Kult gilt, hat viel mit dem Kürzel "HW4" zu tun. Angelehnt ist der Spitzname an Cristiano Ronaldo, der sich seit jeher "CR7" nennt. "Damit hatte ich wenig zu tun. Die Marketing-Abteilung des HSV kam mit dem T-Shirt "HW4" zu mir. Ich meinte: 'Das ist schön, interessiert mich aber nicht. Ich will Fußball spielen, wir stecken im Abstiegskampf.' Man hätte das groß als Marke aufziehen können, aber es war der falsche Zeitpunkt. Ich wollte es nicht", berichtete Westermann, der die Marke später allerdings selbst förderte.

"Der HSV hat HW4 trotzdem weiter gepusht. Dann wollte irgendwann ein Kumpel von mir einen Rap-Song dazu aufnehmen. Ich fand das lustig und habe mitgemacht. Und seitdem ist es nicht mehr zu stoppen."

Neue Rolle in Amsterdam 

Der Routinier ist sich bewusst, dass ihn viele Fans ob des Kürzels belächeln. Eine Tatsache, die Westermann versucht auszublenden. "Die positiven Reaktionen nehme ich auf, den Rest ignoriere ich. Das sollte jeder so machen. Ich habe seit sieben Wochen auch offizielle Social-Media-Kanäle und versuche das dort zu ordnen, indem ich auf gut gemeinte Nachrichten auch reagiere." 

Sportlich lief es für den 318-fachen Bundesligaspieler zuletzt nicht mehr rund. Sowohl in Sevilla bei Betis als auch in der vergangenen Saison bei Ajax in Amsterdam gehörte Westermann nicht mehr zum Stammpersonal. Dennoch sei vor allem die Zeit in den Niederlanden eine "wertvolle Erfahrung" gewesen. Er habe einige Zeit gebraucht, bis er sich mit der Rolle des Ergänzungsspielers abgefunden hätte, aber ab dem Zeitpunkt, wo er dies tat, "hat es auch wieder richtig Spaß gemacht." 

Westermann schließt Bundesliga-Rückkehr aus

Aktuell spielt er für die Wiener Austria und bot dabei sowohl beim mühevollen Aufstieg im ÖFB-Cup in Ebreichsdorf (Westermann verschoss dabei im Elfmeterschießen), als auch am Sonntag bei der 0:3-Blamage in Altach sehr schwache Leistungen.

Der wichtigste Grund für den Wechsel nach Österreich war Austria-Trainer Thorsten Fink. "Wir hatten ein sehr gutes Verhältnis beim HSV. Ich weiß, was er will – und, dass mit ihm die Zusammenarbeit immer Spaß macht. Außerdem ist Austria ein großer Traditionsverein", erklärte Westermann, der eine Rückkehr in die deutsche Bundesliga definitiv ausschloss, da er nicht mehr daran glaube in Deutschland "noch einmal die volle Motivation für einen anderen Verein" aufbringen zu können.

Er habe "mit Schalke und dem HSV für zwei große Vereine gespielt" und durchaus Erfolg gehabt: "Mit Schalke waren wir 2008 Dritter und 2010 Vizemeister, das waren gute Jahre. Die Entwicklung beim HSV konnte zum Zeitpunkt meines Wechsels keiner ahnen."

Nach seiner aktiven Karriere will er auf jeden Fall weiter im Fußballgeschäft tätig sein. Er wolle in viele verschieden Bereiche reinschauen und unter anderem die Trainer-Ausbildung absolvieren.

Mehr dazu:
>> Austria-Bauchfleck zum Auftakt in Altach

wfb

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