Paukenschlag um den Spieltermin für das Wiener Derby! Die österreichische Bundesliga gab am Mittwoch für den Fall des Einzugs der ÖFB-Frauen ins EM-Finale eine extrem kurzfristige Verschiebung bekannt.

Sollten Österreichs neue landesweite weibliche Publikumslieblinge bei der Europameisterschaft 2017 in den Niederlanden am Donnerstag (ab 18:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) gegen Dänemark ihre historische Endspiel-Teilnahme fixieren, dann kommt es zu einem echten "Knaller": Das Derby zwischen Rapid und der Austria würde von Sonntag um 16:30 Uhr auf Sonntagabend um 20:15 Uhr verschoben!

Ebenfalls betroffen wären davon die weiteren zwei Sonntag-Spiele zwischen dem Wolfsberger AC und dem SCR Altach (ursprünglich um 16:30 Uhr angesetzt) und dem SV Mattersburg und Sturm Graz (geplant für 19:00 Uhr).

Bundesliga: "Außergewöhnliches Highlight" 

Die Pressestelle der österreichischen Bundesliga hielt dazu auf weltfussball-Anfrage am Mittwoch fest: "Wir haben beim Termin unterschiedliche Szenarien durchgespielt. Um 15:00 Uhr zu beginnen wäre bei der aktuellen Hitze keine gute Lösung gewesen, der Abend war deshalb nach Absprache mit Vereinen und TV-Partnern der gemeinsame Nenner."

Bei der Liga hielt man aber auch fest, dass die extrem kurzfristige Verschiebung speziell für Auswärts-Fans aus Altach und Graz mit Problemen verbunden ist. Zudem hatten auch viele Familien mit Kindern ihre Wochenend-Planung auf die ursprünglichen Termine eingestellt: "Das sind berechtigte Einwände. Aber ein EM-Finale wäre eben ein außergewöhnliches Highlight. Dem größten Erfolg seit Platz drei bei der WM 1954 möchten wir gerne Rechnung tragen."

Rapid: "Positive Ausnahme-Situation"

Der SK Rapid teilte weltfussball indes auf Anfrage schriftlich mit: "Es ist eine positive Ausnahme-Situation, dass ein österreichisches Fußballteam in einem EM-Finale stehen könnte. Auch wir haben nach dem Viertelfinale von Fans viele Nachrichten erhalten, dass im Falle einer Final-Teilnahme eine Termin-Kollision verhindert werden möge."

Für Teile der zahlreichen Rapid-Fans aus den Bundesländern arbeiten die Grün-Weißen bei einem wahren Sitzungs-Marathon gerade an Lösungen: "Die Westbahn ist gerade dabei alternative Züge für den Fall des Falles anzubieten."

Zudem gibt es die Möglichkeit einer Karten-Rückgabe für alle Rapid-Anhänger, die wegen einer eventuellen Terminverschiebung (gilt nur bei einem ÖFB-Aufstieg gegen Dänemark) nicht kommen können: "Dies ist ab Freitag um 10:00 Uhr im Rapid-Fancorner möglich. Unsere Fans bekommen dann den Eintrittspreis retour."  

Auf der facebook-Seite des österreichischen Rekordmeisters gingen dennoch die Wogen hoch.

"Da erfährt man vier Tage früher wann gespielt wird! Ich versteh schon den Ärger, bei denen die eine weite Anreise haben und die öffentlichen Verkehrsmittel nicht mehr in regelmäßigen Intervallen oder gar nicht mehr fahren" oder "Ihr wisst schon, dass viele Rapid-Fans aus den Bundesländern kommen und eine mehrstündige Anreise UND Heimreise haben?", war dort zu lesen.

Eine andere Meinung lautete so: "Leute, keine Ahnung was das soll? Hier geht es nicht um die Hitze oder die tolle Leistung der Damen, sondern darum dass der ORF zwei mal hohe Einschaltquoten einfahren will! Wie kommen Rapidler aus umliegenden Bundesländern dazu ihren Nachmittag völlig neu planen zu müssen? Einige fahren nachher zwei oder drei Stunden heim und müssen am Montag arbeiten."

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ct