Der Wolfsberger AC hat der Wiener Austria am Samstagabend zwei sicher geglaubte Punkte geraubt. Der in der 64. Minute eingewechselte Jamaikaner Dever Orgill traf in der 92. Minute im Ernst Happel-Stadion zum 2:2-Ausgleich für die Gäste aus Kärnten und verpatzte den Violetten damit die Europacup-Generalprobe fünf Tage vor dem Heimspiel gegen Milan. Die Austria ist nun Tabellenvierter, einen Rang und einen Punkt vor dem WAC.

Die Wolfsberger gingen im 150. Bundesliga-Spiel von Trainer Heimo Pfeifenberger durch Abwehrspieler Michael Sollbauer in der 23. Minute in Führung. Florian Klein traf in seinem ersten Meisterschaftsspiel in Österreich seit dem 11. Mai 2014 aber praktisch mit dem Halbzeitpfiff zum Ausgleich. In der 57. Minute schaffte Raphael Holzhauser mit einem abgefälschten Freistoß die zwischenzeitliche 2:1-Führung, ehe Orgill die Hoffnungen auf den vierten Austria-Sieg in Folge spät zerstörte.

Später Schock für die Veilchen

Bei der Austria nahmen aufgrund von Verletzungen und noch fehlenden Arbeitspapieren nur sechs Spieler auf der Ersatzbank Platz. Von seiner Wunschelf ging Trainer Thorsten Fink neben den Langzeitverletzten auch der noch am Knie bediente Tarkan Serbest ab. Trotzdem hatten die "Veilchen" in der ersten Hälfte mehr von Spiel, der WAC agierte vorerst eher abwartend.

Gefährliche Aktionen gab es trotz massiven violetten Bemühens in der Anfangsphase nicht viele: In der 14. Minute streifte ein Kopfball von Heiko Westermann über die Latte und ein schwacher Schuss von Ismael Tajouri stellte für WAC-Torhüter Alexander Kofler kein Problem dar (20.).

Im Angriff war die Pfeifenberger-Elf selten, zeigte sich aber effizient. Nach Eckball von Daniel Offenbacher verlängerte Bernd Gschweidl per Kopf Richtung zweite Stange, wo Sollbauer humorlos einschoss. Für den 27-Jährigen, der den verletzten Boris Hüttenbrenner in der Innenverteidigung ersetzte, war es im 150. Bundesliga-Spiel der erst zweite Treffer.

Nach dem Rückstand drückte die Austria, kam aber nie in wirklich aussichtsreiche Positionen. Die Gäste verteidigten geschickt und ließen vor allem im Strafraum kaum Lücken zu. Eine der wenigen nutzte Klein bei seinem Bundesliga-Comeback: Der Ex-ÖFB-Teamspieler schoss im Strafraum aus der Drehung zum 1:1-Pausenstand ein. Davor hatte Kofler noch gegen Felipe Pires gerettet.

Gleich nach dem Wechsel durfte sich der WAC-Keeper bei einem Volley von Pires (47.) auszeichnen. Doch nun jagte die Austria das zweite Tor. Ein Freistoß aus etwa 17 Metern wurde dann zum gefundenen Fressen für Spezialist Holzhauser: Der von der Mauer abgefälschte Schuss des Kapitäns landete via Stange zum 2:1 im Netz.

Danach schalteten die Austrianer etwas zurück. Der WAC vergab durch Orgill (70.) und Mario Leitgeb (76.), der die Außenstange traf, zunächst zwei gute Chancen auf den Ausgleich. Kurz vor Schluss zeigte zunächst Austria-Keeper Osman Hadžikić bei zwei Aktionen von Mihret Topčagić sein Können.

Nach einer Kombination über die linke Seite wurde ein abgeblockter Ball von Topčagić aber zur Vorlage für den völlig freistehenden Orgill, der per Kopf zum 2:2 einnetzte.

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apa/red