18.03.2018 12:52 Uhr

Grindel dankt Mertesacker für ehrliches Interview

Reinhard Grindel lobt Per Mertesacker für seine Aussagen
Reinhard Grindel lobt Per Mertesacker für seine Aussagen

DFB-Präsident Reinhard Grindel ist dem früheren Nationalspieler Per Mertesacker für dessen Aussagen zum Druck im Profifußball dankbar.

"Ich finde, es ist eine Stärke, Schwäche zuzugeben", sagte der 56-Jährige am Sonntag bei "Wontorra - der Fußball-Talk": "Ich bin dankbar, dass er mit seinem Interview gerade jungen Spielern vielleicht ein Stück Kraft gegeben hat, sich zu öffnen."

Mertesacker hatte im Interview mit dem "Spiegel" unter anderem über seine Versagensängste während der WM 2006 gesprochen. Die Privilegien seien ihm bewusst, aber "irgendwann realisierst du, dass alles eine Belastung ist, körperlich und mental. Dass es null mehr um Spaß geht, sondern dass du abliefern musst, ohne Wenn und Aber. Selbst wenn du verletzt bist", sagte Mertesacker.

50+1: Grindel nimmt Vereine in die Pflicht

Derweil sieht Grindel in der Diskussion um eine mögliche Abschaffung der sogenannten 50+1-Regel zunächst die Bundesliga-Vereine in der Verantwortung und nicht den Deutschen Fußball-Bund.

"Ich finde, dass die Fans viel intensiver den Dialog mit ihrem Verein führen müssen, denn wir als DFB können mit allem leben", sagte der Verbandschef. "Wenn es eine Mehrheit in den Vereinen für einen Beibehalt der jetzigen Regelung gibt, dann ist das völlig in Ordnung. Von uns wird keine Initiative in eine andere Richtung kommen."

Bei der DFL-Mitgliederversammlung am 22. März wollen die Vertreter der 36 Profivereine darüber beraten, wie die angestoßene Diskussion über eine mögliche Abschaffung oder Modifikation der 50+1-Regel ablaufen soll. Die Regel gibt es nur im deutschen Fußball.

"Wenn es eine Bewegung gibt, die sagt, wir wollen eine Modifizierung von 50+1 mit Regelungen - Stehplätze bleiben erhalten, Fankultur bleibt erhalten, die Vereinsnamen, die Vereinsfarben und vieles andere mehr -, dann werden wir uns das anschauen und darüber reden", sagte Grindel. Zum jetzigen Zeitpunkt wolle sich der DFB aber "ganz bewusst aus der Diskussion erst einmal heraushalten."

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