31.03.2018 12:12 Uhr

Rapid schickt Block West in den Gästesektor

Der Gästesektor, hier in der oberen Ecke, wird zum Block West
Der Gästesektor, hier in der oberen Ecke, wird zum Block West

Mit einem offenen Brief kritisiert der SK Rapid die Strafe der Bundesliga nach den Ausschreitungen im Wiener Derby zum Frühjahrsauftakt - und lässt mit einer ungewöhnlichen Maßnahme aufhorchen. Die Sektorensperre von Block West und Nordtribüne wird im Heimspiel gegen den SKN St. Pölten zwar akzeptiert - aber die eigenen Fans werden kurzerhand einfach in den Gästesektor geschickt.

"Wir wollen ein deutliches Signal des Zusammenhalts der Rapid-Familie senden und werden deshalb beim Heimspiel gegen den SKN St. Pölten den Gästesektor für Rapid-Fans öffnen", heißt es auf der Klubhomepage. "Wir wollen keinen Rapid-Fan vor dem Stadion stehen lassen, solange Plätze in geöffneten Sektoren vorhanden sind."

Da der Gästesektor weitaus kleiner ist als der Block West, können nur Abonennten, die in dieser Saison bei zumindest zwölf Heimspielen waren, Karten erwerben.

Die Fans der Niederösterreicher werden kurzerhand versetzt: "Wir werden die Gästefans im Allianz Stadion sicher und gut unterbringen, sodass diese ihrer Mannschaft den gewohnten Support zukommen lassen können."

Dass die Bundesliga bei der Gründung eines "alternativen Fansektors" nicht erfreut sein wird, ist anzunehmen. Für den SK Rapid ist das aber kein Neuland. Bereits am 4. März 2015 wurde nach Ausschreitungen beim Derby der Fanblock – damals noch im Happel-Stadion – gesperrt. Die organisierte Fanszene wanderte daraufhin kurzerhand auf die andere Seite, was angesichts der Größe des Prater-Ovals keine logistische Schwierigkeit darstellte. Die Bundesliga verdonnerte die Grün-Weißen zu 15.000 Euro Strafe. 

Eine Reaktion der Liga oder anderer Vereine steht im aktuellen Fall noch aus.

Mit ein Grund für diese ungewöhnliche Maßnahme, die wohl für Kontroversen sorgen wird, ist schlichtweg der Unmut der Grün-Weißen: "Wir verwehren uns vehement gegen die pauschale Kriminalisierung und Verunglimpfung von Rapid-Fans! Wir wollen ein deutliches Signal des Zusammenhalts der Rapid-Familie senden."

"Wir stufen die Strafe nach den Derbyvorfällen als völlig unverhältnismäßig ein. Vergleichbare Strafen für andere europäische Vereine mit signifikant besseren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind deutlich niedriger. Wir halten Kollektivstrafen für kein probates Mittel und treten, so wie dies bereits in Deutschland erfolgt ist, für deren Aussetzung, darüber hinaus für deren generelle Abschaffung, ein", heißt es weiters.

>> Offener Brief des SK Rapid 

red

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