16.07.2018 09:16 Uhr

BVB-Legende de Beer: "Ich war stinkig auf Hitzfeld"

Teddy de Beer musste sich mit der Rolle als Nummer zwei zufrieden geben
Teddy de Beer musste sich mit der Rolle als Nummer zwei zufrieden geben

Fünf Jahre lang war Torwart Wolfgang "Teddy" de Beer die Nummer eins beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund. Dann verlor er seinen Platz zwischen den Pfosten an Stefan Klos. Nun teilte die BVB-Legende gegen den damaligen Coach Ottmar Hitzfeld aus.

"Ich war stinkig auf Hitzfeld. Er hatte das Leistungsprinzip außer Kraft gesetzt", sagte de Beer in einem Interview mit dem Fachmagazin "kicker". 

In der Saison 1991/92 degradierte Hitzfeld de Beer auf die Bank und stellte stattdessen Klos ins Tor. "Ich hatte in dieser Saison aber auch nicht mein normales Leistungsniveau, sodass Ottmar Hitzfeld sich für Stefan Klos entschied. Ich war natürlich enttäuscht", so der 54-Jährige, der sich vornahm: "Du kämpfst um deinen Platz und kehrst zurück ins Tor."

Doch Hitzfeld hielt an Klos fest, "obwohl ich schneller fit war, besser spielte, Spiele gewann und diese Meinung auch Hitzfeld gegenüber vertrat", erklärte de Beer. Dennoch war der Schlussmann noch bis 2001 Profi des BVB. Anschließend übernahm er 17 Jahre lang das Amt des Torwarttrainers. Vor einigen Wochen gaben die Schwarz-Gelben den Abschied des Urgesteins bekannt. Er wolle sich einer "neuen Herausforderung jenseits der Trainerbank" widmen.

Weidenfeller? "Großartige Karriere dank Charakter"

In dem Interview äußerte sich de Beer außerdem zu seinem langjährigen Schützling Roman Weidenfeller. "Sein Charakter hat ihm erst diese großartige Karriere ermöglicht. Roman wäre nicht so weit gekommen, wenn er nicht so ehrgeizig gewesen wäre", lobte er den Schlussmann und betonte: "Mir ist jemand lieber, der manchmal übers Ziel hinausschießt, als einer, den ich ständig anschieben muss."

Gerade in einer Disziplin sei Weidenfeller "unerreicht" und "einer der Topleute": in der Kombination aus Kraft und Koordination und dem daraus entstehenden Bewusstsein für bestimme Situationen.

40 Millionen Euro Ablöse für Manuel Neuer

Auch für den Bayern-Keeper Manuel Neuer fand de Beer lobende Worte: "Manuel Neuer war 2011 bei seinem Wechsel zum FC Bayern mit einer Ablöse von 22 Millionen Euro ein Meilenstein in Deutschland." Der Weltmeister habe bei seiner Zeit in München an Erfahrung gewonnen. Deswegen würde de Beer heute eine Ablösesumme in Höhe von mindestens 40 Millionen Euro für Neuer zahlen.

Damit der DFB weiter auf talentierte Torhüter zählen kann, mahnte de Beer: "Wir müssen Acht geben, dass sich das Torwarttraining in Deutschland nicht in die falsche Richtung bewegt." Seiner Meinung werden die grundsätzlichen Fähigkeiten wie Fangen und Ball Abwehren zu wenig trainiert. "Ich finde auch, dass unsere Torhüter nicht mehr hart genug trainieren. Das müssen Athleten im Tor sein, sind es aber nicht immer", bemängelte de Beer.

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