17.12.2018 18:32 Uhr

Polizei wehrt sich nach Vorwürfen rund ums Derby

Die Wiener Polizei reagierte auf die Kritik nach dem Einsatz beim Wiener Derby
Die Wiener Polizei reagierte auf die Kritik nach dem Einsatz beim Wiener Derby

Nach der aufgekommenen Kritik am rund siebenstündigen Einsatz im Rahmen des Wiener Derbys am Sonntag hat sich die Polizei gegen die Vorwürfe zur Wehr gesetzt und Videosmaterial sowie Teile des Einsatzprotokolls veröffentlicht.

Die Wiener Polizei hat nach Kritik an ihrem Vorgehen am Rande des Wiener Derbys zwischen Austria und Rapid (6:1) Teile des Einsatzprotokolls und Auszüge aus polizeilichen Videoaufnahmen veröffentlicht. Diese wurden auch auf dem Twitter-Account der LPD Wien publiziert. "Die Behauptung einer Sperre der Autobahn vor dem Bewurf ist - wie in den gesicherten Videos ersichtlich - falsch".

Unter anderem geht aus dem Protokoll hervor, dass es bereits um 12:30 Uhr, also viereinhalb Stunden vor dem Spielbeginn, zum Einsatz verbotener pyrotechnischer Gegenstände kam, nämlich beim Marsch zum Bahnhof Hütteldorf und schließlich im Bahnhofsareal. Selbiges geschah laut Angaben der Exekutive auch beim Umstieg am Karlsplatz und setzte sich bei der U-Bahn-Station Reumannplatz und beim anschließenden Abmarsch der Fans in Richtung Generali-Arena fort.

Die Polizei vermerkte zudem, dass es gegenüber dem Fanblock "keinerlei polizeiliche Anweisungen gab", auf der Brücke der Südosttangente (A23) stehen zu bleiben, was laut den Angaben gegen 15:00 Uhr der Fall war. Die Autobahn sei dann beworfen worden, "die Behauptung einer Sperre der Autobahn vor dem Bewurf ist - wie in den gesicherten Videos ersichtlich - falsch", hieß es weiter.

Fangruppierungen quittierten Durchsagen mit "polizeifeindlichen Parolen"

Die Landespolizeidirektion äußerte sich zu den Vorwürfen, dass Kinder, Familien und gebrechliche Personen stundenlang festgehalten wurden und hielt in diesem Zusammenhang fest, dass es kurz nach 15:00 Uhr zu einer Anhaltung von über 1.000 Personen kam. Etwa 40 Minuten darauf erfolgte eine Durchsage per Lautsprecherwagen, bei der die Anwesenden über das weitere Vorgehen seitens der Exekutive informiert worden wären, nämlich eine Identitätsfeststellung und anschließende Wegweisung aus dem Sicherheitsbereich.

"Dies hat erneut polizeifeindliche Parolen zufolge. Anwesende führende Fangruppierungen schließen ein Mitwirken für sich und alle anderen Anwesenden aus, weshalb anfänglich nur sehr wenige Personen den Bereich verlassen wollen", hieß es in dem Protokoll.

Auch erneuten Aufrufen zur Mitwirkung wäre nicht nachgekommen worden, jedoch habe sich ein großer Teil der Fans geweigert, sich auszuweisen. Bei diesen Durchsagen sei auch darauf hingewiesen worden, dass Frauen, Kinder sowie gebrechliche Personen "vortreten mögen und bevorzugt behandelt werden".

Um 21:55 Uhr - und damit fast sieben Stunden nach der Anhaltung - erfolgte dann schließlich die letzte Identitätsfeststellung, insgesamt wurden 1.338 Personen kontrolliert und erfasst.

apa

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