03.04.2023 07:01 Uhr

Sturm hält Rapid vor Cup-Halbfinale am Boden

Sturm behielt im Schlager gegen Rapid die Oberhand
Sturm behielt im Schlager gegen Rapid die Oberhand

Vor und nach der Länderspielpause dasselbe Bundesliga-Bild: Sturm gewinnt, Rapid verliert. Mit dem 3:1 im direkten Duell schafften die Grazer am Sonntag im Meisterrennen eine Pflichtübung beim Meistergruppenstart gegen eine potentielle Stolperfallef. Weil sich Sturm erneut als reiferes Team erwies, geht es für das Duo mit unterschiedlichen Gemütern im Cup-Halbfinale weiter.

Am Mittwoch und Donnerstag arbeiten beide am Sehnsuchtsziel Klagenfurt. "Ein Cupfinale Sturm Graz - Rapid Wien hätte schon seinen Reiz", meinte Christian Ilzer am Ende eines für ihn erfolgreichen Tages. Denn die von ihm betreute Sturm-Elf blieb schon zum neunten Mal in Folge ungeschlagen gegen Rapid. Auch das dritte Saisonduell ging an Schwarz-Weiß.

Zoran Barisic als Coach der Wiener ärgerte sich in erster Linie über verteilte Geschenke, die sein Team vom stabileren Gegner nicht in dieser Form retour bekam. "Wir waren nicht clever genug." Er bekannte später scherzhaft, in die Kirche zu gehen, um für die Erfüllung des frommen Wunsches vom gemeinsamen Cupfinale am 30. April ein Kerzerl anzuzünden.

Zunächst aber gilt es für Rapid am Mittwoch im möglichen Cupfight gegen Ried zwei herbe Niederlagen wegstecken. "Insgesamt ein bissl enttäuschend", sah Markus Katzer, Rapids-Geschäftsführer Sport, das 1:3 von Graz, "weil man sich nach dem Derby (0:2 gegen Austria) schon erwartet hat, dass wir anders auftreten. Ich hätte es ähnlich wie im Derby gesehen. Wenig Selbstvertrauen in Ballbesitz, viel zu viele leichte Fehler und wenn du dann solche Tore kriegst und es Sturm so leicht machst, dann ist es auch schwer hier zu gewinnen."

Ried sei freilich eine ganz andere Partie, hielt Katzer fest: "Wir haben eine Riesenchance. Da muss man natürlich ein anderes Gesicht zeigen. Aber wir haben gegen die vermeintlich Schwächeren gerade zuhause immer gute Partien gemacht. Das Gute im Fußball ist, dass es schnell wieder anders sein kann."

Nach der zehnten Liga-Niederlage der Saison findet sich Rapid auf Platz fünf wieder - einen Punkt hinter Lokalrivale Austria, vier hinter dem LASK und schon elf hinter Sturm. Die Leistung der Grazer entsprach im ersten von zehn Spielen in der Meistergruppe keiner Gala. Aber einer Reife, die genügte, um an den drei Punkten voranliegenden Salzburgern (3:0 in Klagenfurt) dranzubleiben.

"Das ist größer als jeder Einzelne"

Nach Treffern von Emanuel Emegha (6.) und Manprit Sarkaria (45+1) beziehungsweise Guido Burstallter (17.) gelang Joker Otar Kiteishvili die Vorentscheidung (70.). Und der Beweis, dass sich Sturm auf eine lange Bank verlassen kann. Ilzer versteht es bisher, den großen Kader bei Laune zu halten. Egoismus spiele im Sport natürlich eine wichtige Rolle, räumte der Trainer ein und ließ erahnen, wie er auch aktuelle Bankdrücker mitnimmt. "Es geht dann trotzdem um etwas Größeres. Wir sind Teil eines Traditionsvereins und ein Traditionsverein hat ein Gedächtnis, das weit über unsere Zeit hinausgeht."

Als einziger Salzburg-Jäger und Cup-Halbfinalist weiß man in Graz um noch zwei Titelchancen in dieser Saison. "Wir haben das Privileg, dass wir Geschichte in einem Traditionsverein schreiben können, die keiner so schnell vergisst. Das ist größer als jeder Einzelne. Wenn das jedem bewusst ist, für diese gemeinsame Sache alles zu geben, dann werden wir am Ende auch gute Möglichkeiten haben, die Träume zu realisieren", sagte Ilzer. Er forderte dafür den gelungenen Doppelpass zwischen Traum und Realität ("Woche für Woche alles abliefern") ein. "Wenn es dann trotzdem jemanden gibt, der es besser macht, dann müssen wir gratulieren."

Am Donnerstag (Cup/heim) und Sonntag (Liga/auswärts) stellt sich Sturm jeweils der LASK in den Weg. Die von Dietmar Kühbauer betreuten Oberösterreicher sind das einzige Team, gegen das die Steirer in der Liga heuer noch nicht gewonnen haben. "Wir werden uns für Donnerstag inhaltlich top vorbereiten und uns perfekt regenerieren müssen", betonte Ilzer.

apa

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