24.09.2023 08:02 Uhr

Rapid auf der Suche nach verlorenen Punkten

Zoran Barisic peilt einen Heimsieg gegen Sturm an
Zoran Barisic peilt einen Heimsieg gegen Sturm an

Vor dem Bundesliga-Heimspiel am Sonntag gegen Sturm Graz ist Rapids Position alles andere als optimal. Nur neun Zähler aus sieben Runden stehen zu Buche, vor allem im eigenen Stadion leistete sich der Tabellensechste so manchen Selbstfaller - zuletzt vor einer Woche beim 3:3 gegen den WAC. Im Duell mit dem zweiplatzierten Cupsieger aus der Steiermark soll nun der Startschuss zu einer Aufholjagd erfolgen.

"Wir sind nicht zufrieden mit der Ausbeute und wissen, dass wir viele Punkte verschenkt haben", erklärte Trainer Zoran Barisic. Trotzdem regiert die Vorfreude auf die Partie, für die bisher 20.000 Tickets - 1.500 davon an Sturm-Fans - abgesetzt wurden. "Für mich sind solche Spiele gegen Sturm, Salzburg oder die Austria immer die leichtesten", meinte Barisic.

Barisic glaubt nicht an müdes Sturm

Der 53-Jährige sah den Grazern am Donnerstag beim Heim-1:2 in der Europa League gegen Sporting auf die Beine. "Da haben sie nicht so gespielt wie in der Meisterschaft, mit einer anderen Grundordnung und einer anderen Spielanlage. Sie haben nicht so hoch attackiert wie sonst." In Wien-Hütteldorf dürfte Sturm jedoch wieder zur altbekannten Philosophie zurückkehren. "Ich rechne damit, dass sie so wie immer aus ihrer Grundordnung heraus hoch attackieren werden", sagte Barisic.

Dass den Grazern die aufreibende Partie gegen Sporting noch am Sonntag in den Knochen stecken könnte, glaubt der Rapid-Coach nicht. "Auch wir haben ein Monsterprogramm hinter uns und ich habe das nie als Ausrede hergenommen", betonte Barisic. "Wir haben auch nicht gejammert, daher lasse ich das auch für andere nicht gelten - das Donnerstag-Spiel hat überhaupt keine Auswirkungen. Gerade gegen Rapid ist bei jedem Gegner die Motivation am größten, vor allem bei Sturm."

In puncto Personalauswahl hat sich bei Rapid im Vergleich zum WAC-Match wenig verändert. Aleksa Pejic und Thorsten Schick befinden sich wieder im Mannschaftstraining, ein Einsatz am Sonntag käme für das Duo aber zu früh. Der schmerzlich vermisste Guido Burgstaller, der laut Barisic an Problemen am Muskelsehnenansatz bei den Adduktoren laboriert, absolvierte am Freitag erstmals eine leichte Laufeinheit auf dem Platz. Wann der Torschützenkönig wieder zur Verfügung steht, ist offen. Die Spielgenehmigung für Thierry Gale ist eingetroffen, der Offensivmann muss jedoch erst herangeführt werden. "Er braucht seine Zeit, um sich zu integrieren."

Intensive Phase für Sturm

Ein weiterer Neuzugang, Terence Kongolo, fehlt wegen seiner Roten Karte gegen den WAC - genauso wie Rapid-Co-Trainer Thomas Hickersberger, der in diesem Match ebenfalls ausgeschlossen wurde. Darüber ist Barisic nach wie vor verwundert. "Er hat in seinem ganzen Leben noch nie jemanden beleidigt, kennt kein Schimpfwort."

Nun hofft Barisic, dass der Referee des Sonntag-Spiels - Stefan Ebner aus Oberösterreich - weniger im Mittelpunkt stehen wird als dessen Kollege Alan Kijas vor einer Woche. "Es wird kampfbetont. Ich hoffe, dass der Schiedsrichter das Match unter Kontrolle hat."

Sturm-Graz-Coach Christian Ilzer war nach dem Unentschieden gegen Red Bull Salzburg mit harter Schiedsrichter-Kritik aufgefallen. Barisic meinte dazu: "Wir diskutieren intern oft, ob ich auch draufhauen und solche Statements abgeben soll. Aber welches Vorbild wäre ich, wenn ich auf die Schiedsrichter losgehe?" Generell vermittle er seinen Spielern regelmäßig, fair zu sein und keine Fouls oder Zeit zu schinden. "Wir sind anständig, wir sind Sportsmänner", betonte Barisic und kritisierte, dass der Fußball im Allgemeinen und auch das Vokabular drumherum immer martialischer werde.

Für Sturm findet eine intensive Phase mit Spielen gegen Salzburg, Sporting und Rapid innerhalb von neun Tagen ihren Abschluss. "Eine Highlight-Woche, da geht nicht viel drüber", sagte Ilzer. Der Steirer ist auf ein "sehr emotionelles Spiel" eingestellt. "Rapid spielt, was die Leistungen betrifft, eine sehr gute Saison. Sie haben dann immer wieder leichtfertig Punkte abgegeben, aber uns ist schon bewusst, zu welchen Leistungen sie imstande sind", erklärte Ilzer.

apa

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