27.11.2023 08:37 Uhr

Klauß feiert gelungenes Debüt als Rapid-Coach

Erfolgreiche Premiere von Robert Klauß in Hütteldorf
Erfolgreiche Premiere von Robert Klauß in Hütteldorf

Robert Klauß hat seine Feuertaufe als neuer Rapid-Chefcoach bestanden. Nur sechs Tage nach seiner Vorstellung als Nachfolger von Zoran Barisic führte der 38-jährige Deutsche den SK Rapid am Sonntag zu einem 1:0-Erfolg über Blau-Weiß Linz und beendete damit den fast vier Monate dauernden Heimfluch. Dass es gegen den Aufsteiger am Ende nur zu einem Arbeitssieg reichte, störte Klauß nicht: "Heute ging es nicht um die Art und Weise. Heute ging es darum, den Heimsieg zu erlangen."

Dass noch viel Arbeit auf den neuen Trainer und seine Spieler wartet, war deutlich sichtbar. Gegen die tief stehenden Oberösterreicher fiel den Wienern offensiv nur wenig Zwingendes ein. "Es gibt ein paar Sachen, die wir besser machen müssen. In der ersten Halbzeit haben wir zu wenig Pass-Tempo gehabt, sind zu wenig ins letzte Drittel gekommen, haben zu viel in die Breite gespielt. In der zweiten Halbzeit waren wir etwas dynamischer", resümierte Klauß.

Hatten sich die Rapidler in dieser Saison häufig trotz ansprechender Leistungen um die Früchte ihrer Arbeit gebracht, so passte diesmal zumindest das Ergebnis. "Heute steht komplett die Freude über den Sieg im Fokus. Natürlich müssen wir die Sachen offensiv deutlich verbessern", war sich der neue Cheftrainer bewusst.

Grüll: "Es war davor ja auch nicht alles schlecht"

Dass es Zeit braucht, Klauß' Ideen umzusetzen, ist auch den Spielern klar. "Wir haben jetzt nicht alles verändern können in einer Woche. Wir haben kleine Veränderungen vorgenommen. Es war davor ja auch nicht alles schlecht", meinte Siegtorschütze Marco Grüll. Die Wechselspekulationen mit Zielrichtung Deutschland ließ der Flügelspieler links liegen. "Die Wechselgerüchte gibt es seit eineinhalb Jahren durchgehend und mittlerweile ist mir das alles egal. Ich kann das gut ausblenden und konzentriere mich nur auf die wichtigen Dinge."

Vom frischen Trainer-Wind waren die Spieler indessen angetan. "Ein sehr zielstrebiger Trainer, aber menschlich schwer in Ordnung. Der erste Eindruck ist ein sehr guter", erklärte Grüll. Und Matthias Seidl fügte hinzu: "Ein cooler Typ. Ich bin gespannt, wie die nächsten Wochen ablaufen." Vor der Winterpause wartet auf den Liga-Siebenten noch ein Gastspiel bei der WSG Tirol und dann das Heimspiel gegen Meister Red Bull Salzburg. "Da geht es darum, unseren Fans gute Ergebnisse zu schenken", wusste Klauß auch im Umgang mit dem Rapid-Anhang zu überzeugen.

Der Brandenburger, der am Freitag seinen 39. Geburtstag feiert, gestand Lampenfieber vor seiner Wien-Premiere. "Es war schon eine gewisse Nervosität da. Ich habe jetzt auch ein Jahr lang nicht mehr an der Seitenlinie gestanden. Aber mit Anpfiff war es einfach super, ich habe es echt genossen, in unserem Stadion vor unseren Zuschauern zu spielen und den Sieg mit den Jungs zu feiern."

Rapid bessert Heimbilanz auf

Denen sei ein Stein vom Herzen gefallen, gerade auch wegen der schwachen Bilanz im Allianz Stadion. "Daheim waren wir in dieser Saison bisher sehr schwach. Da war es richtig wichtig, dass wir wieder mal einen Sieg eingefahren haben. Jetzt warten noch zwei Spiele auf uns, da wollen wir bestmöglich den Herbst abschließen", erklärte Seidl. Klauß war am Ende seiner ersten, intensiven Woche in Hütteldorf dann auch zufrieden. "Heute haben wir den ersten Schritt gemacht. Das ist immer der wichtigste, schwerste."

Blau-Weiß-Coach Gerald Scheiblehner konnte sich in die Gefühlswelt seines Kollegen hineinversetzen. "In fünf Tagen ist wenig möglich für einen neuen Trainer, da geht es mehr um die Stimmung, um die Energie, um die Spieler kennenzulernen und um den Heimsieg. Und den haben sie geschafft. Daher Gratulation! Es war, glaube ich, wichtig heute für ihn und für den ganzen Verein." Mit der Leistung seiner Elf war Scheiblehner nicht unzufrieden, aber "mit dem Ball war es einfach zu wenig, um hier etwas mitzunehmen".

Die Ziele der Linzer, die mit 16 Punkten fünf Zähler hinter Rapid auf Rang neun liegen, sind grundsätzlich andere als in Hütteldorf. "Für uns ist die Meistergruppe überhaupt kein Thema. Wir wollen in der Liga bleiben. Ich denke, dass wir gut am Weg sind, aber über die Meistergruppe soll Rapid nachdenken, nicht Blau-Weiß Linz", so Scheiblehner.

apa

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