10.12.2023 08:33 Uhr

Salzburg tankt gegen Rapid Selbstvertrauen

Struber blickte nach Sieg über Rapid schon auf Benfica-Match
Struber blickte nach Sieg über Rapid schon auf Benfica-Match

Red Bull Salzburg hat sich mit einem prestigeträchtigen Sieg Selbstvertrauen für den wichtigen Champions-League-Auftritt gegen Benfica Lissabon geholt. Drei Tage vor dem "Finale" gegen die Portugiesen, in dem es ums Europacup-Überwintern geht, feierte der Meister am Samstag einen 1:0-Auswärtssieg gegen Rapid und krönte sich damit zum Winterkönig der Bundesliga.

Auch wenn bei den "Bullen" im Spiel nach vorne wieder einmal nicht alles eitel Wonne war, überzeugte man zumindest in der Abwehr, wie Trainer Gerhard Struber zufrieden feststellte. "Wir zeigen uns defensiv sehr stabil, das gibt Halt, speziell wenn man weiß, dass man spielerisch nicht das zeigt, was in allen drin steckt."

Die Salzburger hatten im Herbst mit vielen Ausfällen und regelmäßiger Doppelbelastung zu kämpfen - laut Struber alles Gründe dafür, warum eine Offensivlawine, wie man sie vom Serienchampion in den vergangenen Jahren gewohnt war, nie richtig ins Rollen kam. "Die letzten Wochen haben es nicht zugelassen, die Bäume in den Himmel wachsen zu lassen. Wir müssen unsere Dinge pragmatisch durchziehen", sagte Struber.

Man habe es trotz "Barrieren immer wieder geschafft, gute Resultate zu holen", betonte der Salzburger. "Ich finde, dass die Jungs in schwierigen Phasen unter Beweis gestellt haben, Ergebnisse zu schaffen. Dass wir von der Performance her Schritte machen sollen, ist klar."

Salzburgs Lazarett lichtet sich

Der Auftritt seines Teams im Allianz Stadion sei bereits ein Schritt vorwärts gewesen, so Struber. Zurückzuführen sei die Steigerung auch darauf, dass er mit seiner Mannschaft erstmals seit Sommer eine ganze Trainingswoche zur Verfügung hatte. "Man sieht dann ganz schnell, dass sich Inhalte verbessern", meinte der 46-Jähriger. Zudem lichtete sich zuletzt das Lazarett. "Es ist super, dass wir jetzt eine größere Verfügbarkeit haben, das tut uns gut."

Im Zusammenhang mit den Leistungsschwankungen vor allem seiner jüngeren Spieler bat Struber um Verständnis. "Sie sind ein Stück weit unter Druck, da hat man Achterbahn-Bewegungen in der Performance. Dass die Erwartungen riesig sind, ist klar, wenn man weiß, was dieser Verein in den letzten Jahren geleistet hat."

Auch aktuell steht Salzburg nicht schlecht da, schließlich wurde mit dem Sieg gegen Rapid ein neuer Rekord aufgestellt. Die "Bullen" sind mittlerweile seit 24 Liga-Auswärtsmatches ungeschlagen und überboten damit die von Wacker Innsbruck zwischen Oktober 1988 und Februar 1990 aufgestellte bisherige Bestmarke. Und nebenbei wurde auch der Erfolgslauf gegen Rapid fortgesetzt - die Hütteldorfer warten schon seit 21 Bewerbspartien auf einen Sieg über den Titelverteidiger.

Geht es nach Rapid-Coach Robert Klauß, dann wäre ein Ende dieser Serie durchaus möglich gewesen. "Wir waren in der Lage, einen Punkt zu holen, vielleicht sogar zu gewinnen", erklärte der Deutsche. "Das Spiel war sehr ausgeglichen. Am Ende hätte ein Unentschieden für beide Seiten gepasst, aber wir müssen trotzdem mit der Niederlage leben."

Klauß sieht Spiel als "Ansporn"

Nun gehe aus darum, die richtigen Schlüsse aus dem Match zu ziehen. "Dieses Spiel muss Ansporn sein, dass wir die kleine Lücke, die heute gefehlt hat, um etwas zu holen, schließen", sagte Klauß und gestand: "Wir waren nicht zwingend genug." Daran werde man in der Winter-Vorbereitung arbeiten. "Im letzten Drittel geht es um Positionierung und Entscheidungsfindung. Das kommt mit gesteigertem Selbstvertrauen und fleißiger Trainingsarbeit."

Auch auf Standardsituationen werde verstärkt geachtet, versprach der 39-Jährige, schränkte jedoch ein: "Wir sind keine Mannschaft, die sich grundsätzlich über Standards definiert. Wir sind eine Mannschaft, die sich über Ballbesitz definiert und guten, dynamischen, flexiblen Fußball spielen möchte." Rapid dürfte laut Klauß in näherer Zukunft "aufgrund unserer Anlage des Fußballs keine überragende Standard-Mannschaft werden".

Was auch immer für Rapid aus ruhenden Bällen herausschauen wird - der Sprung in die Meistergruppe sollte geschafft werden, selbst ohne viele Standard-Tore. Im Moment will Klauß dem Rennen um einen Platz unter den Top sechs aber noch nicht allzu viel Bedeutung beimessen. "Wir tun jetzt einmal gut daran, dass wir fleißig sind, gut arbeiten und den nächsten Schritt machen", betonte der frühere Nürnberg-Coach.

apa

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