06.01.2024 18:03 Uhr

Salzburg will an Attraktivität arbeiten

Brauchte beim Trainingsauftakt eine dicke Jacke: Gerhard Struber
Brauchte beim Trainingsauftakt eine dicke Jacke: Gerhard Struber

Red Bull Salzburg will die erste Vorbereitung unter Trainer Gerhard Struber nutzen, um wieder attraktiveren Fußball auf den Platz zu bringen. Der Serienmeister geht zwar mit zwei Punkten Vorsprung auf Sturm Graz als Tabellenführer ins Frühjahr. Die Ansprüche sind nach einem nicht immer souveränen Herbst aber hoch. "Wir wollen dominanter werden", sagte Struber beim Trainingsauftakt am Samstag in Taxham. Weitere Zugänge sind neben Ersatzgoalie Timo Horn vorerst nicht geplant.

Nicht weniger als zehn Kaderspieler fehlten beim ersten Mannschaftstraining bei Dauerregen und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Oumar Solet, Aleksa Terzic und Maurits Kjaergaard absolvierten nach ihren langen Verletzungspausen ein individuelles Programm, Nicolas Capaldo therapiert sein operiertes Knie noch in der Heimat Argentinien. Das Offensivtrio Sekou Koita, Dorgeles Nene und Karim Konate weilt beim Afrika-Cup.

Dazu war neben Samson Baidoo und Amankwah Forson auch Adam Daghim erkrankt. Die für die Vorbereitung vom FC Liefering hochgezogene Angriffshoffnung aus Dänemark wird laut Struber am Donnerstag aber ins Trainingslager nach Marbella mitreisen. "Wir wollen unsere Prinzipien verinnerlichen, sehr viel Vertrauen schaffen und die Synchronität finden, die uns ausmacht", gab der Chefcoach die Marschroute vor. "Wir wollen uns verbessern, unsere Spielidee verbessern und wieder attraktiver werden."

Klares Ziel der Bullen ist nach dem Europacup-Aus das nationale Double, das sie im Vorjahr nach dem Cup-Aus im Viertelfinale gegen Sturm verpasst hatten. Diesmal geht es zum Frühjahrsauftakt am 2. Februar in der Runde der letzten acht zum LASK, ehe am 9. Februar daheim der Liga-Showdown gegen Sturm wartet. "Es geht Anfang Februar Schlag auf Schlag", weiß Struber. Sein Team hatte im Herbst nicht immer überzeugt. "Wir wollen schon den Finger in die Wunde legen in den nächsten Wochen, hier sehr, sehr aktiven Fußball zu spielen."

Ruhige Transferzeit geplant

Dazu bestehe laut Struber nun auch die Chance, beim Spielsystem an der einen oder anderen Schraube zu drehen. "Wir werden in jedem Fall flexibel drauf bleiben." Auf neues Personal darf er sich vorerst nicht einstellen. "Wir wissen, was wir hier für einen Kader zur Verfügung haben - da sind wir alle sehr happy", betonte der Salzburger. Den Kader gelte es nun auf ein besseres Level zu heben. Zudem werde man auf dem Transfermarkt Augen und Ohren offen halten. "Wenn sich etwas Interessantes ergibt, eine Win-Win-Situation, werden wir nicht nein sagen."

Noch zurückhaltender äußerte sich Sportdirektor Bernhard Seonbuchner. "Grundsätzlich sind wir, glaube ich, ganz gut aufgestellt auf allen Positionen und in allen Mannschaftsteilen", meinte der Deutsche. Daher gebe es für die bis 6. Februar laufende Transferzeit keine Pläne für weitere Zugänge. "Wir haben auch nicht vor, noch jemanden abzugeben."

Mit Kamil Piatkowski wurde bereits ein Innenverteidiger bis Saisonende an Granada verliehen. Nicht zuletzt deshalb stehen die Zeichen beim offenbar abwanderungswilligen Solet ebenso wie beim von Clubs in Italien und England umworbenen Abwehrchef Strahinja Pavlovic derzeit auf Verbleib. Wieder fix beim Team ist nach langer Verletzungspause die Schweizer Abwehrhoffnung Bryan Okoh. ÖFB-Nachwuchsteamspieler Lukas Wallner dagegen muss sich vorerst wieder über Liefering herankämpfen.

Eine große Bewährungsprobe könnte im Sommer 2025 auf die Bullen warten. Salzburg hat gute Chancen, aufgrund der Champions-League-Leistungen in den vergangenen Jahren bei der erstmals auf 32 Teams aufgestockten Club-WM in den USA dabei zu sein. "Das sind eher Gedankenspiele", sagte Seonbuchner. "Auf der einen Seite ist noch sehr viel Konjunktiv dabei, auf der anderen Seite ist es noch eine lange Distanz bis dorthin. Da reden wir von eineinhalb Jahren." Dennoch werde man die eigenen Aufgaben machen. Nur noch ein CL-Titel von Arsenal, PSV Eindhoven oder FC Kopenhagen in diesem Jahr dürfte Salzburgs Antreten beim Großturnier (15. Juni bis 13. Juli 2025) verhindern können.

apa

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