22.03.2016 13:26 Uhr

Rampenlicht: Von der Elbe in die Welt

Tomás Rincón ist in Genua eine wichtige Stammkraft
Tomás Rincón ist in Genua eine wichtige Stammkraft

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf die drei ehemalige Hamburger, die von der Elbe in die weite Fußballwelt schipperten und nun Australien, Arabien und Italien unsicher machen.

In Down Under ist man seit Jahren bemüht den heimischen Fußball auf die Überholspur zu bringen und konkurrenzfähig zu machen. Im Schatten von Cricket und dem australischen Football erntet die Nationalmannschaft auf einer guten Fan-Basis Zuspruch, ebenso gewinnt die junge Profiliga A-League dank des amerikanischen Event-Charakters und einer guten Organisation neue Fans. Diese Bemühungen zeigen auch hier zu Lande Wirkung: In europäischen Gefilden sieht man die Aussies irgendwo zwischen der MLS und China, aber qualitativ weit vor dem Fußball in Arabien. Eben ein reizvolles Ziel für einen Fußball-Auswanderer. Internationales-Flair in den Städten, tolles Klima und großes Interesse für das Kicken.

Das dachte sich wohl auch Besart Berisha. Der Kosovo-Albaner entschloss sich nach seinen Stationen in Hamburg und Bielefeld 2011 nach Ozeanien zu wechseln. Dort angekommen spielte der Mittelstürmer sofort groß auf, heimste die Torjägerkrone ein und wurde mit Brisbane Roar 2012 gleich Meister. Kaum ein anderer Goalgetter kann Berisha das Wasser reichen: Fast 80 Tore hat der Ex-HSV-Spieler bereits in Down Under erzielt. In der letzten Saison bescherte er auch seinem neuen Team Melbourne mit 15 Treffern die Meisterschaft. Aktuell läuft es ähnlich gut: Erst am letzten Spieltag verbesserte er seine eigene Tor-Rekord-Marke und hat dank dem Führungstreffer gegen die Newcastle Jets nun schon Wochen vor Playoff-Beginn 16 Tore auf der Habenseite. Es spricht vieles dafür, dass auch in dieser Spielzeit Melbourne Victory dem Vereinsnamen treu bleibt und erneut die Playoffs erreichen wird. Aktuell rangiert man auf Platz sechs, dem letzten Rang für die Teilnahme an der Endrunde.

AFC Champions League und Genua

Die nächsten beiden Akteure waren ebenfalls beim HSV angestellt und erwischten gar eine Zeit, in der Hamburgs Perle ebenfalls noch von Platz sechs und der Endrunde, sprich dem Europokal, träumen durfte: Jonathan Pitroipa und Tomás Rincón. Beide spielten in der Saison 2010/2011 unter Armin Veh an der Elbe und verpassten Europa nur knapp.

Pitroipa kehrte nach dieser Spielzeit dem Bundesliga-Dino den Rücken und verbrachte drei erfolgreiche Jahre in Frankreich bei Stade Rennes. Vor zwei Jahren wechselte der Linkaußen dann in das fußballerische Frührentner-Ziel Arabien. Diese Saison will der 29-Jährige aber mehr für Titel und Triumphe, als für fußballerische Provinz-Tristesse sorgen: Sein neuer Klub Al Nasr geht in der AFC Champions League an den Start und steht mit zwei Auftakt-Siegen an der Tabellenspitze der Gruppe A. Stammspieler Pitroipa steuerte beim 2:0 Sieg gegen Sepahan FC gar ein Elfmeter-Tor bei.

Ebenfalls als Torschütze hat sich diese Tage auch Tomás Rincón eingetragen. Mit einem Distanz-Kracher überraschte er Napoli-Keeper Pepe Reina und brachte seinen CFC Genua in Führung. Auch wenn die Partie noch mit 1:3 verloren ging, erlebt der Venezolaner in Italien eine erfolgreiche Zeit. Anders als in Hamburg genießt der defensive Mittelfeldmann in Genua höchste Wertschätzung und ist seit zwei Jahren gesetzt. Seit diesem Jahr kann Rincón bei seinen Einsätzen auch für offensive Akzente sorgen: In 29 Spielen kommt er auf sieben Scorerpunkte.

Hier noch einmal Rincóns Schuss gegen Pepe Reina zum Genießen:

Norman Droste

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