08.08.2021 12:48 Uhr

Tränen bei Messi-Abschied - PSG "natürlich eine Option"

Lionel Messi wird nicht mehr länger für den FC Barcelona auflaufen
Lionel Messi wird nicht mehr länger für den FC Barcelona auflaufen

Der sechsmalige Weltfußballer Lionel Messi hat seinen Abschied vom FC Barcelona unter Tränen noch einmal selbst bestätigt.

"Heute muss ich tatsächlich auf Wiedersehen sagen", sagte der 34-Jährige während einer Pressekonferenz im Auditorium des FC Barcelona: "Nach 21 Jahren."

Schon vor dem Beginn seiner Abschiedsrede flossen Tränen. "In den vergangenen Tagen habe ich viel nachgedacht, was ich eigentlich sagen kann. Die Wahrheit ist: Mir fällt einfach nichts ein", sagte Messi mit schwerer Stimme.

Auf Nachfrage betonte der Argentinier, er habe dem FC Barcelona eine Gehaltskürzung um 50 Prozent angeboten, mehr habe der Klub auch nicht gefordert. Dass es letztlich doch zu einem Abschied von seinem Herzensklub kommt, tue ihm sehr weh.

"Ich weiß noch immer nicht, wie ich mich fühle. Ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Fall je erleben werde." Mehrmals stellte Messi klar: "Ich wollte unbedingt hier bleiben. Letztes Jahr wollte ich es nicht, da habe ich es auch öffentlich gesagt."


Mehr dazu: So spielte der FC Barcelona bei Messis Debüt-Treffer


Messi schweigt zur Zukunft - PSG eine "Option"

Genaueren Angaben zu seiner sportlichen Zukunft machte Messi indes nicht. "Wir sprechen über viele Dinge. Bisher habe ich nichts vereinbart. Viele Klubs sind interessiert. Aber wir sprechen selbstverständlich miteinander", sagte er. PSG, so Messi auf Nachfrage, sei "natürliche eine Option".

Messi wird mit dem französischen Spitzenklub Paris Saint-Germain in Verbindung gebracht, die Verhandlungen sind Medienberichten zufolge weit fortgeschritten. Laut der französischen Sportzeitung "L'Équipe" soll Messi noch am Sonntag in Paris eintreffen und dort schnellstmöglich den obligatorischen Medizincheck absolvieren.

Der argentinische Superstar gewann mit Barca 35 Titel und erzielte in 778 Pflichtspielen 672 Tore seit seinem Debüt im Oktober 2004. Das sogenannte Financial Fair Play der spanischen Liga ließ allerdings keinen Spielraum für eine Vertragsverlängerung, Barca hat Schulden in Höhe von fast einer halben Milliarde Euro angehäuft.


sport.de hat die Pressekonferenz begleitet: Die wichtigsten Aussagen von Lionel Messi:

+++ Fragerunde mit Lionel Messi beendet +++

Damit endet die Pressekonferenz von Lionel Messi, der noch immer mit seinen Tränen zu kämpfen hat. Erneut applaudiert das Publikum im Saal mit stehenden Ovationen für den Argentinier, der 21 Jahre lang die Geschichte des FC Barcelona geprägt hat. 

+++ Fühlen Sie sich betrogen? +++

"Nein, das fühle ich nicht. Es wurde alles versucht. Ich war immer transparent und ehrlich. Jeder hat seine Meinung gegeben in den Gesprächen. Ich bin immer mit allen gut ausgekommen. Das Wichtigste für mich war, die Wahrheit zu sagen."

+++ Warum ist die Tür geschlossen? Hätte es nicht irgendeine Möglichkeit gegeben? +++

"Der Präsident hat es erklärt. Der Verein hat viele Schulden, deshalb geht es nicht weiter. Nun muss ich mir über meine Zukunft Gedanken machen. Ich wollte weitermachen, aber es war nicht möglich. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Wir haben alles versucht. Ich habe angeboten, mein Gehalt auf 50 Prozent zu reduzieren. Mehr wurde nicht gefragt. Alles andere ist eine Lüge."

+++ Was wäre der beste Klub für Sie? +++

"Das weiß ich aktuell noch nicht. Es hängt auch von meiner Physis ab. Ich hatte glücklicherweise in meiner Karriere nie große Verletzungen, das kann schnell gehen. Solange ich kann, werde ich weiterspielen."

+++ Was sagen Sie zum Ibiza-Foto mit den PSG-Stars? +++

"Ich war mit Di María zusammen auf Ibiza, wir haben zusammen die Copa América für Argentinien gespielt. Es ist doch klar, dass wir zusammen etwas machen. Er hat mich gefragt, ob ich zu PSG komme. Es war ein Moment mit Freunden. Sie haben gesagt: 'Komm' nach Paris!' Aber das war nur ein Scherz unter Freunden."

+++ Sie gehen zu einem Rivalen? Wie wird es, wenn Sie gegen Barca spielen? +++

"Die Menschen in Barcelona kennen mich. Ich will immer gewinnen, in jedem Spiel. Selbst, wenn ich gegen den FC Barcelona spiele. Ich werde auch in den letzten Jahren meiner Karriere immer alles gewinnen.

+++ Was haben Sie in dem Moment gefühlt? +++

"Mein Blut erstarrte. Ich weiß noch immer nicht, wie ich mich fühle. Ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Fall je erleben werde. Ich wusste, es wird schwer. Aber auch, dass es weitergehen muss."

+++ Inwiefern war Liga-Boss Tebas involviert? Was sagen Sie zu ihm? +++

"Ich weiß nicht, was dahinter steckt. Ob es nur LaLiga war oder der Verein war. Ich weiß nicht, was hätte unterschrieben werden soll. Als ich Tebas getroffen habe, haben wir nur wenig gesprochen. Ich habe kein Problem mit ihm."

+++ Hat man den Fans falsche Hoffnungen gegeben? +++

"Nein, es war unter uns alles klar. Es gab keine Probleme, wir waren mit den Menschen immer ehrlich. Zumindest von meiner Seite aus. Mir war immer klar, dass wir zusammen weitermachen. Ich wollte hier niemanden austrichsen."

+++ Was wäre ein guter Abschied? +++

"Ja, aber ehrlich gesagt wäre es nicht dasselbe. Der Moment ist im Hier und Jetzt. Aber ich würde alles für die Menschen hier tun, um mich zu verabschieden."

+++ Wann stand für Sie fest, dass Sie gehen müssen? +++

"Als es passierte, bin ich mit dem Präsidenten essen gegangen. Wir haben uns unterhalten und gegessen. Danach war ich überzeugt, dass wir kein Problem haben und dass wir weitermachen können. Ein Vertrag war nicht das Problem. Dann ist passiert, was passierte. Ein Vertrag war nicht möglich. Mehr werde ich darüber nicht erzählen, es war nicht möglich."

+++ Barca ohne Messi kaum vorstellbar? +++

"Barcelona ist einer der größten Klubs. Aber es werden andere Spieler kommen. Laporta hat es schon gesagt: Andere gute Spieler werden hier spielen."

+++ Sind Sie enttäuscht über Barcelona? +++

"Es ist der Klub, den ich liebe. Und es nicht der Moment, den ich erwartet habe. Ich war immer ehrlich. Letztes Jahr wollte ich gehen, in diesem Jahr aber nicht. Das ist eine Enttäuschung."

+++ Ist das schwierigste Zeit Ihrer Karriere? +++

"Ja, mit Sicherheit, kein Zweifel. Ich hatte schwierige Momente hier, viele Niederlagen. Aber ich bin immer zurückgekehrt und habe auf dem Trainingsplatz gearbeitet. Das wird nun nicht mehr so sein."

+++ Wo werden Sie spielen? Geht es zu PSG? +++

"PSG ist natürlich eine Option. Aber entschieden ist noch nichts. Ich habe sehr viele Anrufe bekommen in den letzten Tagen. Wir werden sehen."

+++ Wie gehen Sie mit der Veränderung um +++

"Ich war mein gesamtes Leben hier, es war immer dasselbe für mich. Nun muss ich mich verändern, das wird schwer. Auch für meine Familie. Aber wir werden es hinbekommen."

+++ Wollten Sie unbedingt bei Barca bleiben? +++

"Ich wollte unbedingt hier bleiben. Letztes Jahr wollte ich es nicht, da habe ich es auch öffentlich gesagt."

+++ Was hat der Klub-Präsident Laporta zur Verlängerung gesagt? +++

"Laporta hat zu mir gesagt: Warte bis zum letzten Moment, warte darauf, was die Liga sagt. Mehr kann ich dazu nicht sagen."

+++ Beginn der Fragerunde: Was war der beste Moment? +++

"Das ist sehr schwer, jetzt in diesem Moment einen herauszusuchen. In all den Jahren ist so viel passiert. Vielleicht der Tag, an dem ich mein Debüt für den Klub machte. Danach erlebte ich so viel Gutes, aber das werde ich nicht vergessen."

+++ Applaus und stehende Ovationen für Lionel Messi +++

Nach Messis ersten Worten stehen alle Beteiligten im Presseraum des FC Barcelona auf und applaudieren. Der Superstar kann seine Emotionen nicht verbergen und weint.

 

+++ Messi bedankt sich +++

"Ich muss mich bedanken bei meinen Mitspielern, meinen ehemaligen Mitspielern. Ich bedanke mich beim Klub, ich bin so dankbar darüber, dass ich hier spielen durfte. Es sind so viele Dinge passiert, nicht nur gute, sondern auch ein paar schlechte. Aber all das hat mich zu der Person gemacht, die ich jetzt bin. Nun muss ich mich verabschieden, etwas, worüber ich nie nachgedacht habe. Doch nun ist dieser Tag da. Die Spieler waren unglaublich, die Fans nun ohne Abschied zu verlassen. Nicht mehr die Fans zu sehen und zu hören, ist extrem schwer. Ich habe ihre Liebe immer gefühlt. Ich hoffe, dass ich irgendwann zurückkommen kann, in irgendeiner Position.

Ich habe so viel vergessen, was ich eigentlich sagen wollte. Aber die Worte wollen jetzt einfach nicht mehr aus meinem Mund herauskommen. Vielen Dank."

+++ Messi beginnt unter Tränen +++

"GutenT ag. In den vergangenen Tagen habe ich lange darüber nachgedacht, was ich heute eigentlich sagen kann. In Wahrheit weiß ich es selbst noch nicht genau. Es ist sehr schwer für mich, nach so vielen Jahren. Ich war mein gesamtes Leben hier, ich bin nicht bereit dafür. Im letzten Jahr, mit diesem ganzen Irrsinn, war klar, was ich sagen kann. In diesem Jahr ist es anders. Ich und meine gesamte Familie waren davon überzeugt, dass wir hier bleiben. Wir wollten in unserer Heimat bleiben. Wir haben wirklich gedacht, dass wir in Barcelona bleiben, die Stadt ist überwältigend. Nun muss ich Abschied nehmen. Ich bin hier, seit ich 13 Jahre alt bin. 21 Jahre war ich hier. Nun gehe ich mit meiner Frau und mit meinen argentinisch-katalanischen Kindern. Ich bin sicher, dass wir zurückkommen werden, weil das hier unser Zuhause ist."

+++ Los geht's! Messi betritt die Bühne +++

In einem Anzug gekleidet betritt Lionel Messi das Podest. Kaum angekommen, fließen beim Superstar die ersten Tränen. Im Saal sitzen einige Mannschaftskollegen, die nun gespannt auf die Worte ihres Kapitäns warten. Am Ende der Pressekonferenz werden Fotos gemacht.

+++ Warten auf Lionel Messi +++

Die für 12 Uhr angesetzte Presserunde im Camp Nou, dem Stadion des FC Barcelona, soll in Kürze starten. Noch lässt Lionel Messi jedoch auf sich warten.

+++ Eiffelturm in Paris für Messi-Vorstellung gebucht? +++

Ein weiteres Indiz für eine Unterschrift bei PSG: Der französische Hauptstadtklub hat angeblich schon den Eiffelturm für die Präsentation des neuen Superstars gebucht. Letztmals geschah dies bei der Vorstellung von Neymar.

+++ Blitz-Wechsel zu PSG schon fix? Neue Mitspieler schon informiert +++

Lionel Messi scheint das Aus beim FC Barcelona nicht gänzlich überrascht haben: Übereinstimmenden Medienberichten aus Spanien und Frankreich zieht es den 34-Jährigen zu Paris Saint-Germain. Der Wechsel könnte noch an diesem Wochenende bekannt gegeben werden, berichteten unter anderen "L'Équipe" und "Le Parisien".

"RMC Sport" zufolge sind die PSG-Spieler gar schon über den baldigen Mitspieler informiert worden. Angeblich unterschreibt Messi für zwei Jahre mit Option auf eine weitere. Netto soll er laut "Sky" 25 Millionen Euro verdienen, in spanischen Medien war von bis zu 40 Millionen Euro die Rede.

+++ PSG-Coach Pochettino sprach mit Messi +++

PSG-Trainer Mauricio Pochettino machte wie schon bei der Pressekonferenz zum Ligaauftaktspiel von Paris gegen ESTAC Troyes auch nach dem 2:1-Sieg am Samstag keine konkreten Angaben zum Verhandlungsstand.

"Wie ich schon gesagt habe, strengen wir uns an, die Mannschaft weiter zu verbessern", sagte der 49-Jährige.

+++ Warum scheiterten die Messi-Verhandlungen bei Barca? +++

Eigentlich ging jeder im Umfeld des FC Barcelona mit einer Vertragsverlängerung mit Lionel Messi aus. Gebetsmühlenartig hatte Barca-Präsident Joan Laporta betont, man sei in einem guten Austausch. Doch am vergangenen Donnerstag ließ der Klub die Bombe platzen: Man habe keinen Handlungsspielraum und könnte Messis Gehalt aufgrund der Liga-Regularien nicht stemmen.

Höchstverdiener Messi wird sich daher fragen lassen müssen, auf wie viel seine üppigen Gehalts er hätte verzichten wollen. Ob er das verrät - von der Hälfte war in Medien die Rede -, es wird sich zeigen.

Über allem steht aber die Masterfrage. Was macht Messi nun? In Spanien und Frankreich zeigen sich die Berichterstatter schon überzeugt, dass seine neue Heimat Paris sein wird. PSG, die Mannschaft, die mit dem sechsmaligen Weltfußballer so etwas würde wie eine Neuauflage der einstigen Galaktischen von Real Madrid, nur noch mit ein paar Sternchen.

Ein paar Namen: Neymar, Kylian Mbappé (falls PSG den französischen Weltmeister halten kann, der angeblich von Real umworben wird), Italiens Europameister-Torwart Gianluigi Donnarumma, Auswahlkollege Marco Verratti, Ex-Real-Ikone Sergio Ramos, dazu eine vorzügliche argentinische Fraktion mit Angel di Maria, Leandro Paredes, Mauro Icardi - und Trainer Mauricio Pochettino. Und bald auch mit Messi? Er wird es wissen. Was er dazu sagen wird, erfährt die Fußballwelt vermutlich an diesem Sonntag um 12:00 Uhr.

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