15.08.2014 13:37 Uhr

Premier League: It's Showtime!

Showtime auf der Insel: Die 23. Premier-League-Saison steht in den Startlöchern
Showtime auf der Insel: Die 23. Premier-League-Saison steht in den Startlöchern

Die 23. Premier-League-Saison steht in den Startlöchern! Die reichste Liga der Welt hat einen aufregenden Sommer hinter und eine spannende Spielzeit vor sich. Was hat sich rund um die 20 Klubs und abseits des Feldes getan? Eine Bestandsaufnahme von A bis Z.

A wie Ausverkauf: Wie es sich am Ende der Nahrungskette anfühlt, weiß nun auch der Southampton FC. Fünf Leistungträger plus Trainer wurden den Saints im Sommer unter der Nase weggekauft. 119 Millionen Pfund hat es in die Kasse gespült, die Hoffnungen auf eine ähnlich erfolgreiche Spielzeit gleichzeitig weggespült.

B wie Blitz-Comeback: Ein Karrieende zwischen Freiheitsstatue und Central Park? Es gibt Schlimmeres, wird sich Chelsea-Legende Frank Lampard gedacht haben, als er beim FC New York City anheuerte. Doch anstatt die Laufbahn nach 646 Pflichtspielen für die Blues ausklingen zu lassen, wechselte der 36-Jährige per Leihgeschäft umgehend zu Manchester City.

C wie "Cole'ing": Insel-Urgestein Ashley Cole wird den Engländern fehlen. Nach 99 Länderspielen und 385 Ligaeinsätzen wechselte der Außenverteidiger zum AS Rom. Eine besonders gute Figur gab er beim Teamfoto seines neuen Arbeitgebers jedoch nicht ab, wie deutlich zu erkennen ist: 

Es dauerte nicht lange, bis die Zahl der Twittereinträge unter dem Hashtag "LurkingAshley" (lauernder Ashley) explodierte. Der Engländer wurde Teil unzähliger amüsanter Fotomontagen. Selbst Teamkollege Francesco Totti nahm ihn mit einer gelungenen Parodie aufs Korn:

D wie Deal des Jahres: Chapeau, Chelsea! Einen Spieler für 50 Millionen Euro zu verkaufen, ist an sich schon eine Herausforderung. Wenn es wie David Luiz dann noch einer ist, den man sowieso loswerden wollte, kann man nur gratulieren.

>>>der Saisonauftakt der Blues im weltfussball-Liveticker

E wie Ewiges Talent: Vor sechs Jahren war der Durchbruch von Bojan Krkić nur eine Frage der Zeit. Barcelona forderte per Ausstiegsklausel zunächst 100 Millionen, verschacherte den Stürmer vier Jahre später für nur zwölf Millionen nach Rom. Weder dort noch in Mailand oder Amsterdam wurde er den Erwartungen gerecht. Nächster Halt in der Laufbahn des Fliegengewichts (65 kg): Stoke City.

F wie Fernsehgelder: Fast zwei Milliarden Euro (!) an TV-Geldern wurden im Vorjahr an die 20 Erstligisten ausgeschüttet. Tendenz steigend. Zum Vergleich: Die 36 Vereine der 1. und 2. Bundesliga erhielten zusammen lediglich 607 Millionen Euro.

G wie Goodbye: Nach 25 Jahren ist Schluss. Howard Webb, bekennender Fan von Manchester United, hängt die Pfeife an den Nagel. Der Unparteiische genoss auf der Insel einen zweifelhaften Ruf. Der Fangesang "He's bald, he's red, he sleeps in Fergies's bed" bleibt in den Stadien hoffentlich erhalten.

H wie Hammerauftakt: In der Ligazentrale meint man es nicht gut mit amtierenden Meistern. ManCity trifft an den ersten fünf Spieltagen auf Liverpool, Arsenal und Chelsea. ManUnited bekam es im Vorjahr in den ersten fünf Wochen mit Chelsea, Liverpool und ManCity zu tun.

>>>zum kompletten Spielplan der Saison 2014/15

I wie Imagewandel: Jahrelang galt Arsenal als Ausbildungsklub, der wenig in Spieler investiert und bei jedem halbwegs guten Angebot schwach wird. Das hat sich geändert. Im letzten Jahr kam Mesut Özil für 50 Millionen Euro, diese Saison wurde das Team mit Alexis Sánchez, Calum Chambers und Mathieu Debuchy für weitere 80 Millionen verstärkt.

J wie Jäger: Everton und und Tottenham starten in diesem Jahr den nächsten Anlauf, in die Phalanx der Top Vier einzudringen. Zweimal hintereinander belegten sie in der Abschlusstabelle die Plätze fünf und sechs. Neu-Trainer Mauricio Poccetino (Tottenham) und Rekordeinkauf Romelu Lukaku (Everton) sollen es richten.

K wie Kaufrausch: 379 Millionen Euro haben die Premier-League-Klubs in diesem Sommer für Neuverpflichtungen ausgegeben. Damit sind die Engländer in dieser Kategorie vor den Spaniern (367 Mio.) weltweit führend.

L wie Legionäre: Die WM ist vergessen, lang lebe die Liga! Im letzten Jahr lag der Anteil der eingesetzten Ausländer bei 60 Prozent, der Anteil an englischen U23-Spielern bei unter zehn Prozent. Die Schere wird in dieser Saison weiter auseinanderklaffen.

M wie Megadeal: 942 Millionen Euro für zehn Jahre! Abseits des Feldes hat Manchester United im Sommer den dicksten Fisch an Land gezogen. Ab 2015 lässt Ausrüster adidas ein Vermögen springen, um die Red Devils mit Trikots, Hosen, Trainingsanzügen und weiteren Accessoires zu versorgen.

N wie Neuaufbau: Überaltert, satt, erfolglos – all das traf in der Vorsaison auf Manchester United zu. Jetzt ist Louis van Gaal da, und der Holländer reformiert den Rekordmeister nach Belieben. Neue Trainingsplätze, Überwachungskameras, neue Tischregeln beim gemeinsamen Essen und millionenschwere Neuzugänge sollen das Team zurück zu alter Stärke führen.

O wie Offen: Peter Crouch ist einer der Fußballer, die sich selbst ganz gut einschätzen können. Ein Journalist fragte ihn im Trainingslager: "Was wärst Du, wenn Du kein Fußballer geworden wärst?" Ohne zu zögern antwortete der Schlacks: "Jungfrau."

P wie Premiere: Zur neuen Saison führt die FA zwei Neuerungen ein. Nachdem Tottenham-Keeper Hugo Lloris in der letzten Spielzeit trotz zwischenzeitlicher Bewusstlosigkeit und einer Gehirnerschütterung weiterspielte, hat bei Kopfverletzungen ab sofort der Teamarzt die alleinige Entscheidungshoheit, ob ein Spieler zurück auf das Feld darf. Die zweite Neuerung: das Freistoßspray.

Q wie QPR: Der Chaosklub ist zurück. 2012 investierten die Rangers Unsummen in die Mannschaft und verpflichteten 19 Spieler, um nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben. Es folgte: der Abstieg. Nach einem Jahr in der Championship feierten die Londoner dank eines Last-Minute-Treffers in den Playoffs den direkten Wiederaufstieg.

R wie Rekordtransfers: Die Top 5 der teuersten Neuzugänge 2014/15 sind Alexis Sánchez (Arsenal/ 40 Mio.), Eliaquim Mangala (ManCity/40), Diego Costa (Chelsea/38), Luke Shaw (ManUnited/37) und Cesc Fàbregas (Chelsea/35).

>>>alle Transfers der 20 Erstligisten im Überblick

S wie Shoppingtour: Liverpool hat die Einnahmen aus dem Suárez-Transfer (81 bis 90 Mio.) fleißig reinvestiert und 18 neue Spieler geholt. Sechs davon (Lambert, Lallana, Marković, Lovren, Moreno, Can) sind potenzielle Kandidaten für die Stammelf

T wie Traumdebüt: Ganze 57 Sekunden benötigte Neuzugang Diego Costa für einen ersten Heimspieltreffer im Trikot des Chelsea FC. Der Spanier legte sogar noch einen nach und führte die Blues im Alleingang zum 2:0 gegen Real Sociedad.

U wie Unkaputtbar: Auch nach über 20 Jahren im Profigeschäft und 958 Premier-League-Spielen haben Brad Friedel (Tottenham) und Mark Schwarzer (Chelsea) nicht genug. Die beiden Keeper sind mit 43 bzw. 41 Jahren die ältesten Spieler der kommenden Saison.

V wie Vanchester: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Nach einer Horror-Saison unter David Moyes wird bei einem Stadtrundgang durch Manchester schnell klar, wem ab sofort die Bühne gehört. 

W wie WM-Stars: Neben den bekannten Namen sind in der kommenden Saison auch einige Kicker auf der Insel zu bewundern, die sich bei der WM ins Rampenlicht gespielt haben. Dazu gehören Kolumbiens Torhüter David Ospina (Arsenal), Ecuadors Enner Valencia (West Ham), Hollands Daryl Janmaat (Newcastle) und der Chilene Mauricio Isla (QPR).

X wie x-ter Anlauf: Seit 17 Jahren hält Steven Gerrard nun schon für Liverpool die Knochen hin. Er steht mit seinen 668 Spielen (173 Tore) wie kein anderer für die Reds. Ein einziger großer Titel fehlt ihm noch in seiner Vita: die Meisterschaft. Ausgerechnet sein Ausrutscher im Vorjahr gegen Chelsea hat den möglichen Gewinn verhindert.

Y wie Yayas verletzter Stolz: Yaya Touré erzielte in der letzten Saison erst als zweiter Mittelfeldspieler überhaupt mehr als 20 Tore und führte das Team zum Titel. Der Ivorer in Diensten von Manchester City liebäugelte dennoch öffentlich mit einem Abschied von den Skyblues. Grund: Der Verein hatte seinen Geburtstag vergessen.

Z wie Zuschauer: Die Premier League war und wird auch in dieser Spielzeit der Krösus unter Europas Top-Ligen sein. 13,9 Millionen Fans pilgerten im Vorjahr in die Stadien (Bundesliga: 13,3 Mio.). Mit einer Auslastung von 95,9 Prozent nähert sich die Liga dem Optimum.

Christian Schenzel

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