21.07.2015 11:00 Uhr

Rapid plant statt großer Worte große Taten

So möchte Rapid in der Saison 2015/16 regelmäßig jubeln
So möchte Rapid in der Saison 2015/16 regelmäßig jubeln

Alle wollten es von ihm hören: Meister. Aber er sagte es nicht. Rapid-Trainer Zoran Barisic ist nicht der Mann, der große Töne spuckt. Der Coach des Rekordmeisters blieb seiner Lieblingsrolle als zurückhaltender Analytiker auch am Montagabend bei der Pressekonferenz zum Bundesliga-Saisonstart im Wiener Gartenhotel Altmannsdorf treu. Die Grün-Weißen wollen stattdessen in der Saison 2015/16 lieber für große Taten sorgen.

Seinem Torjäger Robert Berić wurde mit einem unmoralischen Angebot aus England in den vergangenen Wochen der Kopf verdreht. "Wieviel mehr hätte der Rapid-Topscorer dort verdient?", wollte weltfussball von Barisic wissen. "Das Sechsfache!", antwortete der 45-Jährige nach kurzer Rechenpause. In Reading. Nicht in der Premier League.
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Diese finanziellen Unterschiede zeigen, gegen welche monetäre Windmühlen der populärste Fußballverein Österreichs zu kämpfen hat. Bei allem Respekt: Wer ist Reading? Oder Paderborn, Arminia Bielefeld und Lechia Gdańsk? Zu diesen Vereinen wanderten Dominik Wydra, Brian Behrendt und Marko Marić ab. Trotz der bevorstehenden Qualifikation zur Champions League mit Rapid.

Bei Berić und Jungstar Philipp Schobesberger blockten die Hütteldorfer bisher alle Anfragen trotz Millionen-Angeboten aus England ab. Die zwei Offensivwaffen sollen zu Trümpfen in den bevorstehenden Schlagerspielen gegen Ajax werden. Die grün-weiße Euphorie ist unübersehbar: Das Heimspiel gegen den niederländischen Traditionsverein am 29. Juli (um 21:05 im weltfussball-Liveticker) lässt einen echten Hexenkessel erwarten. Die Rapid-Fans trauen ihren Lieblingen den Aufstieg zu.

"Die Mannschaft ist bereit für den nächsten Schritt"

Für Zoran Barisic ist das Duell mit Ajax vorerst noch Zukunftsmusik, er lässt den Europacup-Gegner von seinem Assistenten Thomas Hickersberger beobachten und konzentriert sich vorerst voll auf seine Mannschaft. Diese startet am Samstag (ab 18:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) gegen Ried mit einem Heimspiel in die Meisterschaft.

"Das tägliche Brot", welches Rapid am Saisonende süß schmecken soll. Man traut den Grün-Weißen den großen Wurf zu. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren scheint Titelverteidiger RB Salzburg in Reichweite. "Natürlich ist die Erwartungshaltung im Umfeld gestiegen. Das merkt man ganz deutlich", wollte Barisic im weltfussball-Gespräch gar nicht um den heißen Brei herumreden.

"Aber wir haben in der vergangenen Spielzeit auch viele Schläge bekommen, als es am Anfang nicht so gelaufen ist. Auch ich habe diese Erfahrung machen müssen, weil ich mich vor die Mannschaft gestellt habe. Es ist mir nicht zu Gute gekommen, dass ich vor einem Jahr in der Offensive zunächst eine völlig neue Besetzung finden musste. Doch meine Spieler haben sich dann sehr gut weiterentwickelt", meint der Rapid-Trainer.

"Die Mannschaft ist bereit für den nächsten Schritt. Die Ansprüche sind gewachsen, weil wir unserer Entwicklung eigentlich ein Jahr voraus sind. Geplant war, dass wir dann im neuen Stadion um den Titel mitspielen können", so der Ex-Teamspieler.

Salzburg kann an einem Tag den Titel kaufen

Doch Barisic hat auch nach wie vor die finanzielle Übermacht des Doublegewinners im Hinterkopf. "Man darf nicht vergessen: Salzburg hat die Möglichkeiten, sich an einem Tag den Meistertitel zu erkaufen." Dennoch gibt es für Rapid in dieser Saison eine große Chance auf den Meistertitel.

"Wenn wir in so einen Lauf kommen, wie wir ihn schon im Frühjahr gehabt haben, dann ist sehr viel drin. Aber Meister wird man nicht durch langes Gerede, sondern durch harte Arbeit und den Glauben an sich."

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Christian Tragschitz

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