17.08.2015 10:21 Uhr

Rapid-Moralinjektion vor Europacup

Rapid-Coach Zoran Barišić bleibt Optimist
Rapid-Coach Zoran Barišić bleibt Optimist

Selten hat ein Remis in der Bundesliga so viel Energie freigesetzt. Rapid hat am Sonntag mit einem 2:2 im Schlager bei Sturm Graz noch einmal Moral für das Playoff-Hinspiel der Champions League gegen Shakhtar Donetsk getankt. Die Hütteldorfer gehen am Mittwoch (ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) mit einer Serie von 17 Pflichtspielen ohne Niederlage in das Heimspiel gegen die Ukrainer im Ernst Happel-Stadion.

Der Erfolgslauf ging auch trotz mäßiger erster Hälfte samt 0:2-Pausenrückstand in Graz nicht zu Ende. "Gegen Shakhtar dürfen wir nicht ein Prozent nachgeben", betonte Rapid-Trainer Zoran Barišić, der seine Mannschaft am Montag und Dienstag auf den hochkarätig besetzten Gegner vorbereitet. Dazu Barišić: "Wir werden mit sehr viel Kraft und sehr viel Zuversicht in das nächste Spiel gehen."

Diese zogen die Rapidler auch aus der Aufholjagd bei Sturm. Mit der Einwechslung der zunächst geschonten Schlüsselspieler Steffen Hofmann und Robert Berić kam nach der Pause der Umschwung. "Psychisch haben wir keinen Knacks bekommen. Und physisch haben wir gezeigt, dass wir stark sind", meinte Barišić. "Das hat die Mannschaft in der zweiten Hälfte eindrucksvoll unter Beweis gestellt."

Bereits über 38.000 Karten sind weg

Vorerst steht die Regeneration im Vordergrund. "Aber wir haben eine Mannschaft mit vielen jungen Spielern und sind am Beginn der Saison, da macht es nichts, wenn man alle drei Tage ein Spiel hat", versicherte Florian Kainz. Der gebürtige Grazer war einmal mehr Schmähungen der Sturm-Fans ausgesetzt, leitete aber mit einem Eckball den 2:2-Ausgleich ein. "Das ist ein positives Gefühl für Mittwoch."

Bis Montagfrüh waren bereits 38.500 Karten verkauft. Europacup-Spezialist Louis Schaub, nach seiner Jokerrolle im Derby gegen die Austria (5:2) in Graz wieder von Beginn an im Einsatz, versprach: "Am Mittwoch werden wir voll da sein. Wir können jetzt mit positiven Gefühlen ins Match gehen."

Verletzungspech: Nach Schrammel fällt auch Linksverteidiger Stangl aus

Allerdings wird nach Thomas Schrammel (Kreuzbandriss) auch dessen zuletzt starker Ersatzmann Stefan Stangl fehlen. Der Linksverteidiger erlitt nach wenigen Minuten eine Muskelverletzung im Adduktorenbereich und wurde am Montag genauer untersucht. Barisic vermutete einen Muskelfaserriss, der den 23-Jährigen wohl mehrere Wochen außer Gefecht setzen dürfte.

"Die Verletzung hat uns ein bisschen aus der Balance gebracht", erklärte Barišić. Dazu kam der schlechte Rasen in der UPC-Arena. "Der Platz war eine Katastrophe", ärgerte sich der Rapid-Trainer.

Auch Sturm beklagt mit Schick einen Verletzten

Da musste ihm selbst Sturm-Coach Franco Foda zustimmen. "Die Platzverhältnisse waren nicht gut", sagte der Deutsche, der mit Thorsten Schick im Finish ebenfalls einen Verletzten zu beklagen hatte.

Sturm ist zwar nach fünf Ligarunden noch ungeschlagen, hat aber seit Mitte April kein Heimspiel mehr gewonnen. "Wir haben nach Rapids Einwechslungen die Ordnung verloren", kritisierte Foda. Jungstar Donis Avdijaj, der das 2:0 erzielt hatte, fand noch deutlichere Worte: "Punktuell fehlt es bei uns an Spielintelligenz."

Am Samstag geht es für Sturm nun nach Ried. Während sich die Grazer nach ihrem Aus in der Qualifikation der Europa League gegen Rubin Kazan eine Woche auf das Wiedersehen mit ihrem früheren Sport-Geschäftsführer Paul Gludovatz, dem neuen Ried-Trainer, vorbereiten können, ist der Tabellenführer aus Wien erneut international gefordert. "Ich drücke Rapid für Mittwoch alle Daumen", sagte Foda. "Donetsk ist eine brutal starke Mannschaft, aber Rapid ist alles zuzutrauen."

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apa

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