19.10.2015 10:55 Uhr

SK Rapid zur Unzeit in Unform

Ausgerechnet vor der so wichtigen Woche mit dem Heimspiel in der Europa League am Donnerstag gegen Viktoria Plzeň und dem Wiener Derby am Sonntag gegen die Austria bot der SK Rapid die bisher schwächste Saisonleistung. Beim bisherigen Schlusslicht Wolfsberger AC setzte es am Sonntag mit 1:2 die vierte Niederlage in den vergangenen sechs Ligaspielen - und das völlig verdient.

"Wenn wir am Donnerstag auch so in dieses Spiel gehen, dann dürfen wir uns nichts erwarten", sagte Rapid-Trainer Zoran Barisic. Die Grün-Weißen ließen in Wolfsberg fast alles vermissen - bis hin zu kämpferischen Qualitäten. "Wir waren im Kopf nicht bereit genug für dieses Spiel", meinte Abwehrchef Mario Sonnleitner. "Wir müssen uns an die eigene Nase fassen. Wir müssen das Spiel analysieren, aber es trotzdem so schnell wie möglich wegstecken", blickte Barisic bereits wieder nach vorne.

Denn am Donnerstag kommt der tschechische Meister ins Ernst Happel-Stadion. Bis Montagfrüh waren für die wichtige Europacup-Partie 33.000 Karten verkauft. Mit dem dritten Sieg im dritten Gruppenspiel könnte Rapid die Tür in die K.o.-Phase bereits weit aufstoßen. Die Hütteldorfer würden damit erstmals seit Einführung der Europa League in ebendieser überwintern.

"Wir wollten ja die Doppelbelastung"

"Wir wollten das ja, die Doppelbelastung. Deswegen dürfen wir uns auf das nicht ausreden", erklärte Florian Kainz, in Wolfsberg noch einer der besten Rapidler. "Jetzt konzentrieren wir uns einmal auf die Europa League und dann wollen wir auch am Sonntag im Derby drei Punkte holen." Nur mit einem Sieg würde Grün-Weiß den um zwei Punkte davongezogenen Stadtrivalen wieder hinter sich lassen.

Tabellenführer RB Salzburg hat mit dem neuen Schlusslicht Ried in der nächsten Runde eine vermeintlich leichtere Aufgabe. Der Rückstand von derzeit zwei Zählern auf den Titelverteidiger könnte also größer werden. Vorerst gilt die Aufmerksamkeit bei Rapid aber dem internationalen Geschäft. "Wir müssen uns voll fokussieren auf den Donnerstag. Da muss schon eine Leistungssteigerung her", betonte Barisic.

Mit Siegen gegen Villarreal (2:1) und bei Dinamo Minsk (1:0) haben sich die Hütteldorfer in Europa in eine gute Ausgangsposition gebracht. Gegen die Tschechen könnten sie aber erneut ohne Thanos Petsos auskommen müssen. Der Mittelfeldspieler, eben erst von einer Knieverletzung genesen, zog sich beim WAC in der Anfangsphase eine Knöchelblessur zu und wurde am Montag genauer untersucht.

"Der Ausfall von Petsos war ein schwerer Schlag. Er ist eine Säule in der Mannschaft, ein wichtiger Mann", meinte Barisic. Tatsächlich entglitt Rapid ohne den 24-Jährigen das Spiel komplett. "Jede Erklärung klingt wie eine Ausrede, aber es war so", sagte der Rapid-Trainer. "Es ist trotzdem unerklärlich, dass wir von einer Minute auf die andere so die Balance verlieren in unserem Spiel."

WAC gibt "Rote Laterne" an Ried ab

Der WAC witterte seine Chance, belohnte sich für einen couragierten Auftritt. In den sechs Ligaspielen davor hatten die Kärntner nur zwei Punkte geholt. Mit dem zweiten Bundesliga-Saisonsieg aber wanderte die "Rote Laterne" nun nach Ried.

"Es war nicht mehr als ein Schritt heraus", warnte Routinier Joachim Standfest. "Wir dürfen nicht stehen bleiben, nächste Woche beginnen wir wieder bei Null" - mit einem Gastspiel am Samstag bei Sturm Graz.

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apa

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