18.11.2015 08:00 Uhr

Sieg in Wien für Schweiz ein Neustart

Die Schweizer freuen sich über einen Sieg gegen einen
Die Schweizer freuen sich über einen Sieg gegen einen "starken Gegner"

Der Schweiz gelang mit dem 2:1 in Wien gegen Österreich nach der jüngsten Kritik ein Befreiungsschlag. Vor allem die Tatsache dem Nachbarn die erste Niederlage 2015 zugefügt zu haben, sorgt für neues Selbstvertrauen.

"Es war eine gute geschlossene Leistung meiner Mannschaft mit Mut und Konzentration über 90 Minuten", freute sich der Schweizer Teamchef Vladimir Petkovic über einen Erfolg gegen einen "starken Gegner, der den 12. Mann hinter sich hatte."

Ein 2:3 in der Slowakei und angebliche Blockbildungen innerhalb der Mannschaft ließen den EM-Teilnehmer zumindest medial in eine Mini-Krise schlittern. "Nach der Polemik der letzten Zeit war es ein Neuanfang", räumte Petkovic nach dem Spiel ein. Ob damit auch interne Konflikte überwunden wurden, ließ der Trainer außen vor. "Ich habe in den letzten Tagen keine Zeitungen gelesen. Diese Dinge interessieren mich nicht."

Nati zeigt anderes Gesicht

Vladimir Petkovic veränderte seine Startelf im Vergleich zum Slowakei-Match, bei dem einige Reservisten die Chance von Beginn erhielten, an sechs Stellen. Obendrein trat die Schweiz im ungewohnten 4-4-2 auf. "Wichtig ist, dass man sieht, dass es egal ist, wieviele offensive oder defensive Spieler auf dem Feld", unterstrich der Nati-Coach.

Johan Djourou, Abwehrchef der Schweizer, sah ein vor dem Spiel getätigtes Versprechen als eingelöst. Wir wollten heute ein anderes Gesicht zeigen. Wir haben als Block, als Mannschaft gearbeitet. Wir hatten ein paar Chancen auf das 3:1, ich glaube es war ein verdienter Sieg heute. Wir waren richtig gut drauf und haben ohne viel Risiko nach vorne gespielt", so der HSV-Legionär. 

Ähnlich sah es Timm Klose: "Es ist geil, wenn man eine Reaktion am Platz zeigen kann. Heute ist auch nicht alles gut gelaufen, aber es passt schon. Es ist unser Ziel, dass wir die gesamte Schweiz hinter uns haben."

Passqualität ein Manko

Petkovic erkannte freilich auch Mängel. "Was ich vermisst habe, war der qualitative Pass. Jedes Mal, wenn wir aus der Pressingzone herausgekommen sind, hatten wir fast eine Chance gehabt, aber es ist ein schlechter letzter Pass gekommen. Da müssen wir noch präziser werden." Zuversicht schöpft er aus Siegen wie an diesem Abend. "Das kommt mit dem Selbstvertrauen. Wir haben in den letzten zehn Tagen einen neuen Prozess gestartet." Dass die Tore allesamt nach Fahrlässigkeiten des Gegners fielen, störte Petkovic nicht, im Gegenteil: "Das sind die Goals, die ein richtiger Stürmer macht." Allzeit bereit lautet das Motto.

Der Sieg mit den um einen Platz besser in der FIFA-Weltrangliste gereihten Österreichern macht die Schweizer durchaus stolz. "Einem Team, das das ganze Jahr gewinnt oder Unentschieden macht, mit Elan kommt, dem haben wir die erste Niederlage zugefügt. Das ist eine positive Sache", sagte Petkovic, der auch für das ÖFB-Team lobende Worte übrig hatte. "Österreich wird ein guter Gegner sein in Frankreich. Sie haben viele Spieler, die sehr gut sind, wenn sie Zeit und Platz haben."

Mehr dazu:
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Sebastian Kelterer

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