09.09.2016 16:05 Uhr

Sturm baut gegen Rapid auf Heimvorteil

Die Bundesliga fiebert einem hochemotionalen Spitzenspiel entgegen. Zum Auftakt der siebenten Runde kommt es am Samstag (ab 16:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) zum Kräftemessen zwischen Sturm und Rapid. Als Tabellenführer gelten die Grazer nicht unbedingt als Außenseiter - eine brisante Konstellation, die auch die Zuschauer anzog. Das Stadion ist seit Tagen ausverkauft.

Sturm-Trainer Franco Foda will seine Mannen nicht extra motivieren. "Wenn so ein Spiel vor der Tür steht, sind immer Emotionen dabei, da brennt jeder drauf. Wer bei so einem Spiel nicht motiviert ist, macht etwas falsch in seinem Leben", sagte der Coach der Hausherren. Der sonst so zurückhaltende Deutsche versprühte vor dem Schlagerspiel Optimismus: "Ich weiß, dass meine Mannschaft einen engagierten Auftritt hinlegen wird."

Ein Auftritt, der vor der Grazer Rekordkulisse von 16.764 Zuschauern stattfinden wird. "Die Mannschaft hat sich das verdient", meinte Foda, der "möglicherweise anfangs ein taktisches Spiel" erwartet. Tore sollte es aber dennoch geben: "Das war zuletzt immer der Fall."

Bilanz spricht für Rapid

Die Bilanz spricht allerdings gegen die Steirer, die seit neun Meisterschaftsspielen auf einen Sieg gegen Grün-Weiß warten. Seit Foda in Graz wieder das Trainerzepter schwingt, holte seine Mannschaft in sieben Duellen nur zwei Punkte. Der letzte "Foda-Sieg" gegen Rapid datiert vom August 2011.

Schnee von gestern für den Coach. "Gegen Salzburg haben wir vorher auch eine schlechte Bilanz gehabt. Wir haben trotzdem gewonnen. Gegen Rapid entscheiden eben die Details." Hoffnung gibt dem Sturm-Trainer allerdings die momentane Heimstärke: In diesem Kalenderjahr gab es zuhause nur eine Bundesliga-Niederlage: Eine 0:2-Pleite gegen Rapid.

Mit Rapid komme eben eine Mannschaft mit riesiger Qualität. "Die auch international gezeigt hat, was sie drauf hat. Aber jede Mannschaft hat auch Schwächen", weiß Foda. Den Schlüssel zum Erfolg will der 50-Jährige gedanklich bereits in Händen halten: "Wir müssen unser Spiel durchziehen." Verzichten muss der Coach aber auf den verletzten Stürmer Bright Edomwonyi.

Ob Sturm-Neuzugang Philipp Zulechner nach vier Trainingseinheiten schon im Kader stehen wird, ließ Foda offen. Ex-Rapidler Deni Alar wird hingegen beginnen. Der fünffache Saisontorschütze ist eine ansprechende Kulisse noch aus Rapid-Tagen gewohnt. "Es pusht noch einmal jeden, vielleicht um ein, zwei Prozent mehr", sagte Alar und betonte: "Es ist ein Spiel zwischen den beiden besten Mannschaften in Österreich."

Rapid-Coach Büskens mit Respekt vor dem Leader

Rapid-Trainer Mike Büskens sind die starken Leistungen von Sturm nicht verborgen geblieben. "Sturm hat sich die Tabellenplatzierung verdient. Sie sind eine Mannschaft, die bei Ballgewinn blitzschnell umschaltet, die nicht unbedingt den Ball will, die sehr kalt vor dem Tor ist. Das ist eine hohe Qualität." Der Deutsche forderte von seiner Mannschaft sehr wachsam bei Umschaltsituationen zu sein. "Aber wenn wir alles abrufen, dass sind wir unserem Ziel, etwas mitzunehmen, sehr nahe. Wir fahren nach Graz, um zu gewinnen."

Auf die Sturm-Taktik wollen die Gäste nicht mit abwartendem, defensiven Spiel antworten. "Wir wollen jetzt kein Spiel wie in Gijon, wo sich die Mannschaften die Bälle zugespielt haben. Aber es kann durchaus sein, dass sie uns den Ball geben wollen und wir wollen mit dem Ball was anfangen", erklärte Büskens.

Mit negativen Konsequenzen - bei einer Niederlage würde Rapid sieben Punkte zurückliegen - wollte sich der Rapid-Trainer im Vorfeld nicht beschäftigen. "Warum sollte ich mir jetzt überlegen, was passiert, wenn wir verlieren? Wenn wir gewinnen, dann sind wir nur einen Punkt dahinter."

Büskens wollte sich bei seiner Kader-Zusammenstellung wie Foda nicht in die Karten schauen lassen. Beide Trainer kennen sich indes sehr gut: In Köln hat man bei der Ausbildung zum Fußball-Lehrer sechs Monate lang gemeinsam die Schulbank gedrückt.

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apa/red

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