30.09.2016 15:31 Uhr

Stöger fordert im Schlager die Bayern

Peter Stöger gibt sich keinen Illusionen hin
Peter Stöger gibt sich keinen Illusionen hin

Dass Bayern München das Schlagerspiel der deutschen Fußball-Bundesliga bestreitet, ist keine Seltenheit. Dass der Serienmeister dabei vom 1. FC Köln gefordert wird, dagegen sehr. Die Mannschaft des Wiener Trainers Peter Stöger liegt vor dem Gastspiel in München mit elf Punkten ungeschlagen auf Rang drei hinter den Bayern (15) und Borussia Dortmund (12).

Zuletzt standen die Kölner vor 27 Jahren vor einer Partie in München so gut in der Tabelle. Damals gingen die Rheinländer aber 1:5 unter. Nun sind sie saisonübergreifend seit zehn Spielen unbesiegt und wollen nach nur zwei Gegentoren in dieser Saison auch beim Rekordchampion überraschen. Nur Bayern hat mit einem Gegentreffer eine bessere Abwehr.

Stöger gibt sich keinen Illusionen hin

"Ich bin seit drei Jahren in Köln und wir haben viele Versuche gestartet, wie viele andere Mannschaften auch, den Bayern ein Bein zu stellen. Das ist nur ganz selten gelungen. Sie haben vor allem in den Heimspielen eine außergewöhnliche Art und Weise Fußball zu spielen, sind sehr dominant. Die Qualität ihrer Spieler ist speziell und sie haben alles, was eine Weltklassemannschaft braucht", erklärte der Kölner Coach.

Auch sein Team ist allerdings gut in Fahrt. "Wir wissen, dass die bisherige Punkteausbeute höher ist als das, was wir erwartet haben. Wir nehmen das mit und haben für uns auch zur Kenntnis genommen, dass wir uns in kleinen Schritten weiterentwickeln", sagte Stöger und meinte zur Partie: "Wir haben eine gute Phase und wollen unser Selbstvertrauen in das Spiel einbringen. Es gibt sich niemand vor dem Spiel geschlagen".

Die Bayern wollen sich nach der Katerstimmung in der Champions League (0:1 gegen Atletico Madrid) den traditionellen Oktoberfestbesuch nicht von den Kölnern vermiesen lassen. "Wenn wir drei Punkte holen, werde ich drei Bier versuchen, vielleicht auch vier", kündigte Trainer Carlo Ancelotti vor dem Spitzenspiel an.

Ancelotti muss umstellen

Um eine "frische Mannschaft" zu haben, wird Ancelotti wieder ein paar Umstellungen vornehmen. Franck Ribery, der am Freitag beim Training etwas müde von den Strapazen der Vortage pausierte, könnte etwa eine Verschnaufpause bekommen. Der gegen Madrid eingewechselte Mats Hummels dürfte von Beginn an spielen. Und der von Muskelverletzungen lange außer Gefecht gesetzte Arjen Robben steht vor dem ersten Startelf-Auftritt in einem Bayern-Pflichtspiel seit dem 5. März.

Vor der Länderspielpause möchten die Münchner mit ÖFB-Star David Alaba jedenfalls ihre Tabellenführung festigen. "Köln hat ein gutes Team mit schnellen Spielern in der Offensive", warnte Ancelotti aber vor der Überraschungsmannschaft der noch jungen Saison. Schön für Bayerns Ball-Virtuosen: Der zuletzt ramponierte Arena-Rasen wurde in dieser Woche ausgetauscht.

Fehlstart beim HSV

Beim Hamburger SV forderte Markus Gisdol das Ende des Wehklagens über den Fehlstart. "Da müssen wir einen dicken Strich drunter machen. Ich erwarte, dass die Spieler bereit sind für einen Neustart", erklärte der neue Hoffnungsträger des Bundesliga-Dinos, der nach nur einem Punkt aus den ersten fünf Spielen Abstiegsplatz 17 belegt. Ob er nach nur fünf Trainingstagen bei Hertha BSC schon tiefgreifende Änderungen plane, wollte der Labbadia-Nachfolger nicht verraten. "Sonst könnte die Hertha ja ihren Spion abziehen, der hier schon die ganze Woche rumspringt", erklärte Gisdol grinsend.

Seit seiner Vorstellung am Montag hat er intensiv gearbeitet und geredet mit den noch sieglosen und daher verunsicherten HSV-Kickern. Ziel sei es, deren Köpfe freizubekommen und ihnen wieder zu Leichtigkeit zu verhelfen. "Fehler sind erlaubt, aber ich erwarte von allen die volle Einsatzbereitschaft", sagte Gisdol, der neue sportliche Chef von Michael Gregoritsch.

Schlusslicht Schalke ist gefordert

Das noch punktlose Schlusslicht Schalke will nach dem 3:1 gegen Salzburg endlich auch in der Bundesliga anschreiben. Ein Gefühl der Erleichterung nach dem Erfolg vom Donnerstag verbat sich Markus Weinzierl. "Ich verspüre keine Erleichterung, weil die Punkte nur in der Europa League und nicht in der Bundesliga gutgeschrieben werden", erklärte der Schalke-Trainer. Befreiung von der enormen psychischen Last, als Tabellenletzter dazustehen, wird er erst nach dem so dringend benötigten Dreier in der Liga empfinden.

Wenigstens eines durfte Weinzierl positiv bilanzieren: "Das Selbstvertrauen nehmen wir gerne mit. Wir müssen aber am Sonntag für Punkte sorgen", betonte er. Nach seiner starken Leistung gegen Salzburg darf Alessandro Schöpf auch in der Meisterschaft auf einen Platz in der Startelf hoffen.

Bei Werder Bremen, das sich am vergangenen Wochenende mit dem ersten Sieg (2:1 gegen Wolfsburg) vom Tabellenende verabschiedet hat, sitzt Alexander Nouri auswärts in Darmstadt zum dritten Mal auf der Trainerbank. Mit einem Sieg würden die Chancen auf eine Festanstellung für den Bremer Interimscoach von Zlatko Junuzovic, Florian Grillitsch und Florian Kainz sicherlich nicht schlechter werden. "Es ist eine Option", versicherte Werder-Manager Frank Baumann.

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apa

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