16.11.2016 13:30 Uhr

Király-Abschied aus Ungarns Team

Gabor Király hat sich aus der ungarischen Nationalmannschaft verabschiedet
Gabor Király hat sich aus der ungarischen Nationalmannschaft verabschiedet

Die kultige "Schlabberhose" von Gábor Király hat auf der internationalen Fußball-Bühne ausgedient. Nach 108 Länderspielen war für den 40-jährigen Rekord-Nationalspieler am Dienstagabend im ungarischen Nationalteam Schluss.

"Ich bin ein Perfektionist und möchte maximale Leistung bringen, aber im Alter von 40 geht es auf Vereins- und Nationalteam-Niveau zusammen nicht mehr", begründete er seinen Entschluss. Der Torwart-Methusalem will aber noch nicht ganz aufhören, sondern sich nun auf seine Vereinskarriere beim ungarischen Erstligisten Haladás Szombathely konzentrieren.

Sein Markenzeichen, die graue Jogginghose, war bei der 0:2-Heimniederlage der Magyaren gegen Schweden ein letztes Mal im Team-Einsatz. "In der Auswahl spielst du für die Nation, das ist die Spitze der Pyramide", sagte Király nach dem Abpfiff. "Diese Gefühle sind tief in uns drinnen, man kann sie nicht im Zaum halten. Es war ein gutes Gefühl, vom Rasen abzutreten, denn ich habe etliche Jahre dort verbracht."

Kurz noch Matthäus vom Thron gestoßen

24 Jahre im Fußball haben aber auch bei dem legendären Schlussmann ihre Spuren hinterlassen. "Mein Körper hat mir signalisiert, dass er am Limit ist", erklärte Király, als er nach der Europameisterschaft im Sommer in Frankreich auf dem sportlichen Höhepunkt den Team-Rücktritt ankündigte.

Als "Opa" trug er dort noch einmal dazu bei, dass die Ungarn nach der sensationellen Qualifikation sogar bis ins EM-Achtelfinale kamen. Der Auftaktsieg gegen Österreich hatte die Überraschung möglich gemacht. Kult-Keeper Király schrieb sogar Geschichte: Denn mit 40 Jahren und 74 Tagen löste er Lothar Matthäus als ältesten Akteur der EM-Historie ab.

Mit seiner Jogginghose und dem "Tor des Monats" in Deutschland im Juli 1998, als er als Hertha-Keeper in einem Testspiel gegen den Karlsruher SC mit einem Abstoß traf, hatte er Schlagzeilen gemacht. Király glänzte aber auch als Toreverhinderer. In der Saison 1998/99 war er statistisch gesehen der beste Bundesliga-Torhüter: Er kassierte die wenigsten Gegentore und vereitelte die meisten Großchancen.

Der Routinier kuriert derzeit eine Verletzung aus, die er am Dienstag überspielen musste. Den neuen Zweijahresvertrag bei seinem Verein in Szombathely will er erst unterschreiben, wenn er wieder völlig fit ist. Zudem beinhaltet der Kontrakt eine Klausel, wonach Király jederzeit aufhören kann: "Ich habe in dieser Hinsicht freie Hand, der Verein bringt mir großes Vertrauen entgegen, und umgekehrt verhält es sich ebenso."

Mehr dazu:
>> Király: Die graue Jogginghose sagt goodbye

dpa/red

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