09.05.2017 16:47 Uhr

KSV: Coach schwänzt - Feuerwehr kommt

Abdulah Ibraković kam nicht zum Training und ist nun Kapfenberger Geschichte
Abdulah Ibraković kam nicht zum Training und ist nun Kapfenberger Geschichte

Seit Montag hat der Kapfenberger SV mit dem 71-jährigen Robert Pflug einen neuen Trainer. Davor hatten sich die Steirer von Abdulah Ibraković "einvernehmlich getrennt".

Der Abschied von Abdulah Ibraković kam nicht gerade überraschend. Seit Ende März haben die Kapfenberger keines ihrer sieben Spiele gewinnen können. Aktuell stehen die Falken auf dem achten Rang der Ersten Liga. Der Vorsprung auf Schlusslicht Floridsdorfer AC beträgt drei Runden vor Schluss nur sechs Zähler. Die Erinnerung an einen starken Herbst sind in den Hintergrund gerückt.

Abstiegssorgen sind dennoch mehr theoretischer Natur. Aktuell würde nur der derzeit lizenzlose SV Horn die zweithöchste Spielklasse in Richtung Regionalliga verlassen müssen. Sollten die Waldviertler mit ihrem Protest den Instanzenweg positiv durchschreiten, steigt der Tabellenzehnte ab.

Provozierter Trainerwechsel in Kapfenberg?

Trotzdem bedurfte es am Montag offenbar eines "klärenden Gesprächs" zwischen KSV-Führung und Abdulah Ibraković, der im vergangenen Sommer die Nachfolge des zum SV Mattersburg abgewanderten Kurt Russ angetreten hatte. Nach dem 0:3 gegen Liefering ist der Kapfenberg-Coach nicht zum Training erschienen, berichteten die "Kleine Zeitung" und "Kronen Zeitung" übereinstimmend. Letztere merkte zudem an, dass es sich dabei keinesfalls um eine Premiere handelte.

Beim Gespräch ging es offiziell trotzdem um die Vorstellungen einer gemeinsamen Zukunft. "Ibraković hat sich für die kommende Saison was vorgestellt, das wir ihm einfach nicht bieten können. Er wollte eine gestandene Mannschaft haben", klärte Präsident Erwin Fuchs auf. Er selbst weilte im Ausland, wurde in der Sitzung von Obmann Günter Krenn und Herbert Wieger vertreten. 

Nach dem Sponsoring-Debakel und den damit verbundenen Abzug von vier Punkten in der laufenden Saison lag allerdings auf der Hand, dass die Wünsche unerfüllbar sein dürften.

Neue Herausforderung

Um seine persönliche Zukunft wird sich Abdulah Ibraković jedenfalls nicht sorgen müssen. Im Winter soll der 47-Jährige beim mazedonischen Klub Shkendija Tetovo im Gespräch gewesen sein. Bereits Anfang März dieses Jahres wurde Abdulah Ibraković als aussichtsreichster Kandidat für einen prestigeträchtigen Posten in seiner Heimat Bosnien gehandelt: Technischer Direktor des nationalen Fußballverbandes NFSBIH.

Im Kapfenberger Falkenhorst wurde mit Robert Pflug rasch ein interimistischer Nachfolger gefunden. Der 71-jährige Routinier kennt den Klub, besuchte regelmäßig dessen Heimspiele. Am Freitag steht gegen Meister LASK der erste Anlauf zur Trendwende auf dem Programm. "Ich bin kein Zauberer", sagte der Feuerwehrmann nach seinem ersten Training.

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>> Punkteabzug für den SV Horn 

sk

 

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