17.05.2017 12:00 Uhr

Holzhauser lässt Austria zappeln

Raphael Holzhauser ist im Nachdenkprozess über seine (violette) Zukunft
Raphael Holzhauser ist im Nachdenkprozess über seine (violette) Zukunft

Raphael Holzhauser ist Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Wiener Austria. Sein Vertrag bei den Veilchen läuft bis Sommer 2018. Von Klubseite ist der Wille zur vorzeitigen Vertragsverlängerung größer als beim Spieler selbst.

Allein die Tatsache, dass sobald über die Spielanlage der Austria gesprochen wird, Schlagwörter wie "System Holzhauser" und "Holzhauser-Code" fallen, unterstreicht die Wichtigkeit des 24-Jährigen Mittelfeldspielers. Mit seinen weiten Pässen bedient er geradezu wie ein Quarterback im American Football seine Mitspieler. Mal höher stehend, mal tiefer, mal dorthin abkippend, mal dahin. Ältere Semester erinnern sich an Liberos früherer Fußballzeiten. Austria-Trainer Thorsten Fink adelte seinen Schützling mit einem Vergleich zum "Kaiser": "Holzhauser schlägt Bälle wie früher Beckenbauer."

Austria-Sportdirektor Franz Wohlfahrt wäre ein Feind seiner selbst, würde er den im Jänner 2015 verpflichteten Holzhauser nicht langfristig an den Klub binden wollen. Alex Grünwald und Tarkan Serbest haben bis 2021 unterschrieben. Mit Holzhauser wäre das violette Mittelfeld-Triumvirat komplett.

Galt die Einigung vor Wochen noch als Formsache, hören sich Äußerungen von Wohlfahrt gegenüber "laola1.at" ernüchternd an: "Unser Angebot und die intensiven Gespräche hat es bereits vor mindestens zwei Monaten gegeben", so Wohlfahrt, "Wir waren eigentlich schon recht weit, aber dann wollte er nicht mehr. Raphael lässt sich noch Zeit, weil er sich selbst noch unsicher ist."

Wechsel schon im Sommer?

Vertraglich ist Holzhauser bis 2018 an die Austria gebunden. Das bedeutet: Will die Austria ihren Schlüsselspieler nicht ablösefrei verlieren, müsste er schon in diesem Sommer spätestens jedoch im Winter wechseln. Nach Ausbildung beim VfB Stuttgart und Leihe zu Augsburg will Holzhauser gewiss einen weiteren Versuch zur Auslandskarriere unternehmen.

Eigenwerbung hat Raphael Holzhauser in der aktuellen Saison ausreichend betrieben. Sieben Tore hat der gebürtige Wiener Neustädter in der Bundesliga erzielt. Acht Vorlagen machen ihn ex aequo mit Lucas Venuto zum klubintern besten Assistgeber. In der Europa-League traf er in sechs Partien drei Mal und legte zwei Tore auf. Als Belohnung schaffte er den Sprung ins UEFA-Team der EL-Gruppenphase. Kein Wunder, dass Holzhauser den Markt testen will.

Bleibt Rotpuller?

Eine positive Wendung dürfte sich indes bei Lukas Rotpuller abzeichnen, dessen Vertrag schon mit Ende dieser Saison ausläuft. Laut Wohlfahrt geht es nur noch um Kleinigkeiten, das Angebot werde verbessert. Die Austria weiß, was sie an ihrem "Löwen" hat - und umgekehrt. Bereits 2014 hatte Rotpuller seinen Vertrag auslaufen lassen, um zum Sprung ins Ausland anzusetzen. Zwei Monate später landete der Innenverteidiger wieder in Wien-Favoriten. Ob er sich längst zum Stammspieler gereift erneut die wochenlange Ungewissheit antun will? 

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red

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