21.06.2017 11:51 Uhr

Alexis Sánchez: Ein "teuflischer" Ball-Artist

Wenn Alexis Sánchez zum Dribbling ansetzt, ist er kaum zu halten
Wenn Alexis Sánchez zum Dribbling ansetzt, ist er kaum zu halten

Alexis Sánchez hat es aus dem Staub der chilenischen Salpeterminen an die Spitze des Weltfußballs gebracht. Am Donnerstag fordert er die Weltmeister heraus.

Alexis Sánchez kennt keine Gnade. Selbst beim Zeltbau-Spiel gegen die Kinder aus der Arsenal-Akademie will er gewinnen, gewinnen, gewinnen - und das tut er. Die Jungs, sieben, maximal acht Jahre alt, dackeln verdutzt ab. Sie haben eines gelernt: Einen Alexis Sánchez besiegt man nicht so einfach!

Dabei ist der Stürmerstar der chilenischen Nationalmannschaft selbst noch ein Kind, zumindest auf dem Platz. "Wenn ich vor den Ball trete, bin ich wieder ein Junge. Ich bin glücklich, ich vergesse alle Sorgen", sagt er: "Ich lebe ja den Traum eines jeden Kindes. Und ich möchte nur weiterträumen."

Gier, Wille, Torgefahr - dies alles gepaart mit der Leichtigkeit eines Buben aus der F-Jugend: Nicht von ungefähr ist das 169 Zentimeter kleine Kraftpaket vor dem Confed-Cup-Duell mit Deutschland am Donnerstag (20:00 Uhr) im russischen Kasan eines der heißesten Eisen in diesem Transfersommer. Den (angeblich) durchaus interessierten FC Bayern soll er aber mit einer Gehaltsvorstellung von 25 Millionen Euro jährlich verschreckt haben.

Mustafi voll des Lobes

Warum der Flügelstürmer seinen Wert derart irre hoch einschätzt, kann ein Weltmeister beim FC Arsenal täglich im Training erleben. Wenn Shkodran Mustafi über Sánchez spricht, klingt er wie ein Fan. "Alexis ist ein Ausnahmespieler, für mich einer der besten im Weltfußball. Er ist perfekt am Ball, kann jeden möglichen Pass spielen", sagte der Innenverteidiger der "Sport Bild". "Ich habe wenige Spieler erlebt, die so hungrig sind. Und du weißt nie, was er im nächsten Moment macht."

Was er im nächsten Monat macht, weiß Sánchez, 28, wohl selbst noch nicht. Will er wechseln, kann er sich den neuen Verein quasi aussuchen. Derzeit scheint Manchester City im Rennen vorne zu liegen, Teammanager Pep Guardiola kennt Sánchez aus gemeinsamen Zeiten beim FC Barcelona bestens. Für die Bayern dagegen spricht, dass dort Arturo Vidal spielt - der zweite chilenische Superstar.

Wohin es ihn auch zieht: Sánchez' Basis bleibt Tocopilla, die nordchilenische Kleinstadt mit dem einst bedeutenden Nitrathafen, wo er barfuß im Staub das Kicken lernte. Zuletzt war er im März dort, um eine drei Meter hohe Statue seiner selbst zu enthüllen. Der Sánchez in Übergröße hält wie das Original sein kantiges Kinn in den Wind und trägt ein Arsenal-Trikot. Das ließe sich aber noch ändern.

Sánchez-Vater: "Ohne Fußball wäre Alexis nur ein Fischer"

In Tocopilla, übersetzt "Teufelseck", schlug Sánchez einst Salti für ein paar Pesos oder führte andere Kunststücke vor. So hat es sein Bruder Humberto vor vielen Jahren in einem Interview erzählt. "Wir haben bei den Nachbarn geklopft und um Brot bitten müssen", berichtete Humberto Sánchez der englischen "Daily Mail", "ohne Fußball wäre Alexis Fischer oder würde in den Salpeterminen arbeiten."

Mit Fußball jedoch ist Alexis Sánchez reich geworden, ohne seine Wurzeln zu vergessen. Er besucht seine Heimat, er spendet viel Geld für Fußballplätze und will die Menschen begeistern. Wie früher mit seinen Überschlägen auf der Straße.

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