09.11.2017 15:25 Uhr

Dragović: "Kann mir nichts vorwerfen"

Aleksander Dragović drückt die meiste Zeit bei Leicester die Bank
Aleksander Dragović drückt die meiste Zeit bei Leicester die Bank

Die persönliche Bilanz von Aleksandar Dragović seit seinem Wechsel zu Leicester City Ende August fällt relativ ernüchternd aus. Der ÖFB-Teamspieler brachte es gerade einmal auf zwei Einsätze im League-Cup, in der Premier League saß er entweder auf der Bank und schaffte es nicht einmal in den Kader.

An Leicester-Kapitän Wes Morgan und dem englischen Teamspieler Harry Maguire gibt es derzeit in der Innenverteidigung kein Vorbeikommen, auch wenn Dragović bei den beiden Cup-Erfolgen gegen Liverpool und Leeds gute Leistungen bot. "Aber ich schaue mich jeden Tag in den Spiegel und kann mir nichts vorwerfen", sagte der Wiener am Donnerstag in Marbella.

Er sei ihm Training immer mit vollem Einsatz bei der Sache und fühle sich im Vergleich zur Vorsaison besser. "Ich habe jetzt wieder das Selbstvertrauen, das ich in Leverkusen verloren hatte. Mit meinen Leistungen in der jüngsten Vergangenheit ist es wieder bergaufgegangen."

Seit dem Amtsantritt von Claude Puel, dem Nachfolger von Craig Shakespeare, scheint Dragović immerhin regelmäßig im Premier-League-Kader auf. Ein längeres Gespräch mit Puel hat es bisher jedoch nicht gegeben. "Dafür war noch zu wenig Zeit."

Moralische Unterstützung von Fuchs

Intensiver hat sich Dragović zuletzt mit dem zu Leicesters Stammformation zählenden Ex-ÖFB-Teamkapitän Christian Fuchs unterhalten. "Er hat mir gesagt, dass er am Anfang auch nicht gespielt hat und dass ich ruhig bleiben und weiter trainieren soll. Dann wird meine Chance kommen", erzählte Dragović.

Englands Meister von 2016 lieh den 26-Jährigen für diese Saison von Bayer Leverkusen aus. Wie es danach für Dragović weitergeht, ist noch offen. Der im Moment in einem Hotel in Leicester untergebrachte ÖFB-Internationale hat aber klare Präferenzen. "Ich möchte in England bleiben."

Derzeit logiert Dragović mit seinen ÖFB-Kollegen weit weg vom rauen britischen Herbstwetter im sonnigen und warmen Andalusien, wo Neo-Teamchef Franco Foda seinen ersten Lehrgang leitet. "Das Training ist sehr intensiv, es macht viel Spaß. Wenn alles so mitziehen wie in den letzten Tagen, werden wir wieder Erfolg haben", meinte der 60-fache Internationale.

Die Einheiten seien so kräftezehrend, dass jeder Spieler um 22:00 Uhr erschöpft im Bett liege, berichtete Dragović und appellierte an das Gemeinschaftsgefühl. "Eine Person wird keinen Krieg gewinnen. Wir müssen als Team 100 Prozent geben."

"Vielleicht stinke ich"

Die ÖFB-Auswahl arbeitet nicht nur am Mannschaftsgeist, sondern auch an einer veränderten Spielphilosophie. "Es wird ganz anders als bei Marcel Koller", sagte Dragović. Foda lege viel Wert auf eine geordnete Defensive. "Wir werden sicher nicht mehr so ein arges Pressing veranstalten wie unter Koller", kündigte der Abwehrspieler an.

Durch den Teamchef-Wechsel übt Dragović in diesem Jahr bereits unter seinem achten Coach - Roger Schmidt, Tayfun Korkut und Heiko Herrlich bei Leverkusen, Shakespeare, Interimsbetreuer Michael Appleton und Puel bei Leicester sowie Koller und Foda beim ÖFB-Team. Sein persönliches Trainer-Wechselspiel nahm der Ex-Austrianer mit Humor. "Vielleicht stinke ich", scherzte Dragović.

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apa

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