03.01.2018 13:00 Uhr

Ronaldo: Deutschland? "Schlimmster Albtraum"

Hofft auf einen weiteren WM-Titel für Brasilien: Ronaldo
Hofft auf einen weiteren WM-Titel für Brasilien: Ronaldo

Ronaldo Luís Nazário de Lima, kurz Ronaldo, ist das Schreckgespenst des deutschen Fußballs. Durch seine beiden Tore im Finale der WM 2002 sicherte der brasilianische Stürmer seinem Land den Titel und die DFB-Kicker hatten das Nachsehen. Auch heute blickt er noch gern auf die Zeit in Südkorea und Japan zurück, die er als größten Moment seiner Karriere bezeichnet.

"Vielleicht war es von der Leistung her nicht mein bestes Turnier, aber gemessen an dem, was ich leisten konnte, war die WM die beste Zeit meines Lebens", erklärte Ronaldo in der "Sport Bild".

Zwölf Jahre später hingegen ereilte die Nation vom Zuckerhut ein Schock gegen die Elf von Bundestrainer Joachim Löw, als sie 1:7 im Halbfinale der Heim-WM unterlag.

"Das war einer der schlimmsten Albträume für alle Brasilianer", gab der 41-Jährige zu und erklärte: "Nicht nur, was das Ergebnis betrifft. Die Art und Weise, wie es passiert ist, vier Tore in sechs Minuten zu kassieren, dafür gibt es Jahre später vielleicht nur eine Erklärung: Es fehlte an Erfahrung." 

Doch sein Team habe aus den Fehlern gelernt. "Brasilien ist wieder stark", freute sich Ronaldo über den Aufschwung unter Nationalcoach Tite und glaubt an gute Chancen in Russland. "Die Selecao hat den Respekt zurückgewonnen und spielt wieder großartigen Fußball. Deutschland ist die Nummer eins der Fifa-Weltrangliste und deshalb automatisch Top-Favorit. Dahinter kommen Spanien und Brasilien."

Ronaldo zur Weltfußballer-Wahl: Früher "war die Konkurrenz viel größer"

Außerdem nahm Ronaldo zur Weltfußballer-Wahl Stellung, die er selbst drei Mal gewinnen konnte (1996, 1997 und 2002). "In meiner Generation war die Konkurrenz viel größer als jetzt", sagte der ehemalige Top-Angreifer. Er wolle keinesfalls die Leistungen von Cristiano Ronaldo und Lionel Messi herabwürdigen, "aber zu meiner Zeit gab es Zidane, Rivaldo, Figo, mich und dann Ronaldinho. Das war eine Generation, in der der Status des Besten viel härter umkämpft war", so der 41-Jährige.

Bis heute Ronaldo auf den Straßen der Welt äußerst beliebt. Auf die Frage, ob es in den letzten Jahren einen Tag gab, an dem er kein Autogramm gegeben hat, sagte er schmunzelnd: "Nur, wenn ich das Haus nicht verlassen habe."

Aber das stört den Brasilainer nicht, er erfülle gerne alle Autogrammwünsche. "Das mache ich wegen meines Idols Zico", erklärte er: "Als ich acht oder neun Jahre alt war, bin ich mit meinem Vater zum Klassiker Flamengo gegen Vasco gegangen, habe an der Umkleidekabine um Autogramme gebettelt."

Einige der Spieler seien nicht einmal stehen geblieben, so Ronaldo. "Aber Zico hat sich die Zeit genommen, mit mir zu sprechen, mir sein Autogramm auf einem Stück Zettel gegeben, das ich bis heute aufbewahre", sagte der Ex-Stürmer voller Stolz.

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