14.04.2023 15:25 Uhr

Rapid im nächsten Anlauf gegen Derby-Heimmisere

Zoran Barisic sehnt einen Rapid-Heimsieg gegen die Austria herbei
Zoran Barisic sehnt einen Rapid-Heimsieg gegen die Austria herbei

Rapid startet am Sonntag (17.00 Uhr) den nächsten Versuch, die Heim-Unserie gegen den großen Stadtrivalen zu beenden. Vor dem 339. Wiener Derby haben die Hütteldorfer in den bisherigen zehn Partien gegen die Austria im Allianz Stadion noch nie gewonnen. Zudem warten sie seit neun Duellen mit den "Veilchen" auf einen Erfolg. Nun soll vor 26.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena die Wende gelingen. "Es wird höchste Zeit", sagte Geschäftsführer Steffen Hofmann.

Trainer Zoran Barisic will nicht, dass sich seine Mannschaft mit der tristen Bilanz beschäftigt. "Wir werden mit freiem Kopf ins Derby gehen. Über die Vergangenheit brauchen wir nicht nachzudenken, die können wir eh nicht löschen." Das bisher letzte Kräftemessen endete erst vor vier Wochen am Verteilerkreis mit einem 2:0 für die Austria. "Wir wissen, warum wir zuletzt verloren haben und wollen es diesmal besser machen", beteuerte Barisic.

Austria-Lizenzprobleme 

Rapid verteidigt am Sonntag Platz vier, die Austria liegt nur einen Punkt zurück. Gewinnt Rapid, wäre der Stadtrivale vorerst abgehängt. "Wenn wir vorne dabei bleiben wollen ist es wichtig, dass wir gut performen, dass wir nicht verlieren", sagte Austria-Coach Michael Wimmer dazu. Ein 2:2 gegen den LASK und ein 3:3 in Salzburg haben die Favoritner in der Meistergruppe bisher angeschrieben. Das Remis beim Meister am Ostersonntag soll verbunden mit dem jüngsten Derbyerfolg Zuversicht geben.

Die sportliche Einstimmung auf das Derby wurde im Süden Wiens jedoch von der Lizenzcausa negativ überschattet. Dass die Austria wie in den vergangenen beiden Jahren auf die Spielgenehmigung noch warten muss, war natürlich Thema. Sportdirektor Manuel Ortlechner sah die Profis davon nicht irritiert: "Die Mannschaft hat bereits Charakter bewiesen, wie sie in dieser Saison mit Rückschlägen umgegangen ist. Ich denke, sie wird sich am Sonntag nichts anmerken lassen."

Der am Freitag mit Ortlechner und Vorstand Gerhard Krisch am Podium sitzenden Wimmer musste auf Fragen sportlicher Natur zunächst ein wenig warten. Der Deutsche nahm es mit einer Prise Humor. Sicher habe die Lizenzthematik Gesprächsstoff geliefert. "Aber es geht ums Sportliche, um ein Derby mit hoher Erwartung vonseiten der Fans und des Vereins. Auf das wollen wir uns fokussieren", meinte Wimmer.

Barisic fordert Kaltschnäuzigkeit 

Rapid hat die jüngsten drei Heimpartien allesamt gewonnen. "Wir haben zuletzt zu Hause unabhängig vom Gegner gute Leistungen gebracht", sagte Barisic. Nicht nur deshalb ist die Vorfreude groß. "Es gibt kein schöneres Spiel als ein Derby, vor allem daheim. Am liebsten hätte ich das jede Woche", meinte der 52-Jährige.

Um gegen die Austria erstmals seit dem 1. September 2019 (2:1 in der Generali Arena) zu triumphieren, müsse man unter anderem kaltschnäuziger vor dem gegnerischen Tor agieren, forderte Barisic. "Es verfolgt uns im Frühjahr, dass wir viele Chancen liegenlassen. Bessere Effizienz ist gefragt." Immerhin erarbeitet sich Rapid regelmäßig Top-Gelegenheiten. "Sorgen würde ich mir nur machen, wenn wir keine Chancen herausspielen würden." Barisic hofft in diesem Zusammenhang auch auf Fortuna. "Der Faktor Glück hat im Fußball einen wesentlichen Anteil, den wollen wir uns erarbeiten."

Rapids Trainer steht mit Ausnahme von Christopher Dibon und Maximilian Hofmann der gesamte Kader zur Verfügung, daher werden einige Profis auf der Tribüne Platz nehmen müssen. Definitiv im Aufgebot wird Nicolas Kühn aufscheinen - der Deutsche lieferte laut Barisic zuletzt starke Trainingsleistungen ab, die versäumte Vorbereitung sei ihm nicht anzumerken. Ob der Offensivspieler von Beginn an zum Einsatz kommen wird, blieb offen.

Hofmann will sich nicht zur Austria äußern

Der Austria fehlt mit Doron Leidner der Matchwinner des vergangenen Derbys. Der israelische Internationale fällt nach einem in Salzburg erlittenen Bänderriss im Knöchel wochenlang aus. Die Hoffnungen ruhen wieder auf Haris Tabakovic. Der Schweizer traf vor vier Wochen zum 1:0, in Salzburg schrieb er sein zehntes Saisontor - das achte im Frühjahr - an. "Tore sind das eine, aber er arbeitet auch für die Mannschaft. Die Mannschaft profitiert von Haris und Haris von der Mannschaft", betonte Wimmer.

In einem sind sich die Verantwortlichen beider Clubs einig: Das Derby soll ein Fußball-Fest werden, Randale wie vor vier Wochen soll es nicht geben. Der Böllerwerfer von damals wurde sanktioniert, der Vandale, der einen Feuerwerkskörper in eine U-Bahn warf, wurde zum Bedauern von Hofmann noch nicht ausgeforscht. "Das war eine schwerst kriminelle Aktion", meinte der Geschäftsführer.

Im Unterschied zur Austria durfte sich Hofmann über eine in erster Instanz ohne Auflagen erteilte Lizenz für die kommende Saison freuen. Zur Situation beim Stadtrivalen meinte er: "Es ist gut, dass es Derbys gibt und weiterhin gibt. Ansonsten geht mich die Situation bei der Austria überhaupt nichts an und ist mir eigentlich auch wurscht."

apa

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