Deutschland » Bundesliga 2013/2014 » 27. Spieltag » Liveticker: 1899 Hoffenheim - Hannover 96 3:1

Fazit:
Die Tormaschine Hoffenheim kann auch unspektakulär und besiegt Hannover 96 weitgehend nüchtern und sachlich mit 3:1. Nach dem 1:1-Pausenstand durch die Tore von Andreasen (10.) und Polanski (13.) und einem insgesamt schwachen Spiel in Halbzeit eins begann der zweite Durchgang etwas temporeicher. Nach genialem Zuspiel von Firmino erzielte Modeste das 2:1 für die TSG (51.) und brachte die Hausherren damit auf die Siegerstraßen. Hannover fiel wenig bis gar nichts in der Offensive mehr ein. Dann flog Schmiedebach mit Roter Karte vom Platz (76.) und das Spiel war endgültig gelaufen. Rudys Weitschusstreffer nach dickem Patzer von 96-Keeper Zieler in der Nachspielzeit war die Kirsche auf dem Kuchen für 1899.
Die Kraichgauer haben mit diesen drei Treffern Borussia Dortmund in der Torstatistik überholt und stellen nun die zweitbeste Offensive der Liga hinter den Bayern. Der Rückstand auf Europa beträgt plötzlich auch nur noch sieben Punkte. Hannover hingegen gelingt der erhoffte Befreiungsschlag nicht. Die Niedersachsen bleiben mittendrin im Abstiegskampf und haben heute noch einen weiteren Punkt Vorsprung auf den Relegationsplatz eingebüßt. Einen schönen Abend noch!

Tooor für 1899 Hoffenheim, 3:1 durch Sebastian Rudy
Der Sack ist zu, endgültig jetzt. Und Rudy wollte dieses Tor heute unbedingt, das konnte man in einigen Weitschuss-Szenen sehen. Jetzt trifft er aus sicherlich 30 Metern! Zieler schlägt einen Ball von der rechten Strafraumkante aus dem Spiel heraus vogelwild in den Fuß von Elyounoussi, der für Rudy abtropfen lässt. Der Ex-Stuttgarter visiert das leere Tor an, trifft gegen den zu spät kommenden Keeper und erzielt damit sein erstes Bundesligator seit 2011.

Vier Minuten Nachspielzeit werden angezeigt. Das ist ein saftiger Nachschlag, aber Hannover 96 wirkt nicht in der Lage, diese zusätzlichen Sekunden noch zu nutzen...

Eine richtige Schlussoffensive der Niedersachsen ist nicht zu sehen. Hoffenheim kann seinen Stiefel weitgehend ohne Probleme herunter spielen und wird dieses Heimspiel aller Voraussicht nach für sich entscheiden.

Der Ex-Fürther kommt für den angeschlagenen Kollegen. Er soll in den Schlussminuten wohl vor allem seine Offensivqualitäten auf dem Flügel einbringen.

Roberto Firmino tankt sich 30 Meter vor dem Tor mit Körpereinsatz gegen zwei Mann durch und findet noch Zeit und Präzision für ein fast perfektes Zuspiel in den Lauf von Volland. Doch Schulz ist zur Stelle, läuft den Stürmer gut ab und wird dann von diesem umgerissen. Zwar versenkt Volland in der Folge den Ball im Tor der Gäste. Doch dieser Treffer zählt natürlich nicht. Es bleibt bei der knappen, aber aktuell ungefährdeten 2:1-Führung.

... Huszti Flankenversuch ist viel zu flach und zu kurz. Kein Problem für die Abwehr der TSG.

Modeste ist nach kurzer Behandlungspause draußen wieder auf dem Platz und zieht sofort den Sprint an rechts an der Seite. Doch sein Pass am Strafraum zu Firmino zentral kommt nicht durch. Ein Abwehrbein ist dazwischen.

Beste Chance für 1899 nach dem 2:1! Hannover verteidigt eine Flanke aus dem rechten Halbfeld nicht gut und Roberto Firmino kommt aus acht Metern zum Abschluss. Zieler ist schnell unten und pariert den wuchtigen Versuch des Brasilianers. Den Abpraller können die Gastgeber nicht verwerten, Schulz klärt.

Kunstschütze Salihović hatte heute nicht so viel Bumms und Gefühl im Fuß wie sonst und geht nun herunter. Kai Herdling ersetzt den Bosnier im Mittelfeld.

Bittencourt, gerade noch mit dem etwa zwei Köpfe größeren und 20 Kilo schwereren Vestergaard zusammengerasselt, verlässt den Platz. Schlaudraff kommt. Ob er die Wende für seine Mannschaft bringen kann?

... Aber heute hat der Bosnier sein Visier nicht so gut eingestellt wie gewohnt. Er schlenzt den Freistoß deutlich zu hoch übers lange Eck.

Das Spiel wird ein bisschen aufregender: Sakai hat rechts am Sechzehner viel Platz und flankt halbhoch und scharf in die Mitte. Da müsste eigentlich nur ein Hannoveraner den Fuß reinhalten, aber die Offensivabteilung der Gäste ist nicht gut postiert und so streicht die Hereingabe ungefährlich durch den Fünfer.

Jetzt haben die Gastgeber natürlich die Trümpfe in der Hand und können mit der Führung im Rücken vielleicht auch etwas besser aufspielen als bisher in dieser Partie. Hannover scheint momentan nicht in der Lage zu einer schnellen Antwort auf den Rückstand.

Weite Flanke von Salihović von der linken Seite und auf Höhe des zweiten Pfostens kommt Volland zum Kopfball. Der U21-Nationalstürmer drückt den Ball in Bedrängnis aber deutlich über den Querbalken.

Hannover fast sofort gefährlich: Vestergaard verändelt direkt vor dem eigenen Strafraum fahrlässig den Ball gegen Andreasen. Doch der ist viel zu hektisch, legt sich die Kugel zu weit vor und versiebt damit diese gute Szene.

Die Teams schleppen sich ohne erkennbare Offensivambitionen in die Pause. Hier wird voraussichtlich nicht mehr viel passieren vor dem Seitenwechsel.

Modeste ist nach einem langen Flachpass links am Sechzehner auf der Reise, legt sich die Kugel aber viel zu weit vor. Zieler passt super auf und schnappt dem hinter dem Ball herhetzenden Stürmer das Spielgerät vor der Nase weg. Es bleibt dabei: Diese Partie bietet nicht viele Aufreger.

Huszti muss ein bisschen aufpassen: Der Ungar blockt im Mittelfeld einen Pass mit der Hand. Wenn der Schiri das als absichtliche Bewegung in Richtung Spielgerät wertet, fliegt der bereits verwarnte Hannoveraner mit Gelb-Rot vom Platz.

Volland kommt zwar halbrechts zwei Meter vor der Strafraumgrenze in Bedrängnis zum Schuss, zielt aber zu mittig. Ron-Robert Zieler schnappt sich die Kugel. Der Keeper hat bislang nicht allzu viel Arbeit mit der hochgelobten und sonst so brandgefährlichen Offensive der Gastgeber.

... Der Ungar darf, bringt seine weite Flanke aber nicht zum Mitspieler. Modeste hilft im eigenen Strafraum aus und klärt per Kopf.

... Das sind gut und gerne 35 Meter, aber dennoch versucht es Sejad Salihović natürlich direkt. Doch der unplatzierte Freistoß des Bosniers fliegt genau in Zielers Arme. Das kann Salihović auch aus dieser Distanz besser.

Die Niedersachsen beruhigen das ohnehin nur phasenweise schnelle Spiel mit Quergeschiebe in der eigenen Hälfte. Raumgewinn verbuchen sie dabei nicht. Andreasens toll rausgespielter Treffer war die einzige annehmbare Offensivszene der Gäste.

Momentan kommt die drittbeste Offensive der Liga gegen die 96-Abwehr wieder kaum zum Zug. Auch Hannover tut sich bei seinen wenigen Konterszenen sehr schwer. Torraumszenen sind insgesamt Mangelwarte in dieser dem Tabellenstand entsprechend mittelmäßigen Partie.

... Huszti mit dem linken Zauberfüßchen direkt in Richtung linker Knick. Aber der Ungar zielt mehr als einen Meter zu hoch und so wird es nicht gefährlich für Jens Grahl im Kasten der Hoffenheimer.

... Gefährlich! Der Meister des ruhenden Balles Sejad Salihović führt aus und flankt die Kugel hoch an den Elferpunkt. Modeste muss kaum hochspringen, bekommt dennoch eine Menge Druck hinter seinen Kopfball und wuchtet das Spielgerät knapp über die Latte.

Tooor für 1899 Hoffenheim, 1:1 durch Eugen Polanski
Wie gewohnt fallen die Tore wie die reifen Früchte, wenn Hoffenheim auf dem Platz steht. Hiroki Sakai kann eine Flanke von Roberto Firmino nicht weit genug klären im Strafraum, direkt an der Sechzehnermarkierung nimmt Polanski das Ding volley und nagelt es ins rechte Eck. Die schnelle Antwort von 1899! 1:1!

Die Gastgeber haben nun deutlich das Kommando übernommen ohne bisher ihre brandgefährliche Offensivabteilung richtig in Szene setzen zu können. Es bleibt noch bei Modestes Schuss von vorhin.

Es ist vor beiden Toren weitgehen sehr ruhig bislang. Ungewöhnlich für ein Hoffenheim-Spiel. Aber Hannover präsentiert sich in der Anfangsphase sehr gut organisiert.

Schiedsrichter Peter Sippel bringt die Partie auf den Weg. Hoffenheim spielt ganz in blau, Hannover in grün-schwarz.

Topaktuelle Neuigkeit aus der Wirsol Rhein-Neckar-Arena: TSG-Topscorer Roberto Firmino (13 Treffer/8 Vorlagen) hat trotz des Interesses zahlreicher Top-Klubs seinen Vertrag im Kraichgau bis 2017 verlängert.

Gisdol vertraut seinen elf Leverkusen-Besiegern und nimmt zunächst keine Wechsel vor.

Für 96-Coach Tayfun Korkut ist die Reise zur TSG eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte: Der Türke arbeitete früher im 1899-Nachwuchsbereich. "Ich freue mich darauf, weiß aber auch, um was es geht", sagte Korkut im Vorfeld. "Wir müssen schauen, dass wir den Sechs-Punkte-Abstand halten."

Nach dem 3:2-Sieg bei Bayer Leverkusen am vergangenen Wochenende ist die Stimmung bei den Spektakel-Spezialisten im Kraichgau dennoch gut. "Viele Dinge gehen nach einem Sieg ein bisschen leichter von der Hand", so Gisdol.

Tabellenzehnter gegen Elfter – das klingt nach einem reinen Mittelfeldduell. Doch für die Gäste aus Niedersachsen ist es das nicht: Sie müssen bei nur sechs Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone immer noch nach unten blicken. Ein Sieg heute und die Verantwortlichen der Sechsundneunziger könnten wohl endgültig für ein weiteres Jahr Bundesliga planen.