2. Liga 2012/2013 » 29. Spieltag » Liveticker: Austria Lustenau - TSV Hartberg 1:3

Fazit:
Spielende im Reichshofstadion - und der Pfiff des Schiris leitet eine Serie an Pfiffen von den Rängen ein. Ein Doppelschlag von Tsoumou (55.) und Rossmann (57.) stellt das Spiel auf den Kopf - Lustenau, die bis dahin etwas überlegen waren, sind nach Soares' Riesenbock, der zum 1:2 führt, völlig von der Rolle - und hören augenblicklich auf, Fußball zu spielen. So ist der unerwartete Sieg der Gäste letzten Endes verdient - Freud und Leid: Der Aufstieg ist damit in Lustenau vorerst kein Thema mehr, bei Hartberg wohl der Abstieg endgültig vom Tisch.

Juvhel Tsoumou: "Ja, die Freude ist sehr groß. Wir haben uns zusammengerissen und man hat gesehen, man kann jeden schlagen. Wir haben aber noch ein paar Spieler vor uns.

Helgi Kolviðsson "Mir fehlen die Worte - leidenschaftslos, spielerisch nix, das war ein Wahnsinn. Mit so einer Leistung braucht keiner über Aufstieg reden, das ist absolut fehl am Platz. (Verstehen sie die Fans?) Ja, absolut. Wenn wir so auftreten, haben wir nix verdient."

Gelbe Karte für Juvhel Tsoumou (TSV Hartberg)
Tsoumou will einen Corner herausholen, verliert aber einen Zweikampf - und begeht dann das Foul. Völlig unangebracht schießt er den Ball weg und sieht dafür natürlich Gelb. Vielleicht hat da noch die Frustration nach Buluts Foul mitgespielt.

Die reguläre Spielzeit ist gleich um - auch, wenn mit drei bis vier Minuten Draufgabe zu rechnen ist, hier ist alles längst entschieden.

Ein weites Zuspiel auf den blass gebliebenen Lukas Kragl ist viel zu ungenau; Abstoß.

Auch wenn Lustenau allmählich zulegt, viel spricht nicht mehr für ein spätes Comeback. Hartberg, die mit einem Sieg ihre Krise wohl als beendet erklären könnten, haben alles unter Kontrolle.

Der anschließende Corner bereitet der Defensive Probleme; ein letztes Aufbäumen der Lustenauer? Doch die Abwehr hält dagegen, zwei Schussversuche von Zwischenbrugger werden geblockt, schließlich klärt Tsoumou ins Seitenaus.

Auch in der Defensive präsent: Tsoumou, der heute bereits einmal per Kopfabwehr in der Abwehr ausgeholfen hat, klärt erneut eine Hereingabe mittels Haupt. Er ist heute eindeutig der Man of the Match.

Goller! Sein Kopfball geht knapp an der Stange vorbei. Hartberg ist dem 4:1 näher als Lustenau dem Anschlusstor, auch das spricht Bände. Ob Kolviðssons Tage nun gezählt sind?

Hartberg hat einen Gang zurückgeschalten; sie verwalten die 3:1-Führung souverän. Von den Rängen kommt nun weniger, die ersten Zuschauer verlassen bereits das Stadion.

Kann er - weiter geht's. Zwanzig Minuten - geht da noch was für Lustenau? In der Blitztabelle liegen sie bereits acht Punkte hinter Grödig. Doch auch das Glück der Gäste soll nicht unbetont bleiben: sie liegen aktuell zehn Punkte vor BW Linz, der Abstieg scheint heuer vom Tisch zu sein.

Auf neun Auswärtstore in 13 Partien hatten es die Hartberger bis heute gebracht - dass heute (mindestens) drei dazukommen, liegt zwar auch an einer großen Leistungssteigerung; ist aber ebenso sehr Sinnbild für den massiven Einbruch der Lustenauer im Frühjahr. Grödig liegt übrigens in Führung - darf der "Dorfklub" den Sekt bereits kaltstellen?

Da kann man schon mal Gelb zeigen: Soares schlägt Rossmann im Zweikampf den Ellbogen auf den Mund; unabsichtlich, doch Rossmann muss sich behandeln lassen - er blutet aus dem Mund.

Doppeltausch bei Lustenau - und damit ist das Wechselkontingent erschöpft. Hartberg kann noch wechseln - Grund dazu besteht derzeit aber nicht, die Gäste haben die Partie völlig im Griff.

Jetzt bahnen sich Wechsel an - keine Frage, Helgi Kolviðsson muss nun alles riskieren.

Tooor für TSV Hartberg, 1:3 durch Juvhel Tsoumou
Doppelschlag binnen 120 Sekunden! Offenbar noch geschockt vom 1:2 fangen sich die Lustenauer sogleich das nächste Bummerl ein: Tieber marschiert über links, spielt auf Tsoumou - und der schließt ab. Schön gespielt, doch wo wahr die Abwehr?

Tsoumou geht an Patocka mit einem Champions-League-würdigen Ferserl-Trick vorbei, geht an die Grundlinie und schlägt einen Stangelpass zu Schicker; der haut daneben und die Chance ist dahin. Schade.

Harald Dürr fängt via Tackling einen Pass ab und lenkt ihn sogleich zu seinem Tormann zurück - wichtig. Dennoch: Die Konteranfälligkeit der Gastgeber ist bedenklich, beinahe wäre das schon wieder ins Auge gegangen.

Corner Lustenau.

Zwischenbrugger mit der Flanke von links; doch ein Verteidiger der Gäste kann den Ball aus der Gefahrenzone köpfeln.

Schöner Pass von Soares, doch Dunst steht im Abseits. Pfiffe von den Rängen, doch diesmal hat Drachta richtig gelegen.

Tieber und Schicker kombinieren schön, ersterer spielt eine hohen Ball auf Rossmann, aber der haut daneben. Chance vertan.

Schwache Hereingabe; Dudu, der den Freistoß verursacht hatte, kann klären.

Auch wenn Lustenau dem TSV offenkundig überlegen ist, halten die Gäste gut mit. Von einer Krise ist wenig zu sehen - lediglich in den beiden Defensivreihen passieren immer wieder kleinere Fehler.

Dafür kann man auch Gelb sehen: Hopfer stellt sich bei einem Tackling von hinten gegen Iván ungeschickt an, doch Drachta behält den Karton in der Tasche. Eine kurze Ermahnung und es geht weiter.

Ein Lebenszeichen der Gäste: Hopfer kommt in Schussposition und zieht ab, doch Stückler geht dazwischen.

Damit ist wieder alles offen - und es geht weiter wie vor dem 0:1; mit viel Pressing der Gastgeber und einer Zurückhaltung der Gäste, die sich aufs Kontern beschränken.

Die Vorarlberger haben einen Gang zugelegt, die Reaktion auf den Rückstand passt. Doch können sie die spielerische Überlegenheit in ein Tor ummünzen? Vor der Pause der Ausgleich, das wäre freilich wichtig.

Schock für Austria Lustenau: War's das mit den Aufstiegsträumen? Noch sind knapp 70 Minuten zu spielen, Zeit genug für ein Comeback wäre jedenfalls.

Pius Grabher probierts mit einem Schuss aus mittlerer Distanz - sein Versuch wird geblockt und der Konter läuft. Im Endeffekt finden die Gäste ein 4-gegen-2-Situation vor; doch Schicker agiert zu unentschlossen und die Chance ist passé. Ganz schwach, da wäre viel drin gewesen.

Die Hereingabe ist zu ungenau - Tsoumou kann per Kopf klären.

Eine Viertelstunde ist gespielt; Man hat heuer schon schlechtere Partien gesehen. Obwohl sich die beiden Teams in Formkrisen befindet, ist das ein sehenswerter Kick - Austria Lustenau erspielt sich einige Schöne Torszenen, Hartberg hält kämpferisch dagegen.

Mittlerweile ist klar, wer hier den Ton angibt - Austria Lustenau. Sowohl in Sachen Ballbesitz als auch was die Zweikampfstatistik betrifft, liegt der Tabellen-Zweite vorn; auch in Sachen Chancen und Torschüsse liegen die Vorarlberger klar vorne.

Von einer strittigen Szene zu sprechen wäre falsch - das war ein klares Foul.

Iván marschiert durch die Gäste-Abwehr, Stangelpass - abgeblockt. Corner für Lustenau, der erste der Partie.

Glanzparade von Kofler! Tieber mit dem Pass auf Tsoumou, der schließt alleinstehend ab und scheitert am Lustenau-Goalie - Sekundenbruchteile erfolgt der Abseitspfiff des Schiedsrichters. Sah nach gleicher Höhe aus.

Michael Tieber trennt Daniel Dunst vom Ball und startet einen Konter; doch da kommt der Pfiff von Oliver Drachta, der auf Foul entscheidet - sehr zum Leidwesen von Tieber.

Beide Mannschaften probieren es in diesen ersten Minuten mit einigen hohen Flanken, Ballhalten scheint nicht angesagt zu sein.

Hartberg konnte in seinen bisher 13 Auswärtsspielen nur neun magere Tore erzielen; mit 33 Toren haben die Lustenauer die meisten Tore im Heimstadion erzielt und sind bei nur einer einzigen Heimniederlage (0:1 gegen Grödig) auch in Sachen Punkte das stärkste Team der Liga.

Nicht im Kader der Gäste steht heute (krankheitsbedingt) Peter Kozissnik, der genauso wie die Langzeitverletzten Vukajlovic und Huber gar nicht erst die Reise nach Lustenau angetreten ist. Weitere Ausfälle hat Paul Gludovatz nicht zu beklagen.

Herzlich willkommen zur 29. Erst-Liga-Runde! Austria Lustenau trifft auf TSV Hartberg.

Erst drei Wochen ist es her, dass sich die beiden Teams zuletzt begegneten: Das wenig spektakuläre Nachtragsspiel des 20. Spieltags endete 0:0. Beiden Teams war anzumerken, dass sie sich in einer Krise befanden - und wie die folgenden Ergebnisse zeigen, hält das Formtief der beiden schwächsten Mannschafetn der Rückrunde weiterhin an.

Die katastrophale Frühjahrsbilanz der Gäste lautet 0-3-5; mit Konsequenzen in dieser Saison müssen die Hartberger aber wahrscheinlich nicht mehr rechnen, schließlich beträgt der Vorsprung auf Blau Weiß Linz sieben Punkte. Am Montag wäre es beinahe noch einmal spannend geworden, als das sich die um den Relegationsplatz ritternden Mannschaften begegneten; da Hartberg ein 0:2 gegen zehn Linzer mit zwei späten Toren noch in ein 2:2 verwandelte, scheinen sie jetzt allerdings aus dem Schneider zu sein, vielleicht in Folge zweier Punktgewinne nacheinander sogar drauf und dran, die Krise zu beenden?

Dass die Steirer den ersten Dreier seit November ausgerechnet beim Heimteam der Liga (9-4-1) einfahren, darf angezweifelt werden. Dass es einen besseren Zeitpunkt als jetzt gibt, ins Reichshofstadion zu fahren, allerdings auch: Der Winterkönig, dem der Aufstieg schon nicht mehr zu nehmen schien, hat es im Frühjahr auf einen einzigen Sieg gebracht, vier der acht letzten Partien gingen verloren. Auf Tabellenführer Grödig hat Lustenau bereits fünf Punkte Rückstand - alles andere als ein Sieg kommt für die Elf von Helgi Kolviðsson heute daher nicht in frage.