Italien » Serie A 2014/2015 » 23. Spieltag » Liveticker: Atalanta - Inter 1:4

Fazit:
Mit 4:1 gewinnt Inter Mailand das Auswärtsspiel bei Atalanta Bergamo. Über die gesamte Spielzeit betrachtet ist die Höhe des Ergebnisses nicht ganz verdient, der Sieg ist es aber allemal, denn im zweiten Durchgang spielte quasi nur Inter. In Halbzeit eins hatte das noch anders ausgesehen, denn nach Mailands Traumstart übernahm Bergamo die Kontrolle, lag zur Pause dann aber trotzdem mit 1:2 hinten. Spielentscheidend war sicher die Ampelkarte gegen Yohan Benalouane, denn in Überzahl dominierten die Nerazurri das Spiel nach Belieben. Überragender Akteur auf Seiten von Inter war Fredy Guarín, der zwei Tore erzielte, eines vorbereitete und einen Elfmeter rausholte. Lukas Podolski konnte in Durchgang eins nicht überzeugen, war im zweiten Abschnitt dann aber mehr in der Partie. Für Inter ist der Sieg besonders wichtig, denn nach dem 3:0-Sieg vergangene Woche scheint man nun die Krise besiegt zu haben. Für Bergamo hingegen wird es nach der Niederlage wieder eng im Tabellenkeller.

Die letzten Minuten laufen und wenn Luca Banti das Spiel schon jetzt abpfeifen würden, gäbe es da vermutlich kein Unterschied, denn die Partie plätschert dem Ende hingegen. Keine Mannschaft macht mehr wirklich Anstalten ein Tor erzielen zu wollen.

Inter kommt noch einmal über rechts, wo der eingewechselte Hernanes den Doppeltorschützen Guarin in die Gasse schickt. Aus spitzem Winkel versucht der Kolumbianer den Dreierpack perfekt zu machen, doch Sportiello ist auf dem Posten und kann parieren.

Tooor für Inter, 1:4 durch Rodrigo Palacio
Das ist die Entscheidung! Durch ein Slapstick-Tor entscheidet der Argentinier die Partie. Inter kommt über die rechte Seite, wo Campagnaro den Doppeltorschützen Guarin sieht. Der Kolumbianer legt den Ball herrlich durch die Gasse auf Palacio, der den Ball aufnehmen will, aber von Stendardo gestört wird. Der Verteidiger will die Kugel mit einer Grätsche klären, schießt aber Palacio an, von dessen Oberschenkel das Spielgerät den Weg ins Netz findet.

Es wirkt so ein bisschen so, als hätte das 1:3 den Mut der Gastgeber gebrochen. Natürlich wissen die Mannen von Stefano Colantuono auch, dass zwei Tore mit einem Spieler weniger schwer aufzuholen sind.

Bergamo gibt sich nicht auf. Taktisch haben die Gastgeber etwas umgestellt und lassen sich nun etwas tiefer fallen, um dann schnell zu kontern.

Mit der Ampelkarte hat Benalouane seinem Team natürlich einen Bärendienst erwiesen. In Unterzahl müssen die Gastgeber nun einem Rückstand hinterher laufen, gegen ein Inter, dass sich in der Pause scheinbar einiges vorgenommen hat.

Wie schon im ersten Durchgang kommen die Gäste besser aus der Kabine. Torchancen gab es noch keine, aber die Mailänder geben das Tempo an und drängen Bergamo in die eigene Hälfte zurück.

Auf der Gegenseite versucht es auch Cigarini mit einem Distanzschuss. Bei diesem Geschoss wäre Handanovic wohl chancenlos gewesen, doch ein Inter-Verteidiger bekommt irgendwie noch den Fuß dazwischen und kann klären.

Wie schon nach dem ersten Tor gibt Inter die Führung neuen Mut. Die Nerazurri setzen nach. Shaqiri versucht es nun Mal mit einem Pfund aus 27 Metern. Da steckt ordentlich Kraft hinter, doch das Leder rauscht einen guten halben Meter über die Querlatte.

Aus deutscher Sicht muss man festhalten, dass Lukas Podolski in der ersten halben Stunde gar nicht stattfand. Der Kölner bekommt vorne zwar auch kaum geeignete Bälle, kann sich aber auch ansonsten nicht in Szene setzen.

Gelbe Karte für Maximiliano Moralez (Atalanta)
Nach einem unfairen Luftkampf kochen die Emotionen über. Vor den Ersatzbänken kommt es zu einer Rudelbildung, an deren Ende Torschütze Moralez die Gelbe Karte sieht.

Es ist eine Menge Gift im Spiel, beide Teams schenken sich absolut nichts. Durch die vielen kleinen Unterbrechungen kommt bisher aber kaum ein echter Spielfluß zustande.

Gelbe Karte für Carlos Carmona (Atalanta)
Carmora ist mit der Härte des Fouls gar nicht einverstanden und sagt seinem Gegenspieler deutlich, was er davon hält. Auch das gibt eine Gelbe Karte von Schiedsrichter Banti.

Das muss der Ausgleich sein! Atalanta kombiniert sich auf halbrechts schön durch die Abwehrreihen der Gäste. Der Ball wird schön quer gespielt und am langen Pfosten steht Pinilla, der mit dem langen Bein aus fünf Metern nur noch vollstrecken muss, das Leder aber über den Kasten schießt. Das war eine Riesenchance.

Erneut zieht Referee Luca Banti den Unmut der heimischen Tifosi auf sich. Nach einer flanke stützt sich Ranocchia ein wenig bei seinem Gegenspieler auf und bringt ihn im Strafraum zu Fall. Für einen Elfmeter ist das aber eindeutig zu wenig. Richtige Entscheidung des Schiris.

Bergamo kann sich mal befreien und holt den ersten Eckball der Partie heraus. Die Hereingabe kommt zwar ganz gut, doch Inter kann das Leder aus der Gefahrenzone köpfen.

Das geht ja gut los. Shaqiri treibt das Leder auf der linken Seite nach vorne und steckt, am Strafraum angekommen, die Kugel auf Guarin durch, der sich um die eigene Achse drehen will, aber ungestüm gelegt wird. Das gibt Elfmeter für Inter!

Los geht´s! Die Gastgeber treten in Blau und Schwarz an, so dass Inter auf weiße Jerseys ausweichen muss.

Leiter der Partie ist der Unparteiische Luca Banti, der an den Linien von Andrea Crispo und Claudio La Rocca unterstützt wird.

Inter-Coach Roberto Mancini vertraut heute wieder auf Lukas Podolski in der Startelf, auch Xherdan Shaqiri darf erneut von Beginn an ran. Probleme haben die Nerazurri ohnehin eher in der Defensive. Nemanja Vidic ist nicht ganz fit und sitzt nur auf der Bank. Außenverteidiger Nagatomo fällt mehrere Wochen aus, Jonathan sogar den Rest der Saison. Auch Danilo D'Ambrosio ist heute nicht mit von der Partie.

Eine Serie ist es auch, was den Gästen von Inter Mailand gut zu Gesicht stehen würde. Trotz der teuren Transfers in der Winterpause rangieren die Nerazurri noch immer auf dem elften Platz. Das Team um Weltmeister Lukas Podolski hofft nach dem deutlichen 3:0 vor Wochenfrist nun aber auf die Wende. Diese ist auch bitter nötig, um das Ziel „Europa“ noch verwirklichen zu können. Auch muss Inter dafür an der Auswärtsstärke arbeiten. Erst zwei Auswärtssiege gelangen den Mannen von Roberto Mancini in dieser Saison. Eindeutig zu wenig für einen Klub mit dieser individuellen Klasse in den Reihen.

Für Euch live an den Tasten: Marcel Schmidt