26.06.2020 14:28 Uhr

Diskriminierung-Debatte um den 1. FC Mönchengladbach

Mönchengladbach meldet Frauen-Teams vom Spielbetrieb ab
Mönchengladbach meldet Frauen-Teams vom Spielbetrieb ab

Der Amateurklub 1. FC Mönchengladbach hat mit der Abmeldung gleich dreier Frauen-Teams einen heftigen Streit ausgelöst. Bis Freitagmittag unterschrieben gut 15.000 Personen eine Online-Petition, in der gegen die vermeintliche "Diskriminierung" beim Jugendklub von Günter Netzer protestiert wird.

Der Vorwurf: Weil die erste Männer-Mannschaft unerwartet in die Oberliga aufsteigt, wurden die beiden Frauen-Mannschaften sowie die U17-Mädchen nicht mehr für die neue Saison gemeldet.

"Es ist ein Schritt des Vereins, der uns schockiert und zugleich ein Problem der heutigen Gesellschaft darstellt - Diskriminierung. Wann beginnt sie und wo hört sie auf?", teilte die Frauen-Abteilung auf Facebook mit. Trainer Christian Brüsseler sprach gegenüber der "Rheinischen Post" von einem "absoluten Schock".

Der 1894 gegründete Klub widersprach Brüsselers Darstellung mit Nachdruck. "Wir weisen diese Vorwürfe entschieden zurück und fordern Sie auf, solche Aussagen zu unterlassen und entsprechende Beiträge unverzüglich zu entfernen", heißt es in einer Erklärung. Die Entscheidung sei unabhängig von der Ligazugehörigkeit des Männer-Teams gefällt worden.

"Bei allem Verständnis für Ihren Unmut. Lassen Sie uns die Energie lieber in eine ordentliche Übernahme durch einen interessierten Verein investieren", teilte der älteste noch bestehende Verein im Westdeutschen Fußballverband mit.

Die erste Frauen-Mannschaft des 1. FC Mönchengladbach spielt in der Niederrheinliga und nahm im August 2019 erstmals an der ersten Runde des DFB-Pokals teil. Die Männer waren 1909 als "FC München-Gladbach" Westdeutscher Meister geworden und zu diesem Zeitpunkt klar vor der Borussia die Nummer eins in der Stadt.

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