29.07.2020 08:00 Uhr

Fallmann: "Jetzt holen wir uns noch die Kirsche"

Jochen Fallmann will eine erfolgreiche Saison noch ein bisschen garnieren
Jochen Fallmann will eine erfolgreiche Saison noch ein bisschen garnieren

Freitag tuckert die SKU-Erfolgskombo mit DJ Stark an den Turntables zum Saison-Abschlusskonzert ins Ländle. Einstellig war das Charts-Ziel, nun ist gar Platz fünf möglich! Grund genug für weltfussball, beim Dirigenten Jochen Fallmann nachzufragen, was da in Amstetten so abgeht.

Egal was Freitag passiert: Der SKU Amstetten feiert die erfolgreichste Saison seiner Geschichte. Trainer Jochen Fallmann hat die Niederösterreicher ins ÖFB-Cup-Viertelfinale geführt und den Aufsteiger von 2018 in der 2. Liga mehr als nur etabliert.

Darüber hinaus erweist sich Amstetten als Talente-Schmiede für die Bundesliga. Alleine für den Kooperationsklub SKN St. Pölten machten Fallmann und Co. Ahmed Muhamedbegovic, Kofi Schulz und Patrick Puchegger bundesligafit. Goalgetter Daniel Maderner stürmt künftig für SCR Altach und Marcel Canadi wird nach seinen jüngsten Auftritten von der halben Liga gejagt.

Dass David Peham (34 Tore in 56 Zweitligaspielen!) trotz Vertrag bis 2022 in Amstetten bleibt, ist auch nicht in Stein gemeißelt. "Gegebenenfalls müsste man eine Lösung finden. Einem so verdienstvollen Spieler würden wir nichts verbauen", betont Fallmann. Wiewohl der Bankangestellte Peham auch weiß, was er an der SKU hat.

"Wir setzten hier behutsam einen Schritt nach dem anderen und alle im Verein ziehen an einem Strang", erklärt Fallmann den Erfolgslauf. Auch was die Infrastruktur und die Unterstützung durch die Wirtschaft betreffe, brauche man sich "hier nicht mehr verstecken".

Vorerst keine Chance bei Ambichl

"Worauf wir besonders stolz sind", betont Fallmann, "ist, dass bei uns selbst in Corona-Zeiten kein einziger Spieler vor die Tür gesetzt wird."

Für SKN-Legende Michael Ambichl steht die SKU-Tür sperrangelweit offen: "Wir haben bei unserem Angebot alles gegeben. Er hat abgelehnt. Vorerst. Man weiß ja im Fußball nie." Fit hält sich Ambichl bei Fallmanns Tennisfreund, St. Pöltens Fitness-Guru Christoph Reisinger (im Bild unten links in gemeinsamen SKN-Zeiten 2015).

Stark macht den DJ

Freitag geht es für Peham und Co. am letzten Spieltag bei Austria Lustenau noch um die Absicherung von Platz sechs, wenn Wacker bei Austria Klagenfurt verliert, sogar noch um Platz fünf. "Jetzt holen wir uns noch die Kirsche", kündigt Fallmann an. Genauso habe er das auch seinen Spielern gesagt.

Abwehrchef Marco Stark ist aufgrund der Ampelkarte, die er beim Heimsieg gegen Austria Klagenfurt kassierte, gesperrt. Er wird im Bus den DJ geben. Alle machen den Trip ins Ländle freiwillig mit. Bei einem Klub, in dem nur rund ein Drittel der Spieler Profis sind (ein weiteres Drittel Auszubildende und ein Drittel Berufstätige) keine Selbstverständlichkeit.

Fallmann gegen Fallmann

Das Urlaubsthema im Hause Fallmann liegt übrigens auch schon auf der Hand. In der Länderspielpause Anfang September wird Amstetten gegen die Rapid Amateure (vielleicht ja auch bald Zweitligist) testen.

Da die ÖFB-U17 in der Zeit noch keine Länderspiele bestreiten wird, wird Pascal Fallmann (16) bei den Rapid Amateuren wohl gegen Amstetten einlaufen.

Für Fallmann Senior nicht das erste Duell gegen einen seiner Sprösslinge. Gegen seinen älteren Sohn Tobias (21, Torhüter) ist Papa Jochen noch als Spieler für SV Herzogenburg im Herbst 2018 gegen SV Melk in der 2. NÖ Landesliga angetreten.   

Darauf angesprochen verfinstert sich Fallmanns Miene kurz: "Ja, das Spiel haben wir 2:1 verloren. Ausgerechnet in der Partie habe ich als Abwehrchef gleich zu Beginn einen gewaltigen Bock geschossen." Es kommt ihm aber auch sofort wieder ein Lächeln über die Lippen und er zwinkert: "Sonst war es natürlich eine fehlerlose Saison."

Thomas Schöpf

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