Africa Cup 2013 Südafrika » Viertelfinale » Liveticker: Ghana - Kapverdische Inseln 2:0

Fazit:
Erwartungsgemäß zieht Ghana als hoher Favorit ins Halbfinale des Afrika-Cups ein, aber gänzlich unerwartet war der Spielverlauf: Die "Black Stars" konnten sich über das gesamte Spiel eigentlich keine Chancen gegen einen tief stehenden Gegner erarbeiten, profitierten aber von dem einen Fehler, der zum Elfmeter führte und kamen so zur Führung. Beim folgenden, wilden Ansturm des Underdogs konnte sich Keeper Dauda mehrfach auszeichnen und es fehlte den kleinen Kapverden dann auch einfach ein wenig das Glück für die Sensation. Mit der letzten Aktion fiel dann noch das 2:0 gegen die inklusive Torwart aufgerückten "Blue Sharks", die sich hier aber erhobenen Hauptes aus dem Turnier verabschieden und insgesamt heute, so komisch das klingt, die bessere Mannschaft waren. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Tooor für Ghana, 2:0 durch Wakaso Mubarak
Doppelpack für den Joker! Vozinha ist bei der anschließenden Ecke mit vorne, Gahan klärt und dann ist der Torschütze auf un davon, muss den Ball nur noch in den leeren Kasten schieben.

Aber es gibt noch einmal den Freistoß aus 24 Metern halblinks für die "Blue Sharks." Die letzte Aktion wird das noch nicht, aber vielleicht die Beste, die den Kapverden noch vergönnt ist...

Solomon Asante sorgt auch beim nächsten Konter für Gefahr, sein Schuss wird von Kapitän Fernando Neves im Sechzehner mit der Brust abgeblockt.

Und dann sogar noch die Chance zum 2:0: Solomon Asante bringt den Bal flach an den Fünfer, Agyemang-Badu wird geblockt.

Gelbe Karte für Rambé (Kapverdische Inseln)
Harrison Afful geht bei einer Flanke mit dem Kopf zum Ball, der Gelbsünder mit dem Fuß und er erwischt den Ghanaer. Das Problem: Der Ball ist nur halbhoch geschlagen und da gefährdet sich Afful selbst. Das muss der Schiedsrichter unterbrechen, aber gelb ist überzogen.

Boateng, gerade eingewechselt, liegt schon am Boden und holt ein paar Sekunden für sein Team heraus.

Der Mittelfeldmann soll mithelfen, das Ergebnis zu sichern.

So ein wenig darf man dann bei den Blauen auch den Chancen hinterhertrauen: Dauda greift über, lenkt einen Superschuss von Rambé aus 20 Metern noch um den Pfosten. Der Keeper verhindert den Ausgleich!

Aber zunächst muss auch er sich Defensivaufgaben widmen: Diese scharfen Freistöße sind immer gefährlich, auch hier verpassen gleich mehrere Spieler am Fünfer nur knapp.

Unermüdlich prasseln die Schüsse auf den Kasten von Dauda zu, der diesmal einen tückischen Aufsetzer von Babanco entschärft.

Ein Kapverde kommt im Sechzehner zu Fall, natürlich wollen jetzt auch die "Blue Sharks" einen Elfer, doch das ist zu wenig.

... es folgt ein Freistoß an der Torauslinie: Beim kurz ausgeführten Eckstoß wird Wakaso Mubarak getunnelt und dann hält er seinen Gegenspieler an der rechten Sechzehnergrenze halt fest.

Und er sieht sich gleich einem Schuss aus 18 Metern gegenüber, bei dem er jedoch nicht eingreifen muss: Drüber.

Was sich die Abwehr der "Black Stars" bei den Standards denkt, ist kurios: Gleich vier Blaue tauchen vor Dauda auf, der denn Bal mit Schnitt zum Tor aber wegfausten kann. Da können sich die Reaktionslahmen bei ihrem Schlussmann bedanken, der sich dabei aber an der Hand verletzt.

Es wird offensiver bei den Kapverden: Stürmer für Mittelfeldmann.

Nach den wilden Minuten nach der Führung hat sich das Spiel etwas beruhigt. Das kommt vor allem Ghana zugute, die derzeit um Struktur bemüht sind gegen den wilden Underdog.

Gelbe Karte für John Paintsil (Ghana)
Der Rechtsverteidiger hakt nach einem Foul an sich mit dem Arm nach und erwischt seinen Gegenspieler am Kopf.

Weiter geht die wilde Fahrt: Fatawu Dauda faustet bei einem Freistoß eine Kerze, das sich lauernde Rudel darunter befindet sich aber im Fünfer und so bekommt der Keeper den Freistoß.

Was ist denn jetzt los? Kaum in Rückstand zeigt der Underdog hier schnelle Spielzüge und Ghana wirkt regelrecht überfordert. Der nächste Versuch über links, wieder knapp.

Der Underdog muss kommt und kommt! Die Weißen bekommen nach einer Flanke den Ball nicht weg und Héldon setzt den Rebound knapp links am Kasten vorbei. Das hätte schon der Ausgleich sein können.

Gelbe Karte für Carlitos (Kapverdische Inseln)
Im direkten Gegenstoß wird Asamoah Gyan geschickt, dreht sich am Strafraum gut am ersten Gegenspieler vorbei und wird dann vom Übeltäter von hinten innerhalb geschoben. Es gibt zurecht Elfmeter!

Auch der Portugiese nimmt seinen ersten Wechsel vor, wechselt den Stoßstürmer aus, der bis auf wenige Szenen und viel Laufarbeit eher blass blieb.

Die erste Szene gehört aber den Kapverden: Ein Freistoß segelt scharf in den Strafraum, die Verteidigung hat die Situation aber letztlich im Griff.

Auf dem Rasen machen derweil die 22 bekannten Akteure weiter.

Aufgrund der vielen kleinen Verletzungsunterbrechungen legen die Schiedsrichter zwei Minuten drauf.

Vorsah und auch Mendes müssen nach dem Zusammenprall behandelt werden, es geht aber bei beiden weiter.

Nun muss Mohammed Rabiu erst einmal selbst behandelt werden, er bekommt im Luftkampf den Ellenbogen von Julio Tavares. Das ist auch nicht sauber.

Asamoah Gyan versucht immer wieder, sein Team verbal anzustoßen, doch bisher zündet das noch nicht.

Bis hierhin kam übrigens noch kein Schuss aufs Tor, es ist insofern ein geruhsamer Nachmittag für beide Schlussmänner.

Aber auch hier geht es dann nach ein paar Schlücken aus der Pulle weiter.

Guter Konter! Julio Tavares forciert über die linke Seite, schickt eine straffe Flachflanke an den Fünfer, doch Dauda macht dicht und fängt den Ball ab. Das ist auch bitter nötig, denn hitner ihm lauert Ryan Mendes.

Gelbe Karte für Mohammed Rabiu (Ghana)
Nach einem abgefangenen Angriff setzt der Sechser zu robust nach und kommt deutlich zu spät.

Der nächste Angriff ist gefälliger, doch erneut verpufft die Flanke an der Innenverteidigung. Ecke...

Bei aller Feldüberlegenheit des Favoriten, das gefährlichere Team sind bisher die Kapverden. Beim Konter zieht Héldon von links am Sechzehner in die Mitte und zieht satt ab. Das Leder rutscht ihm aber leicht über den Schlappen und so fliegt der Ball über den Kasten.

Da muss Dauda hin: Der Keeper Ghanas entschärft eine Flanke allerdings souverän.

... Kwadwo Asamoah überflankt sich und der Ball segelt ins Toraus.

Nächste Flanke, aber die Kapverden stehen bisher da hinten sicher.

Die erste Chance gehört den Kapverden! Ghana kann den Ball nach einer Flanke nicht recht klären, das Gestocher legt Julio Tavares klug auf Héldon an der Sechzehnergrenze zurück, doch der Held vom Spiel gegen Niger bekommt die Pille nicht einmal aufs Tor, verstolpert ordentlich. Da war viel mehr drin.

Aber immerhin wirkt das bei den "Black Stars" sukzessive etwas sicherer und gefälliger, auch wenn echte Chancen noch ausbleiben.

Jetzt kommt mal eine Flanke über links und Christian Atsu in den Sechzehner der "Blue Sharks", in der Mitte ist Asamoah Gyan aber einen Kopf zu klein und der Ball rutscht ihm über den Scheitel.

... in die Arme von Fatawu Dauda.

Derweil probieren es die "Blue Sharks" mal aus der Distanz, doch das fehlt noch eine ganze Menge.

Julio Tavares wird ebenfalls lang geschickt, der Bal ist jedoch zu ungenau. Doch so kann es gehen: Die "Black Stars" schenken in der eigenen Hälfte den Ball her und dann versuchen es die Kapverden ganz schnell.

Und die "Black Stars" übernehmen sofort die Ballkontrolle. So könnte es heute laufen: Der Favorit wartet auf die Lücke und die Kapverden auf Konter.

Erleben wir hier also den nächsten Coup des Inselstaates oder kann sich der Favorit wie erwartete durchsetzen? An Selbstvertrauen mangelt es dem Underdog jedenfalls nicht und es dürfte in jedem Fall spannend werden. Die Leitung der Partie übernimmt Rajindraparsad Seechurn (Mauritius), an den Linien assistieren Songuifolo Yeo (Elfenbeinküste) und Jean-Claude Birumushahu (Burundi).

Der Favorit belässt es bei seiner Startaufstellung aus dem überzeugenden 3:0 gegen Niger: Im 4-4-2 agiert der vielleicht bisher beste Akteur auf Seiten der "Black Stars", Asamoah Gyan von Al Ain aus den Emiraten, als echte Spitze, Kwadwo Asamoah von Juventus hängend dahinter. Vor allem vom gut funktionierenden Flügelspiel über Albert Adomah und Christian Atsu erhofft sich Ghana viel, welches außerdem auch wieder ihr gutes Umschaltspiel einbringen will.

Der portugiesische Trainer der Kolonialpopulation hat jedoch ein Ass im Ärmel: Kein geringer als Startrainer Jose Mourinho hat ihn in taktischen Dingen freundschaftlich unterstützt und fiebert mit dem Underdog mit. Vor allem, dass der Druck auf der Gegenseite liegt, kann das heutige Spiel zur Stolperfalle für Ghana machen. Ein Unterschätzen des Gegners ist aber aus dem Lager der Westafrikaner nicht zu vernehmen. Im Gegenteil: Coach Appiah lobte Mannschaftsgeist und die Einsatzbereitschaft der Kapverden.

Die Kapverden gegen Ghana, "Blue Sharks" gegen "Black Stars" oder eben David gegen Goliath lautet die Ansetzung am heutigen Tage. Denn mit dem kleinen Inselverbund vor der westlichen Küste Afrikas hätten wohl die wenigsten gerechnet. Dennoch setzte sich das Team von Lúcio Antunes hinter dem Gastgeber in der Gruppe A ungeschlagen durch und Kapitän Fernando Neves kündigte weitere Überraschungen nach diesem historischen Erfolg an: Man habe doch schon Teams hinter sich gelassen, die nominell stärker seien und man würde auch heute ins Nelson Mandela Bay Stadium in Port Elizabeth im Süden des Landes anreisen, um zu gewinnen.