Spanien » Copa del Rey 2016/2017 » Achtelfinale » Liveticker: Real Madrid - Sevilla FC 3:0

Fazit:
Real Madrid gewinnt das Copa del Rey Achtefinal-Hinspiel gegen den FC Sevilla verdient mit 3:0. Nach einem spektakulären ersten Durchgang mit zahlreichen Großchancen auf beiden Seiten, drei Toren für die nach dem Führungstreffer furios aufspielenden Madrilenen, phasenweise orientierungslosen Gästen und einer kuriosen Elfmeterentscheidung des Unparteiischen schalteten die Hausherren nach dem Pausentee zwei Gänge zurück. Mit der klaren Führung im Rücken konzentrierten sich die nun tiefer stehenden Königlichen auf Konter und machten es den Blanquirrojos schwer ihrerseits Chancen herauszuspielen. Ganz im Gegenteil, hatten doch eher die Blancos Möglichkeiten das Ergebnis noch in die Höhe zu schrauben. Sevilla konnte den hohen Erwartungen heute zu keinem Zeitpunkt gerecht werden und hat nun im Rückspiel ein ganz dickes Brett zu bohren. Real Madrid hingegen rauscht trotz zahlreicher Ausfälle weiterhin durch die Saison, geht mit einem klaren Resultat ins Rückspiel und bleibt auch in der 38. Partie in Folge ungeschlagen. Damit ist der Rekord des FC Barcelona nur noch ein Spiel entfernt. Vielen Dank für Euer Interesse und bis zum nächsten Mal!

Es laufen schon die drei Minuten Nachspielzeit. Die Gäste schlagen den Ball nochmal lang in die Spitze. Dort ist aber weiterhin im zweiten Durchgang überhaupt kein Durchkommen gegen die Real-Defensive.

Real Madrid hat heute bewiesen, dass es auch ohne die ganz großen Namen in der Offensive dominant auftreten kann. Der souveräne Auftritt gegen ein in dieser Saison bislang starkes Sevilla hat gezeigt, dass es in dem Team unter Zidane weiterhin stimmt. Garant des Erfolgs war heute das Schaltzentrum rund um Kroos, Modrić und Casemiro, die sich allesamt Bestnoten verdienen.

Gelbe Karte für Vitolo (Sevilla FC)
Vitolo hält Isco am Trikot, um einen Konter zu unterbinden und sieht dafür zurecht Gelb.

Der zweifache Torschütze James Rodríguez verlässt unter verdientem Applaus den Rasen. Für ihn kommt Danilo für die letzten zehn Minuten.

Bei Real hält heute Nacho die Defensive geschickt zusammen, sodass der Ausfall von Pepe nicht allzu sehr schmerzt. Die Sevilla-Stürmer konnten sich im direkten Duell kaum einmal gegen ihn durchsetzen.

Samir Nasri ist im zweiten Durchgang etwas präsenter als noch in Hälfte eins. Aber auch ihm gehen die Ideen aus, sobald es ins letzte Drittel der Madrilenen geht.

N'Zonzi hält Casemiro in der eigenen Hälfte am Arm fest. Das gibt zurecht Freistoß im linken Halbfeld. Diesmal ist die Abwehr nach dem Standard aber zur Stelle und kann die Kugel mal klären, ohne dass es gefährlich wird.

Unterdessen hat der heute glücklose Kapitän Iborra den Platz verlassen. Für ihn ist Kranevitter neu in der Partie.

Die Blancos stehen mittlerweile ein ganzes Stück tiefer und lauern auf Konter, während Sevilla sich bemüht seinerseits ein Offensivspiel aufzuziehen. Sie verlieren jedoch immer wieder zu sorglos den Ball, was den schnellen Spitzen der Hausherren in die Karten spielt. Diesmal ist es Morata, der nach einem Querpass den nächsten Treffer nur um eine Fußspitze verpasst.

Abenteuerlich, wieviel Platz die Madrilenen immer wieder bei Kontern haben. Die Hausherren schalten nach einem Angriffsversuch der Gäste schnell um. Marcelo hat auf dem linken Flügel ganz viel Grün vor sich. Er schlägt eine Flanke nach innen. Mercado taucht am Ball vorbei. Morata ist davon dermaßen überrascht, dass er die Kugel nicht richtig trifft, die dadurch im Toraus landet. Dabei hätte er Zeit gehabt das Leder anzunehmen und sich eine Ecke auszusuchen. Hinter ihm wäre sogar ein weiterer Real-Akteur einschussbereit gewesen.

Gelbe Karte für Marcelo (Real Madrid)

Nicht zu fassen, Vitolo lässt den nächsten Hochkaräter liegen! In der Real-Abwehr tun sich bedenklich Lücken auf, die die Gäste mit überlegten Pässen in die Tiefe durchaus nutzen. Nur die Stürmer machen nichts daraus. Vitolo läuft auf Kiko Casilla zu, der verkürzt den Winkel und kann den Schuss auf den kurzen Pfosten abwehren.

Das hätte der Anschlusstreffer für Sevilla sein müssen! Endlich zeigen die Gäste mal, was sie eigentlich auszeichnet. Correa wird durch einen klasse Pass in die Tiefe eingesetzt und hat nur noch den Keeper vor sich. Kiko Casilla rückt aber stark raus und kann den Abschluss abblocken. Das Leder landet vor den Füßen von Iborra, der eigentlich nur noch ins leere Tor einschieben muss, den Ball aber nicht richtig trifft und dadurch den Kasten verfehlt, unfassbare Szene des sonst so abgezockten Gäste-Akteurs.

Tooor für Real Madrid, 2:0 durch Raphaël Varane
Es hatte sich angedeutet, Real schraubt die Führung auf 2:0! Geburtstagskind Toni Kroos schlägt die fällige Ecke präzise auf den Kopf von Varane, der sich in der Mitte am höchsten schraubt und die Kugel aus sechs Metern wuchtig in die Maschen köpft. Abermals hat die Defensive keinen richtigen Zugriff, Rami springt stattdessen unter dem Ball durch.

Sevilla kommt anders als in den ersten Minuten überhaupt nicht mehr in sein typisches Pressingspiel. Die Madrilenen finden momentan relativ mühelos Lösungen gegen die anlaufenden Gäste-Akteure und lassen die Kugel mit der Führung im Rücken sicher durch die eigenen Reihen laufen.

Gelbe Karte für Iborra (Sevilla FC)
Iborra geht nach einem Trikotzupfer von Dani Carvajal im Strafraum zu Boden. Die Pfeife des Schiedsrichters bleibt jedoch stumm. Der Sevilla-Akteur regt sich danach derart auf, dass er Gelb sieht. Dabei ist sein Protest nicht unberechtigt, das war eine dämliche Aktion von Carvajal.

Der FC Sevilla ist überhaupt nicht mehr auf dem Platz. die Blanquirrojos laufen untypischerweise Ball und Gegner hinterher und spielen beinahe körperlos. Immer wieder haben die Madrilenen zu viel Platz. Das ist bislang zu wenig von den Gästen, die nach ihrer bislang starken Saison mit großen Hoffnungen nach Madrid gereist waren.

Die Hausherren haben mittlerweile klar Oberwasser und spielen die Gäste momentan an die Wand.

Die Außenverteidiger von Real, Marcelo und Dani Carvajal, stehen extrem hoch, um auf den Flügeln Überzahlsituationen zu kreieren. In der Sturmspitze bekommt Morata eine weitere Gelegenheit sich zu zeigen, der zuletzt alles andere als zufrieden mit seiner Situation war.

Auf der anderen Seite lässt Correa aufhorchen. Er wird durch einen Pass in die Tiefe eingesetzt und kommt im Sechzehner an den Ball. Dort verzögert er kurz und versucht dann aufs lange Eck zu schlenzen. Sein Versuch wird jedoch vom Oberschenkel von Nacho abgefälscht und segelt dadurch am Tor vorbei. Die folgende Ecke bringt nichts ein.

Schon in den ersten Sekunden zeigt sich, wie hoch Sevilla steht und wie früh sie die Madrilenen anlaufen. Vor allem Kroos und Modrić sollen beim Spielaufbau gestört werden.

Die Partie leiten wird der Champions League-erfahrene Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz. Unterstützt wird er dabei von seinen Assistenten Pau Cebrián Devís und Roberto Díaz Pérez.

In der Liga präsentierten sich die Gäste zuletzt in starker Verfassung. Von den letzten fünf Partien konnten vier gewonnen werden. Vor allem in den letzten beiden Partien klickte es in der Offensive, sowohl Celta Vigo (3:0) als auch Málaga (4:1) konnten deutlich geschlagen werden. Gegen Vigo konnte Joker Iborra, der heute eine Chance von Anfang an bekommt, mit drei Toren auf sich aufmerksam machen, gegen Málaga war es dagegen Luciano Vietto, der sein Team mit einem Doppelpack auf die Siegstraße brachte.

Der FC Sevilla muss sich aber alles andere als verstecken vor dem Favoriten aus der Hauptstadt. Auch die Blanquirrojos spielen bislang eine starke Saison und liegen in der Liga auf dem dritten Platz. Sie mussten in 16 Partien lediglich drei Mal als Verlierer den Platz verlassen. Auch in der Champions League konnten sie sich in der Gruppenphase durchsetzen und treffen im Achtelfinale auf Leicester City.

In der vierten Runde des spanischen Pokals hatte das Team von Trainer Zidane überhaupt keine Probleme mit dem Drittligisten CD Leonesa, der mit 7:1 und 6:1 standesgemäß abgefertigt wurde. Überhaupt hat Zidane seit seiner Amtsübernahme vor etwa einem Jahr eine überragende Bilanz aufzuweisen. Von 53 Partien unter seiner Leitung wurden lediglich zwei verloren (41 Siege, 10 Unentschieden, 2 Niederlagen). Auch mit den 37 Spielen ohne Niederlage befindet sich Zidane mit seinem Team weiter auf Rekordkurs und hat nun sogar den "Spanien-Rekord" von 39 ungeschlagenen Partien des FC Barcelona vor Augen.

Zu einem echten Stolperstein könnten für Coach Zinédine Zidane jedoch akute Personalprobleme werden. Mit Gareth Bale, Lucas Vázquez, Mateo Kovačić, Sergio Ramos und Pepe fehlen zahlreiche Leistungsträger. Trotz dieser Ausfälle gibt Zidane Cristiano Ronaldo, der nicht einmal im Kader steht, eine Verschnaufpause. Hoffnung machen kann man sich hingegen auf einen Einsatz von Martin Ødegaard, der zumindest auf der Bank sitzt. Auch Karim Benzema nimmt zunächst an der Seitenlinie Platz.

Es berichtet für Euch Jonas Sell.