Spanien » Primera División 2015/2016 » 31. Spieltag » Liveticker: FC Barcelona - Real Madrid 1:2

Fazit:
Real Madrid gewinnt den 232. Clásico mit 2:1 beim FC Barcelona! Waren die Katalanen im ersten Teil der zweiten Halbzeit ähnlich dominierend wie im ersten Durchgang und gingen durch Piqué in Minute 56 verdient in Führung, legten die Blancos in der Schlussphase unerwartet zu. Nach der schnellen, überraschenden Antwort durch Benzema (63.) brachte Barcelona nicht mehr das nötige Tempo in seine Angriffe. In der finalen Viertelstunde präsentierte sich die Zidane-Truppe als sehr mutig und erarbeitete sich plötzlich gute Chancen auf den Siegtreffer. Diesen markierte Cristiano Ronaldo letztlich in der 85. Minute - nach Ramos' Platzverweis sogar in Unterzahl. Obwohl der FC Barcelona nach dieser Pleite sechs Punkte vor Atlético und sieben Punkte vor Real, ist das 1:2 ein empfindlicher Rückschlag für das Enrique-Team. Immerhin ist es vor dem wichtigen Viertelfinalhinspiel gegen die Rojiblancos die erste Niederlage nach 39 ungeschlagenen Partien. Real geht hingegen mit einem guten Gefühl in die ersten 90 Minuten gegen den VfL Wolfsburg. Einen schönen Abend noch!

Mit zwei Minuten fällt der durch den Vierten Offiziellen angezeigten Nachschlag sehr schmal aus.

In den letzten zehn Minuten spielen fast nur noch die Mannen von Zinédine Zidane. Was ist los bei den Katalenen? Können sie noch einmal antworten?

Gelb-Rote Karte für Sergio Ramos (Real Madrid)
Jetzt kommt er nicht mehr dran vorbei. Ramos rutscht Suárez von hinten in die Beine. Er wird mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen. Die Blancos müssen die restlichen Minuten in Unterzahl überstehen.

Das wird lange Diskussionen geben! Bale nickt das Spielgerät nach Ronaldos Flanke vom linken Strafraumeck aus gut fünf Metern per Aufsetzer in die kurze Ecke. Er jubelt bereits, als der Unparteiische signalisiert, dass der Treffer wegen eines mutmaßlichen Fouls an Jordi Alba nicht zählt. Hat er sich wirklich regelwidrig aufgestützt? Eine fragwürdige Entscheidung!

Der Arbeitstag des Torschützen des 1:1 ist vorüber. Sein Treffer in Minute 63 war wunderbar - hätte er in Durchgang eins ähnlich gut abgeschlossen, könnte er sich wirklich darüber freuen. Sein Ersatz für die Schlussphase ist Jesé Rodríguez.

Im letzten Felddrittel wollen es die Hausherren einfach zu schön machen. Anstelle von Schüssen aus mittlerer Distanz wird die Kugel meist lieber noch einmal quergelegt. So bleibt Real im Rennen um einen Punkt, obwohl Barcelona drückend überlegen ist.

Die Enrique-Truppe will den zweiten Treffer, tut sich im Nachgang des Ausgleichstores aber ein wenig schwer. Real bringt nun mehr temporeiche Gegenstöße auf das grüne Parkett. Einen solchen schließt Bale aus 20 Metern flach ab, aber Bravo begräbt die Kugel in der linken Ecke sicher unter sich.

Tooor für Real Madrid, 1:1 durch Karim Benzema
Aus dem Nichts die wichtige Antwort der Madrilenen! Marcelo zeigt ein großartiges Solo auf dem linken Flügel, von dem er kurz vor dem Strafraum nach innen zieht. Er passt zu Kroos auf die rechte Sechzehnerseite. Die Hereingabe des Deutschen wird leicht abgefälscht. Benzema packt einen wunderbaren Seitfallzieher aus, der aus acht Metern in der halbrechten Ecke einschlägt.

Gelbe Karte für Ivan Rakitić (FC Barcelona)
Der Kroate rutscht seitlich in die Knochen von Marcelo. In Sachen Härte werden auch nach dem Seitenwechsel keine Abstriche gemacht. Barcelona zieht bei den Gelben Karten gleich.

Beinahe das ultimative Traumtor von Messi! Der amtierende Weltfußballer visiert den rechten Winkel aus halblinken 15 Metern nicht etwa mit einem normalen Schuss, sondern mit einem gefühlvollen Lupfer an. Navas verhindert den Einschlag mit einer ebenso großartigen Flugeinlage!

Der Spitzenreiter beginnt den zweiten Abschnitt druckvoll und lässt den Rivalen kaum aus der eigenen Hälfte. Die Halbzeitansage von Luis Enrique scheint die klare Vorgabe enthalten zu haben, direkter zu spielen und den Abschluss schneller zu suchen.

Willkommen zurück zum 232. Clásico im Camp Nou! Real ist hier zwar deutlich unterlegen, aber eben nicht chancenlos. Es hätte gar nicht viel dazu gebraucht, dass die Madrilenen mit einer Führung gegangen wären. Sollte das Zidane-Team aber defensiv weiterhin so leicht von Neymar, Messi und Suárez auseinander gezogen werden können, dann ist der ersten Treffer der Katalanen nur noch eine Frage der Zeit.

Halbzeitfazit:
Erstmals seit April 2011 geht ein Clásico im Ligabetrieb torlos in die Pause: Weder der FC Barcelona noch der Real Madrid CF konnten in Durchgang eins Tore bejubeln. Die Vorteile im Camp Nou liegen von Anfang an bei den Katalanen, die sich in der ersten Halbzeit in einen kleinen Rausch spielte, beste Chancen aber nicht nutzen konnten. Die Blancos hatten zunächst wenig zu melden, verzeichneten mit der Zeit aber auch ein paar Abschlüsse. In der letzten Viertelstunde ließen sich die Hausherren von den vielen Unterbrechungen zu sehr beeindrucken und brachten nicht mehr genug Tempo auf dem Rasen. Vielleicht geschah dies aber auch mit dem Wissen im Hinterkopf, nach dem Seitenwechsel alle Trümpfe in der Hand zu haben. Trotz des torloses Spielstands ist bisher klar zu sehen, warum der FC Barcelona zehn Punkte mehr auf dem Konto hat als Real Madrid. Bis gleich!

Die Nachspielzeit im ersten Abschnitt beträgt eine Minute.

Dani Alves von der Sechzehnerkante! Neymars halbhohe Vorlage von links rutscht zunächst an Freund und Feind vorbei. Der Brasilianer kommt angerauscht und geht volles Risiko. Er ballert das Leder gut einen Meter über Navas' Kasten.

Messi und Casemiro prallen an ihren Knien zusammen. Während der Argentinier sofort wieder aufstehen kann, muss Reals Nummer 14 kurz durchatmen. Er kann allerdings ohne Behandlung weitermachen.

Die Blaugrana ist das klar bessere Team, auch wenn die Madrilenen ihre offensiven Momente haben. Man hat allerdings nicht das Gefühl, dass die Hausherren schon mit ganzer Kraft attackieren. Große Probleme hat man den Gästen auch mit 80 % des möglichen Tempos gemacht.

Gelbe Karte für Javier Mascherano (FC Barcelona)
Bale treibt den Ball durch das zentrale offensive Mittelfeld und wird dann von Mascherano zu Fall gebracht. Der Argentinier stellt den rechten Fuß raus. Der Schiedsrichter muss Schwerstarbeit verrichten.

Ronaldo zu unplatziert! Der dreimalige Weltfußballer zieht von der rechten Außenbahn nach innen und ballert dann aus 15 Metern auf die kurze Ecke. Bravo kann den halbhohen Versuch stoppen, indem er die Arme hochreißt. Bei aller Unterlegenheit hat der Tabellendritte seine Chancen.

Aus Sicht der Blancos kann das hier eigentlich nicht mehr lange gutgehen. Neymar, Suárez und Messi reißen die Begegnung immer stärker an sich und können von Reals Abwehr nicht ansatzweise unter Kontrolle gebracht werden.

Messi will den fälligen Freistoß aus halblinker Position und gut 22 Metern auf direktem Weg im linken Winkel unterbringen. Er schnibbelt das Spielgerät über die weiße Mauer, aber eben auch knapp über den Querbalken. Navas muss nicht eingreifen.

Der erste gute Vorstoß der Madrilenen! Bale ist auf dem rechten Flügel zu schnell für Jordi Alba und Piqué. Der Waliser tankt sich in den Strafraum und plant dann einen flachen Pass vor den Kasten. Dort kann Mascherano mit einer sauberen Grätsche klären.

Gelbe Karte für Sergio Ramos (Real Madrid)
Ramos will vor der großen Möglichkeit der Gastgeber ein Foul gesehen haben. Ganz falsch liegt er damit nicht. Für sein Meckern bekommt der Weltmeister von 2010 die erste Gelbe Karte des Abends.

Real hat im Vorwärtsgang bisher gar nichts zu melden. Der Gast profitiert sogar davon, dass der Unparteiische in der Anfangsphase eher kleinlich pfeift und das ein oder andere akzeptable Einsteigen der Blaugrana unterbindet.

Nach nicht einmal 120 Sekunden gibt es bereits die erste Verletzungsunterbrechung. Pepe liegt im Mittelkreis und muss nach Busquets' Grätsche behandelt werden. Es sieth aber so aus, als könnte der Portugiese die Partie fortsetzen.

Luis Enrique kann fast aus dem Vollen schöpfen – lediglich Jeremy Mathieu (Knieverletzung) und Sandro Ramírez (Oberschenkelprobleme) stehen dem 45-Jährigen nicht zur Verfügung. Im Vergleich zum 2:2 in Villarreal hat er zwei personelle Änderungen vorgenommen: Dani Alves und Iniesta beginnen anstelle von Arda Turan und Sergi Roberto. Marc-André ter Stegen sitzt wie gewohnt auf der Bank, wird am Dienstag wieder zum Einsatz kommen.

"Gracies Johan" und ein Riesentrikot mit der Nummer 14 ist auf der Gegentribüne zu sehen während die Teams einlaufen.

Hält der FC Barcelona Atlético Madrid durch einen Sieg gegen Real weiterhin auf Abstand oder machen die Blancos den Meisterschaftskampf zugunsten ihres Stadtrivalen wieder ansatzweise spannend? Nicht mehr lange, dann geht's los im Camp Nou.

"Man kann sagen, was man will, aber es wird nicht leicht, Real Madrid zu schlagen. Im Clásico zu spielen, ist das Schönste im Fußball, und ich bin sehr glücklich, dass ich das nun als Trainer erleben darf", äußerte Zinédine Zidane gestern seine Vorfreude. Als Spieler ist seine Bilanz positiv: Vier Siege stehen drei Pleiten gegenüber; zudem gab es für ihn drei Unentschieden.

Ähnliches gilt für Real, das in der Runde der letzten Acht der Königsklasse mit dem VfL Wolfsburg allerdings das deutlich einfachere Los gezogen hat. Auf dem Weg zum elften Gewinn der Champions League, nach dem Ausscheiden aus der Copa del Rey und der aussichtslosen Lage im Ligabetrieb die einzig verbliebene (realistische) Titelchance, dürften sich die Madrilenen nicht von den formschwachen Wölfen aufhalten lassen. Ab dem Halbfinale sollte ohnehin alles möglich sein für den Hauptstadtklub.

Größter Konkurrent in Sachen Spitzenreiterposition ist für die Katalanen Anfang April 2016 Atlético Madrid. Reals Stadtrivale hat am Nachmittag mit 5:1 gegen Betis Sevilla gewonnen und damit den Rückstand auf die Blaugrana auf sechs Zähler verkürzt. Mangels direktem Duell in der Primera División in den finalen Saisonwochen müsste Barça nach einer Niederlage im Clásico aber schon zwei weitere Male verlieren, um den Titel noch aus der Hand zu geben. Danach sieht es nach der unheimlichen Konstanz in der Rückrunde überhaupt nicht aus.