Griechenland » Super League 2011/2012 » 25. Spieltag » Liveticker: Panathinaikos - Olympiakos Piraeus 0:3

Schade drum, aber wir beenden an dieser Stelle nun die Berichterstattung. Auf Wiedersehen am Ende eines traurigen Fußballabends in Athen!

Vyntra setzt sich auf links durch, schlägt die Flanke richtung Zentrum. Diese wird jedoch abgefälscht und am kurzen Pfosten wird Toché in letzter Sekunde noch gestört.

Zehn Minuten sind es noch in Athen beim großen Derby! In den lettzen 80 haben sich die Hausherren keine echte Chance erarbeiten können, sie sind aber weiterhin in dieser Phase feldüberlegen.

Gelbe Karte für Ioannis Maniatis (Olympiakos Piräus)
Er kommt im Mittelfeld zu spät.

Mit Zeca nimmt Jesualdo Ferreira einen Mittelfeldakteur herunter, es wird also offensiver. Modesto hatte ja vorhin Gelb gesehen, hier handelt es sich wohl hauptsächlich um eine Sicherheitsmaßnahme, um nicht die letzten Minuten Gefahr zu laufen, in Unterzahl das Ergebnis sichern zu müssen.

Immerhin schaffen es die Hausherren es in den letzten Minuten etwas besser, das Spiel in die Hälfte des Gegners zu verlagern. Kombinationen in den Strafraum sind jedoch weiterhin Fehlanzeige und die Flanken finden auch selten einen Abnehmer.

Nur Ecken allein bringen den Hausherren auch nichts. Zwar hatten sie in der ersten Hälfte keine einzige, aber die Ausführungungen lassen nicht vermuten, dass sie dadurch einem Tor näher kämen.

... daraus entsteht aber nichts, Piräus klärt per Kopf.

Insgesamt ergibt sich das bekannte Bild: Panathinaikos begann schwungvoll, doch spätestens seit dem Gegentor wirken die Akteure in der Vorwärtsbewegung reichlich uninspiriert.

Dennoch sind die Zuschauer wie in einer Phase des ersten Abschnitts mit dem Unparteiischen derzeit nicht einverstanden und tun dies auch lautstark kund.

... nicht ungefährlich! Karagounis schlägt den Ball mit Drall vom Tor weg an den Fünfer, Megyeri zögert und bleibt dann auf der Linie und seine Abwehr klärt zur Ecke.

Erneut bringt Jesualdo Ferreira "nur" einen frischen Mittelfeldmann, das ist schon ein wenig verwnderlich in dieser Situation.

So we reagieren die Hausherren jetzt? Verlieren dürfen sie eigentlich keineswegs, denn zwar ist rechnerisch auch jetzt noch alles drin in Richtung Titel, aber dafür müsste Olympiakos dann schon ziemlich einbrechen.

Das ist letztlich aufgrund des Eindrucks in den ersten 45 Minuten auch verdient. Der Tabellenführer baut damit seinen Vorsprung auf sieben Zähler aus und wäre damit der nächsten Meisterschaft sehr nahe.

Panathinaikos begintn durchaus entschlossenen in diese Durchgang. Das war in der ersten Hälfte allerdings auch der Fall und dann tauchten sie schnell komplett ab.

So eine lange Pause ist natürlich auch für die Profis alles andere als optimal. Eigentlich müsste erst einmal wieder eine Aufwärmphase folgen, das ist natürlich nach einer Halbzeit schwer. Vor allem von Panathinaikos müsste jetzt mehr kommen, sie waren m ersten Abschnitt extrem ungefährlich und brauchen die Punkte gegen den direkten Rivalen im Meisterschaftskampf.

Der Wiedernanpfiff verzögert sich um unbestimmte Zeit. Der Grund ist noch nicht auszumachen, aber die Mannschaften bleiben zunächst in den Kabinen.

Es gibt eine Minute obendrauf.

Es scheint so, als stellten sich die Akteure in geheimer Absprache schonmal auf den Pausentee ein. Das ist zwar gerade in diesem Duell eher unwahrscheinlich, aber es passiert trotzdem kurz vor der Pause nicht mehr viel.

Es gibt die nächste Ecke für Olympiakos, die mittlerweile eine Überlegenheit ohne Großchancen für sich beanspruchen dürfen...

... José Holebas bringt den Ball hinein, aber die Standards versprechen bisher kaum Gefahr.

Auf der Gegenseite erarbeiten sich die Gäste die nächste Standardsituation aus dem linken Halbfeld...

Nach einer halben Stunde kommt von den Hausherren erstunlich wenig nach vorne. Piräus steht gut, aber es gelingt kaum mal, über die Außenpositionen in den Strafraum zu flanken oder sich sonst irgendwie Megyeri zu nähern. Es fehlt an Ideen.

... erneut gibt es Aufregung, weil Olof Mellberg gegen Simão nachhakt, obwohl längst auf Freistoß Panathinaikos entschieden ist. Kakkos behält die Ruhe.

Durch ein paar, den Fans zufolge natürlich komplett falscher, Entscheidungen von Kakkos ist die Kulissa jetzt noch lauter als sowieso schon. Kakkos muss jetzt an der Seitenlinie auch Jesualdo Ferreira ins Gebet nehmen. Danach gibt es Ecke Piräus.

Marinos und Mirallas leisten sich ein kurzes Wortgefecht, weil der Abwehrspieler den Ball ins Toraus abschirmt und der Stürmer ziemlich energisch dazwischenstochert. Alles halb so wild.

... Panathinaikos klärt den Ball.

Auf der Gegenseite setzt Christodoulopoulos eine Freistoßflanke aus dem Halbfeld aufs Tornetz. Der Ball senkt sich gefährlich, aber Megyeri zeigt früh an, dass er alles im Griff hat und geleitet den Ball mit den augen über den Kasten.

Die Zuschauer gehen bei jeder Szene, jedem Pfiff lautstark mit. Da muss man als Schiedsrichter schon ein dickes Fell haben.

Kevin Mirallas wird steil bedient, stand aber einen Schritt im Abseits. Bei Panathinaikos funktioniert die Abseitsfalle bisher gut.

... da waren sie sich offensichtlich uneinig. Es wird kurz ausgeführt und dann weiß niemand mehr wie es eigentlich weitergeht und dann ist Olympiakos auch dazwischen.

Und im Mittelkreis geht es dann auch direkt gut zur Sache. Kâzim-Richards wird erst resolut abgegrätscht, dann bekommt er kurze Zeit später einen Ellenbogen ab.

Piräus hat die erste Chance! Über den linken Strafraum landet eine Flanke am Fünfer bei Jean Makoun, der den Kopfball aber links am Kasten vorbeilegt.

Es ist angerichtet. Piräus stößt unter einem gellenden Pfeifkonzert die Partie an, spielt von links nach rechts in rot-weiß gestreiften Hemden, Panathinaikos in ihrem traditionellen grün.

Das Stadion ist natürlich ausverkauft und alles erwartet mit Spannung das Aufeinandertreffen. Noch sind die Mannschaften aber nicht auf dem Platz.

Wie den Namen schon zu entnehmen ist, geht es bei beiden Clubs sehr international zu. Bei Panathinaikos stehen acht ehemalige oder noch aktuelle Nationalspieler ihrer Länder auf dem Platz, bei Olympiakos Piräus ganze 10. Am bekanntesten dürften sicherlich der lagjährige schwedische Internationale Olof Mellberg sein und José Holebas, der ja zwei Jahre in der zweiten Liga beim TSV 1860 München gespielt hat. Insgesamt zieht es auch oft alternde Stammspieler der größeren europäischen Ligen in das Ferienland und zu diesen beiden Vereinen.

Der portugisische Heim-Trainer Jesualdo Ferreira nimmt im Gegensatz zur letzten Liganiederlage im anderen Derby gegen AEK zwei Änderungen vor: Für den Schweden Bjärsmyr rückt Sarriegi wieder in die Verteidigung. Im Mittelfeld ersetzt ein Spanier den anderen: Toché muss Vitolo weichen.

Die große Rivalität geht übrigens, wie so oft, auf einfache kulturelle und soziale Differenzen zurück. Panathinaikos wurde 1908 im Zentrum von Athen gegründet und repräsentierte von Beginn an die altehrwürdige Gesellschaft der Oberschicht. Olympiakos Piräus zog 1925 nach und wurde in Piräus, seinerzeit die Hafenanlagen von Athen, gegründet und zog natürlich eher den einfachen Arbeiter an. Gerade die frühen Erfolge von Panathinaikos boten einen Nährboden für die einfache Bevölkerung, sich gegen die Ungerechtigkeit der Oberschicht aufzulehnen. Zusätzlich zog Olympiakos Menschen aus ganz Griechenland an, die Opfer von sozialer und politischer Willkür geworden waren. Seitdem ist dieses das heißeste Athener Derby!

Dementsprechend erwartet uns heute auch das Spitzenspiel erster gegen zweiter der Liga. Olympiakos liegt mit 58 Punkten auf Platz eins, Panathinaikos mit 54 Punkten auf Rang zwei. Auch international lief es für den heutigen Gast in diesem Jahr besser. Während der Konkurrent bereits in der Qualifikation scheiterte, schied Piräus ja in der Cl-Gruppe von Dortmund aus und musste sich dann unter der Woche im Achtelfinale der Europa League in letzter Sekunde dem FC Metalist Kharkiv aus der Ukraine geschlagen geben.

Es kommentiert für Euch Janosch Ferda. Viel Spaß!