Palais Hansen Kempinski am Schottenring. Die noble Adresse im ersten Wiener Gemeindebezirk deutet schon auf besondere Gäste hin und sie sind es auch: Rekord-Weltmeister Brasilien gibt sich in Österreich die Ehre. Das Gastspiel am Dienstag (ab 19:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) im ausverkauften Ernst Happel-Stadion wirft seinen Schatten voraus.

Am Freitag erschienen einige brasilianische Stars zum Tête-à-Tête mit den Journalisten. Man gab sich dabei locker und entspannt. Die Erfolgsserie unter Neo-Teamchef Carlos Dunga, unter dem es in den letzten fünf Spielen ebensoviele Siege und kein einziges Gegentor gab, hebt die Stimmung. Man kann das Desaster bei der Heim-WM mit dem 1:7-Debakel gegen Deutschland nur noch dann erahnen, wenn die direkte Beteiligten bei der Frage danach, kurz zusammenzucken.

So wie David Luiz. Beim Gespräch mit den mitgereisten brasilianischen Kollegen kommt das Thema so sicher wie das Amen im Gebet. Ist die historische Pleite vergessen, verdrängt oder nach wie vor präsent? Der Legionär von Paris Saint-Germain, der einige seiner Landsleute zunächst noch herzlich mit Umarmungen begrüßt hatte, scheint fast erleichtert, als er zu den österreichischen TV-Teams flüchten kann.

Wien? "Eine großartige Stadt"

Auch da wird David Luiz zunächst im ORF-Interview zu seiner Verwunderung auf portugiesisch gefragt. Am Ende nimmt sich der ehemalige Chelsea-Verteidiger dann auch noch Zeit für ein wenig Small Talk auf englisch. Sein erster Wien-Besuch, angesichts der aktuellen Leistungen von Rapid und Austria besteht in nächster Zeit auch kein Grund zum Wiederkommen in der Champions League, hat es ihm offensichtlich angetan.

"Eine großartige Stadt", so sein erster Eindruck, auch kulinarisch wie er zuvor den Brasilianern schmunzelnd mitgeteilt hatte. Und das Spiel gegen das ÖFB-Team David? "Wird schwierig. Wir spielen auswärts gegen eine gute Mannschaft. Morgen gibt es die Gelegenheit um Österreich gegen Russland zu beobachten, dann wissen wir mehr."

David (Luiz) schwärmt von David (Alaba)

Auf die Frage, ob er einen österreichischen Spieler kennt, gerät David Luiz bei seinem Namensvetter dann sogar ins Schwärmen. "David Alaba ist einer der besten Spieler der Welt. Es ist wirklich sehr schade, dass er verletzt ist und deshalb nicht gegen uns dabei ist. Solche Fußballer können oft alleine den Unterschied ausmachen. Er ist ein Segen für Österreich!"

Und Brasilien, ist auch der neue Teamchef ein Segen für den brasilianischen Fußball? "Seit der Weltmeisterschaft hat sich viel geändert. Es gibt jetzt eine neue Philosophie und im Moment läuft es wirklich gut. Aber wir müssen mit beiden Beinen am Boden bleiben und jedes Spiel hochkonzentriert bleiben, nur dann sieht es auch in der Zukunft gut aus", so die Marschroute von David Luiz für die Partie im Prater.

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Carlos Vargas/Christian Tragschitz